Countdown Landesarbeits-Gericht: 4 days

Heute Freitag war kein guter Tag. Je näher wir dem Gerichtsverfahren kommen, desto mehr nimmt es mich mit. Das ist wohl normal … sagt man. Es ist aber durchaus interessant wie es seit dem letzten Wochenende bergab geht. Es ging mir noch relativ gut letztes Wochenende auf der Caravan Messe in Friedrichshafen (Bericht folgt). Es war eine tolle Fahrt, geniales Wetter, tolle Projekte als auch Bekannte vor Ort, neue Bekannte gemacht etc. Doch direkt zum Wochenanfang hat nicht nur das Wetter sich ins Nasse und Regnerische verwandelt, sondern auch meine Stimmung.

Es ist manchmal als sei es erst gestern passiert. Die gesamte Gefühle als auch die Ohnmacht kommen wieder hoch. Die letzten 1,5 Jahre scheinen auf einmal nicht mehr zu existieren.

Doch dann erinnere ich mich wieder an meine tolle Zeit auf Sardinien (Bericht folgt), wo es mir nach 13 Monaten endlich gelang abzuschalten, das erste Mal wieder mich auf ein Buch konzentrieren zu können und das Leben genießen. Und natürlich meine tolle Begleitung, welche es regelmäßig geschafft hat mich zum Lachen zu bringen, wie ich die letzten Jahre nicht mehr gelacht hatte. DANKE DANKE DANKE.

Aber auch DANKE an Euch alle. Jede positive aber auch kritische Nachricht wusste und weiß ich zu schätzen. Letzteres besonders wenn es dennoch offen, freundlich und konstruktiv geschrieben ist. Denn in der Tat gibt es ja immer zwei Seite . Hier hört ihr nur meine Seite, diese dafür aber offen, ehrlich und transparent!

Heute haben mich erneut wieder mehrere Nachrichten erreicht. Mindestens eine fragte nochmals nach, ob es wirklich nicht möglich wäre das alles intern zu lösen.

Hier wurde es mir nochmal deutlich, wie abstrus sich das alles für jemanden anhören muss, der eben jetzt erst mit der Problematik vertraut wurde und die letzten 1.5 Jahre nicht verfolgt hat.

Ja natürlich wäre mir alles, wirklich alles lieber als ein Gerichtsverfahren! Vor Gericht wird es keinen Gewinner geben und es wird entweder mich oder die Community viel Geld kosten. Denn das Gerichtsverfahren wird so oder so von der Community bezahlt, da sowohl die Firma als auch ich immer noch auf dieses Geld einzelner Personen angewiesen sind. Und nein, ich bin die letzten Monate nicht mehr auf die Firma zugegangen. Die Firma weiß, dass ich ein offener und verständnisvoller Mensch bin und vor allem auch Fehler dann verzeihen kann, wenn diese im Abschluss auch konstruktiv angegangen werden. Ich führe diesen Prozess ja nicht nur für mich, sondern für alle bereits gegangenen frustrierten Mitarbeiter als auch künftigen.

Anscheinend stehen wir kurz vor der Serienproduktion. Das mindeste was nötig wäre, ist das wir Mitarbeiter endlich einen Kündigungsschutz erhalten! Über Gehälter lässt sich reden. Faire Gehälter wären nett, doch wir sind nach über 10 Jahren immer noch ein Startup, da sollte doch auch Engagement und Motivation im Vordergrund stehen. Doch ich kann verstehen, wenn manch ein Kollege oder Kollegin dann doch geht, da es eben bei manchen gilt noch Karrieremässig voranzugehen oder aber auch eine Familien zu versorgen.

Schade finde ich es natürlich, wenn man innerhalb 8 Tagen geht und nicht mal Kündigungsfristen einhält. Das ist nicht nur fair anderen Kollegen gegenüber, sondern zeigt auch einfach, dass es noch keinen Gemeinschaftssinn im „Team“ gibt. Und genau dieses Team fehlt mir seid einer großen „Umstrukturierung“ vor ca. 5 Jahren, wo auch gegangene Mitarbeiter vermehrt durch externe Firmen ersetzt wurden. Dies führte auch wiederrum dazu, dass die gebliebenen nun keinen Kündigungsschutz mehr haben und je kleiner die Gruppe, desto schwieriger ein Team zu leben. Wie in einer Partnerbeziehung sollten natürlich auch Arbeitsbeziehungen und Beziehungen zu den neuen Kollegen erstmal aufgebaut werden und dann auch gepflegt werden. Je häufiger diese aber wechseln, desto schwieriger.

Nein, es ist nicht so, dass ich weiterhin auf den Schritt der Firma auf mich zu hoffe. Es sind zuwenige Tage und die Bedingung, dass die Firma erst wieder auf mich zugeht wenn ich das Arbeitsgericht aufgebe hätte ich gerne erfüllt aber …

Nach dieser dramatischen 9 Mediationsversuchsgeschichte fühle ich mich extrem in Ohnmacht. Ich würde fast alles machen um meine Hunde wieder in meine Arme nehmen zu können. Das ist natürlich viel mehr Wert als der Kampf um Geld etc. Doch es geht auch um Prinzipien und vor allem möchte ich nicht mehr betrogen werden.

Diese Schmerzen nach jedem erfolglosen Mediationsversuch, nachdem ich alle Vorbedingungen erfüllt hatte, diese Hoffnung auf meine Hunde. Dieses 9malige Hoch und Runter der Gefühle ..: ich würde es nicht nochmal mitmachen können und wollen.

Angenommen ich würde am Mo das Arbeitsgericht abblasen … und dann? Was habe ich in der Hand? Nichts! Wenn bereits eine Mediation nicht gelingt, warum sollte sie durch das Absagen des Gerichtes klappen? Warum wurde nicht ein „Ruhenlassen“ des Gerichtes akzeptiert?

Das einzige was ich machen kann, ist bei der erneuten Güteverhandlung einen sehr fairen Vorschlag für beide Seiten zu stellen.

Ich hadere noch, diesen Euch hier vorab zu präsentieren. Doch würde ich natürlich gerne Eure Meinung dazu erfahren und vielleicht auch Optimierungsvorschläge. Mehrere Köpfe können dann doch auf bessere Ideen kommen.

Das Ziel lautet somit in der Verhandlung eine Lösung zu finden, so dass es erst gar nicht zu einem Urteil für oder gegen einen von uns kommen muss.

Ich würde mich so sehr freuen, wenn wir uns einigen und im Anschluss noch auf diese Lösung vielleicht auch zusammen mit einigen von Euch vor Gericht anstoßen (soweit ich weiß, ist die Verhandlung öffentlich), und dann ein Bild posten dass es doch noch zu Einigungen back 1.5 Jahren kommen kann.

Ich wünsche es mir so sehr für mich, für ihn, für unsere 4 Hunde (welche seitdem getrennt leben), für die Firma, für das Projekt TWIKE 5 als auch für alle unsere Freunde und Unterstützer.

Das TWIKE hat bereits so viele Höhen und Tiefen gehabt. Und ich als auch ihr bestimmt auch. Es ist doch niemals zu spät für ein Happy End. Menschen können aufeinander zugehen, wenn sie es möchten.

Ich möchte!

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