
Ach manno! Es sind nun bereits 15 Monate ohne Geld und ich bin selbst ziemlich stolz auf mich über meinen sehr sehr einfachen Lebensstil in meinem mobilen Zuhause. Doch wie bereits ein guter Freund von mir ständig zu betonen weiß, prozessieren muss man sich auch in Deutschland leisten können … und Zahnoperationen erst recht.
Nachdem ich die letzte Anwaltsrechnung nicht bezahlen konnten, beschloss ich zusammen mit meiner Anwältin bereits die Mindestzahlungen an mich herauszuholen. Und hierbei geht es lediglich um die Gehälter April und Mai 2022, welche für 2022 noch offen sind. Damit könnte ich nicht nur die Anwaltskosten bewältigen, sondern auch die Lebenshaltungskosten der nächsten Monate. Gesagt getan, ein Anwaltsschreiben wurde formuliert und eine Deadline gesetzt:

Und nun bin ich doch etwas sprachlos…denn das Geld wurde von der Firma nicht überwiesen! Das hätte ich niemals vermutet, denn zur aktuellen Firmenkrise sollte es jetzt wirklich nicht mehr zu weiteren Negativschlagzeilen kommen. Es werden neue Anzahler für das bereits seit 2014 verschobene Projekt gesucht und parallel können nicht mal zwei Monatsgehälter ausbezahlt werden?
Laut meiner Anwältin ist das allerdings in Deutschland Standard. Unglaublich! Die meisten Firmen zahlen wirklich erst wenn es nicht nur vom Anwalt kommt, sondern auch gerichtlich eingeklagt wird! Dabei hat das Arbeitsgericht bereits die Richtigkeit der Monate April und Mai bestätigt!
Ich bin einfach nur traurig sprachlos. Wie sich ein Mensch so verändern kann und damit auch noch das gemeinsame Projekt riskiert. Nachhaltigkeit basiert nicht nur auf ökologischer, sondern auch auf einer sozialen Basis.
Wie geht es jetzt weiter? Im nächsten Schritt wird meine Anwältin nicht nur die zwei Monatsgehälter gerichtlich einklagen, sondern auch über 100 offene Urlaubsgehälter.
Diese sind unstrittig und somit direkt einklagbar.
Unstrittig ist auch nicht mehr die angebliche Scheinselbstständigkeit. Vom Gericht wurde festgestellt, dass diese VORLAG! Somit geht es in weiteren Schritten um Renten- und Sozialversicherbetrug.
Doch was mich gerade richtig sauer aufstoßen lässt: Der aktuelle eingeklagte Streitwert beträgt um die 20.000 Euro. Anwälte berechnen nach Streitwert, somit wird es mich ca. 3000 Euro kosten, um an die mir zustehenden 20.000 Euro zu gelangen. Und auch er wird Anwaltskosten haben, welche erneut die Community tragen muss.
Das kann es einfach nicht sein! Die ganze Geschichte ist einfach nur bizarr und schon lange nicht mehr nachvollziehbar. Weiterhin mache ich mir durch sein Verhalten ernsthafte Sorgen um ihn!
Anmerkung: Es fällt mir nicht leicht, diese Transparenz hier wiederzugeben. Dieser Zwiespalt fühlt sich schrecklich an. Auf der einen Seite das Projekt voranbringen zu wollen und auf der anderen Seite diese Dinge offenzulegen.







Mike
/ 30. August 2023Hallo Silvia,
ich lese auf Deinem Blog schon lange mit und ich lese gerne, wie Du schreibst.
Du solltest ein Buch schreiben.
Ich verstehe Deine Offenheit, aber inzwischen glaube ich, dass das Heraustragen von euren internen Problemen, dem Projekt nicht mehr dienlich ist. Ich sehe, dass es trotzdem vorwärts geht. Wenn aber ein Neuinteressent darauf stößt, dann wird es ihn eher abschrecken.
Ich wünsche Dir und Euch, daß es, um des Projektes Willen, positiv und für beide Seiten einen Ausgang gibt.
Freundliche Grüße Mike
Green Zora
/ 30. August 2023Hallo Mike, vielen lieben Dank für Deine netten Worte und schön, dass Dir mein Schreibstil gefällt. Und ja, ich denke tatsächlich nach innerhalb des nächsten Jahres ein Buch zu schreiben. Denn ich werde mir erstmal ein Jahr Auszeit gönnen um dann eventuell beim TWIKE 6 wieder mitzuarbeiten. Auch deshalb liegt es natürlich in meinem Interesse, dass das Projekt TWIKE 5 klappt. Aber ich kann und möchte nur da arbeiten, wo Basis, Transparenz, Kommunikation und Teamgeist vorhanden sind. Und ich glaube weiterhin daran, dass sich nur etwas ändern kann, wenn diese von mir angesprochenen Themen zusammen mit einem Experten angegangen werden und wir mit einer vergrößerten Community und mit Start des TWIKE 5 auch intern ein neues und bessere Kapitel aufschlagen mit den abgearbeiteten Altlasten. Und hier ziehe ich auch die Kapitel Schweizer Übernahme und Gesellschafterkonflikt 2009 mit ein. Einfach mal alle Altlasten abarbeiten. Und alle gemeinsam wieder an einen Strang ziehen. Das Fahrzeug TWIKE und die Idee dahinter hätten es verdient! Let‘s TWIKE!