Die letzten 80km stehen an, doch was für eine Hitze. Geplant ist heute ein weiterer Abstecher zu einem Tierprojekt bei Tanger. Doch die große Hitze fängt bereits erneut vormittags an. Schaun wir mal. Los geht’s!
Leider fahren wir die ersten 50km nicht direkt neben der Küste, es wird einfach zu heiß im TWIKE. Wir sehen schon wieder Kaltgetränke wie eine Fata Morgana vor uns. Ramadan und TWIKE Tour sind definitiv zwei Gegenspieler. In Larache treffen wir auf einen großen Supermarkt. Geschafft! Während ich mich an den Kaltgetränken bediene, ertönt folgende Durchsage. Alle Mitarbeiter werden aufgefordert Ihre Fahrzeuge auf dem Parkplatz wegen zu großer Hitze zu entfernen. Ähhh, was? Ja, ich habe richtig gehört, denn alle Kassen waren bei meinem Erscheinen unbesetzt…Hierzu sollte erwähnt werde, dass der Supermarkt „nur“ einen Riesenbetonparkplatz zu bieten hat…wir haben mit unseren TWIKEs einen Minischattenparkplatz dank einer Hauswand erwischt, doch die anderen?
Doch nicht nur die Hitze macht uns zu schaffen. Mittlerweile fahren wir wieder direkt am Meer entlang, und ich befürchte einen weiteren Platten, da mein Fahrzeug erneut kaum steuerbar ist. Doch es herrscht Sturmwarnung! Wir fahren an den nächstmöglichen Strand und verschanzen uns im TWIKE. Zu windig um sich draussen zu bewegen!!!. Eine gefühlte halbe Stunde später klopft es an unser TWIKE Fenster. Militär! Aha. Sie erkundigten sich beim nichtfranzösisch-sprechenden 2. TWIKE Piloten über das Fahrzeug und ob es als Boot brauchbar sei und fahren wieder ab. Kurze Zeit bestätigt mir ein marokkanischer Freund, welcher beim Militär arbeitet, dass diese Art von Militär sich um illegale Immigranten kümmert….ob die wohl dachten, dass wir mit unserem TWIKE über das Meer flüchten würden????
Der Sturm hört nicht auf, wir brechen auf, mit zwei Händen am Lenkrad. Zu stürmisch an der Küste, zu heiß um ins Landesinnere zu fahren. Wir wollen nur noch ankommen und verlegen das Tierprojekt auf morgen. Ich konzentriere mich die Innenstadt zu umfahren. Unsere Unterkunft liegt schön am Stadtrand von Tanger am Meer, doch wir fahren natürlich mitten durch Tanger. Gegen 15 Uhr erreichen wir den Zielort, beziehen das Zimmer und es ist erstmal Siesta angesagt. Gegen 17 Uhr schließt der hiesige Pool wegen Ramadan für externe Gäste und wir haben die ganze Anlage für uns und gehen natürlich erstmal Planschen. Ramadan hat auch seine Vorteile. Bei tollem Ausblick auf den Sonnenuntergang genießen wir unsere wohl letzte Fastenmahlzeit in Marokko. Morgen um diese Zeit werden wir wohl schon in der Warteschlange am Schiff stehen…