1. August Arbeitsgericht: Ein Blick hinter die Kulissen mit Schmunzeln.

Es geht um Geld, um ausstehende Gehälter als auch Urlaubsabgeltungen.

Während ich lediglich das einfordere, was ich erarbeitet habe, möchte die Gegenseite am Liebsten nichts bezahlen.

Es stehen meine Forderung von 60.000 Euro gegen 20.000 Euro der TWIKE GmbH an.

Da im Januar keine Einigung erzielt werden konnte, geht es leider erst am 1. August in die zweite Runde.

Finanziell nicht einfach für mich, aber mit den bereits zugesagten 20.000 Euro seitens der Firma, wissen meine finanziellen Unterstützer, dass es theoretisch nur eine Frage der Zeit ist, bis ich das Geld zurückbezahlen kann.

Lediglich ist unbekannt, ob die Firma solange durchhalten wird oder ob der ein oder andere Gläubiger doch mal eine eventuelle Insolvenzverschleppung angeht.

Doch in der TWIKE Community sind wir gut vernetzt und aus guten Quellen weiss ich, dass der ein oder andere TWIKE 5 Pionier in den letzten Tagen sein TWIKE 5 für den Erhalt der PIONIER EDITION voll angezahlt hat.

Ein Teil der kleinen aber feinen TWIKE Community bildet die aktuelle notwendige Basis.

Nach sovielen Gerichtsprozessen, dachte ich, dass mich nichts mehr verwundern kann. Doch hinter den Kulissen sind die Anwälte fleißig. Und wer hätte es gedacht, dass mich der Anwalt der Gegenpartei mal zum Schmunzeln bringen würde.

Mit geschätzten 70 Jahren gilt der Marburger Anwalt mittlerweile als Urgestein vor Ort. Ich werde nie die Situation vor dem Landgericht in Frankfurt vergessen, wo der Richter ihn fragte, ob er denn auch ein Elektrofahrzeug fahren würde. Dieser verneinte vehement, wohingegen der Richter den Geschäftsführer Martin Moscheid verdutzt fragte, ob er denn sicher sei, dass er den richtigen Anwalt beauftragt hätte. Ich hätte losprusten können. Es war bisher der beste und sympathischste Richter.

Kurzum, genau dieser Anwalt hat mir in Gießen vor dem Landesgericht ins Gesicht gesagt, dass er nicht locker lassen werde, bis er gegen mich gewinnen würde und es somit auch als seinen eigenen Fall betrachtet hat.

Vor einigen Tagen habe ich die Bitte der Klageabweisung der Gegenseite erhalten mit folgender Begründung:

• Mein ausstehendes Gehalt würde verrechnet werden durch knapp 4000 Euro Unterstellkosten für mein TWIKE als auch der Wert des Marokko – TWIKE.

• Die 100 Urlaubstage würden nkcht anerkannt werden.

• Scheinselbständigkeit wird abgelehnt, da ich NIE in Rosenthal gearbeitet hätte und außerdem noch andere Arbeitgeber gehabt hätte.

• Der Maxus Bus würde ebenfalls miteingerechnet werden! Das glänzt schon an doppelter Unverschämtheit, da ich diesen zu 95 Prozent selbst bezahlt hatte und seit über einem Jahr nach viel Tantam auch endlich den Kaufvertrag von der TWIKE GmbH herausbekam. Da habe ich und andere nichts mehr verstanden und haben es auf das Alter des Anwaltes zurückgeführt. Doch warum hat GE Martin Möscheid es abgesegnet? In der Tat scheint irgendwo gerade Chaos oder mal wieder ein Kommunikationsproblem aufgekommen zu sein. Kurzum, der Anwalt der Gegenseite ist vom hohen Ross gestiegen und hat uns kurze Zeit später um Verzeihung für diesen Fehler gebeten. Natürlich habe ich ihm nicht verziehen … da müssten schon mehrere Verzeihungen zu dreisteren Aussagen noch kommen.

Da hatte ich einiges an Stellungsnahmen zu tun die letzten Tage.

Ich bin hier mittlerweile Pro und teile es mir in kleinen Häppchen ein und suche mir mit meinen Hunden schöne Naturplätze und dann schreibe ich los.

Mein Ausblick beim Schreiben

Ganz wichtig ist dann auch der Sport im Anschluss plus nette Geselligkeit mit Freunden. Auf keinem Fall mehr durch kaum nachvollziehbare Verhaltensweisen der Gegenseite mehr als nötige Lebenszeit aufwenden und es alles mit einem Schmunzeln sehen.

Und sich an schönen Dingen sattsehen:

Meine Anwältin hat gestern Abend alles kurz und knapp ans Gericht versendet. Tatsächlich kann ich den ersten August und den folgenden Geldsegen kaum erwarten. Nicht dass ich ein materialistischer Mensch wäre, doch neben Schuldenrückzahlung steht eine Anzahlung für den Aptera an als auch meine 300 km Reichweitenbatterie für meinen eVan plus Solarmodule etc. Bayda wird zum Tierarzt gehen, neue Laufsandale etc etc. Meine Wunschliste ist nach zwei Jahren extremen bzw. prekären Minimalismus relativ lange.

Und anbei eine kurze Zusammenfassung der Stellungsnahme meiner Anwältin:

• Die Parkplatzgebühren von 17 Euro täglich für mein TWIKE auf dem Firmengelände ist deshalb nicht nachvollziehbar, da es dort ausgestellt wird (Folierung) und ich mehrfach gebeten habe es mir rauszugeben. Doch hier verweigert sich der Geschäftsführer. Er möchte erst das Marokko TWIKE zurück (hier hat er selbst die Berufung mittlerweile verloren). Des Weiteren ist ja der Stellplatz in Marokko auch nicht kostenlos…wäre somit aufzuwiegen. But last but not least können meine Gehälter nicht mit Standgebühren vor dem Arbeitsgericht aufgewiegelt werden.

• Ich hatte keine weiteren Auftraggeber außer die Firma Martin Möscheid Service GmbH. Nachdem die Steuerberaterin aber die Gefahr der Scheinselbständigkeit sah, hatte der Geschäftsführer einsehen und hat mir einen ordentlichen Arbeitsvertrag gegeben.

Selbstverständlich habe ich davor die gleiche Tätigkeit ausgeführt, war weisungsgebunden und hatte auch meinen eigenen Tisch in der Firma. Die Behauptung, dass ich nie vor Ort gearbeitet hätte ist nicht nur dreist, sondern eine leicht belegbare Lüge vor Gericht.

Ich bin sehr gespannt und hoffe, dass sich der Knoten endlich mal auflöst und die Angespanntheit der Gegenseite nachlässt. Doch immer noch ist die finanzielle Situation der Firma erschreckend. Erst wenn eine Lösung für die Firma in Sicht ist, kann die Gegenseite wieder einen freien Kopf bekommen.

Das habe ich verstanden und versuche mich weiterhin im Schmunzeln zu üben.

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