Barfußlauf mit Überraschungsanruf

Heuchelheimer Mitternachtslauf 2025 – Barfuß, warm und mit Polizeieinlage

Der jährliche Heuchelheimer Mitternachtslauf und wir – die treuen Marburger Barfußläufer:innen – das ist einfach ein tolles Match! Auch dieses Jahr waren wir wieder dabei – allerdings „nur“ auf der 5-km-Strecke statt der üblichen 10. Der Grund? Selbst abends war’s noch erstaunlich warm – barfuß läuft man da lieber etwas kürzer, dafür entspannter.

Die erste Challenge: ein Parkplatz für den eVan und die Hundies

Vor dem Lauf stand erstmal meine ganz eigene Disziplin auf dem Programm: Parkplatzsuche. Und was soll ich sagen – ich hab den Joker gezogen! Nur 300 Meter vom Start entfernt fand ich einen perfekten Platz in einer ruhigen Sackgasse – direkt an einer Hauswand. Kein Gehweg, keine Passanten, absolute Ruhe. Ich konnte sogar die Schiebetür offenlassen, was bei der Hitze Gold wert war. Dank Dach- und Seitenfenster war es angenehm luftig im Van.

Weil wir in Deutschland sind – und weil Bob in meiner Abwesenheit zuverlässig bellt, sobald sich ein anderer Hund nähert – klebte natürlich meine Telefonnummer gut sichtbar am Fenster. Dieses Mal mit dem Hinweis: „Bin beim Laufen!“

Streckencheck und Wiedererkennungswert

Kurz vor dem offiziellen Start liefen wir die Strecke nochmal vorsichtig (ich mit Sandalen) ab – auf der Suche nach Scherben oder anderen fiesen Überraschungen. Sicherheit geht vor, gerade bei Nacht.

Inzwischen haben wir übrigens so etwas wie Kultstatus: Die Zuschauer:innen erkannten uns sofort wieder. Viele stellten ihre Grills, Sofas und Gartenstühle an den Straßenrand – und machten es sich für den Live-Lauf direkt vor der Haustür gemütlich. Die Stimmung war herrlich – man hatte das Gefühl, die ganze Innenstadt läuft irgendwie mit.

Zwischenfall bei Kilometer 3

Dann ging’s endlich los. Ich fühlte mich zwar immer noch leicht „untrainiert“, wollte aber trotzdem versuchen, die 5 km im 5er-Pace durchzuziehen. Und dann – klingelt das Handy. Polizei!

Bei Kilometer 3. Wegen der Hunde, natürlich.

Ich erklärte am Telefon freundlich, dass die Schiebetür offen sei und sie sich gerne selbst überzeugen könnten, dass es den Hunden gut gehe. Ich fragte auch, ob ich den Lauf abbrechen solle oder noch weiterlaufen dürfe. Antwort: Ich darf. Also lief ich weiter – und rannte danach sofort zurück zum Fahrzeug. Keine Polizei weit und breit. Die Hunde? Wohlauf. Alles gut!

Ich schnappte mir die beiden und ging mit ihnen zurück zum Event. Bob war natürlich in seinem Element: unter Leuten, auf Bratwurstjagd mit seinem legendären Bettelblick. Bayda hingegen war das Ganze etwas zu laut – sie zog sich lieber zurück.

Gruselmoment in der Turnhalle

Gegen 23 Uhr brachte ich die beiden zurück zum Van, damit ich mich vor dem Start der 10-km-Läufer:innen (um 23:30 Uhr) endlich mal duschen konnte. Und was soll ich sagen: Ich habe mich selten so unwohl gefühlt wie in dieser menschenleeren Turnhalle. Kein einziger Laut, niemand zu sehen – und ich allein unter der Dusche. Gänsehaut pur. Dieses Gefühl ist mir kein einziges Mal in den letzten drei Jahren eVanlife begegnet!

Was war ich erleichtert, als ich frisch geduscht, mit aufgefüllter Wasserflasche wieder im Van saß – bereit für die Weiterfahrt zum nächsten Tesla Supercharger.

Fazit

Trotz allem – es war wieder schön. Ein Abend voller kleiner Abenteuer, Lauffreude, Barfußkultur und echter Begegnungen. Wir kommen wieder – keine Frage!

Treffen mit den PowerLadies!

Elektro-Power, echte Begegnungen & ein Hauch Gewächshausgefühl.

Nein, der Parkplatz war natürlich nicht komplett in rosa getaucht – aber ein paar farbenfrohe E-Autos haben definitiv für charmante Eyecatcher gesorgt. Und ja, ein bisschen Klischee darf auch mal sein.

So schön die digitale Welt zur Vernetzung ist – sie ersetzt eben keine echten Begegnungen. Umso mehr habe ich mich gefreut, endlich einmal live beim Treffen der Frauen der Elektromobilität in Aschaffenburg dabei zu sein. Diesmal war ich nicht nur in Deutschland, sondern sogar in der Nähe. Perfektes Timing!

Es war großartig, die Mädels wiederzusehen, sich auszutauschen und gemeinsam über die Zukunft unserer Gruppe nachzudenken. Wir sind (noch) kein Verein – und wollen das im Moment auch nicht zwingend werden. Aber ein möglicher Anschluss an einen bestehenden Verein ist in der Diskussion. Besonders schön: Wir wurden von den Energiefreunden (ja, auch da sind ein paar tolle Frauen aktiv!) herzlich zu ihrem Sommerfest eingeladen. Mal sehen, wohin sich die Dinge entwickeln.

Und dann… wurde es richtig heiß. Wortwörtlich. Unser Treffpunkt hatte eher Gewächshaus-Feeling, und irgendwann verabschiedeten wir uns fast triefend voneinander. Beim nächsten Mal vielleicht lieber ein schattigeres Plätzchen 😅

Leise bis nach Gambia – und jetzt am Kiosk!

Lust auf leise Abenteuer?

Manchmal beginnt ein Abenteuer ganz still. Keine große Ankündigung, kein lauter Startschuss – nur eine leise Lust, die plötzlich Richtung Gambia führt.

Umso schöner ist es, wenn genau dieser Lebensstil nun als Titelbild für das aktuelle Arrive-Magazin dient. Und weil mein elektrisierender Roadtrip durch die Sahara so gut ins Konzept passt, wurden mit viel Sorgfalt einige Fotos ausgewählt – und voilà: Ein Teil meiner persönlichen Sahara eChallenge liegt jetzt an vielen großen Bahnhofskiosken aus!

Wer noch tiefer eintauchen will, ist herzlich eingeladen zu meinem Vortrag:

🗓 20. Juli, 15 Uhr

📍 Adventure Southside Messe, Friedrichshafen

⏱ 90 elektrisierende Minuten voller Geschichten, Begegnungen und nachhaltiger Impulse.

Ich freue mich auf euch!

Erster eDakar2025 Vortrag!

Von Engagierten für Engagierte – ein besonderer Abend in Freigericht!

Der engagierte Energiestammtisch im hessischen Freigericht hat zum ersten Mal in seiner über 100 Vorträge umfassenden Vereinsgeschichte zu einem Reisebericht eingeladen.

Doch auch dieser hatte natürlich mit Energie zu tun: solarunterstützt bis nach Gambia gefahren, mit spannenden Zwischenstopps in Ländern wie Marokko und Mauretanien, die sich aktuell inmitten ihrer eigenen Energiewende befinden.

Der Saal war voll, die Stimmung herzlich – und es war schön, auch einige bekannte Gesichter vom 7. Büdinger Elektrotag wiederzusehen. Noch schöner: Der Vortrag hat nicht nur inspiriert, sondern auch den Verein eventuell wachsen lassen. Neue Menschen haben den Weg zum Energiestammtisch gefunden.

Mit mittlerweile über 300 Mitgliedern und einem Jahresbeitrag von nur 12 Euro bietet der Verein ein beeindruckendes Programm – von Vorträgen über Exkursionen bis hin zu regionaler Vernetzung unter Gleichgesinnten.

Bereits vor dem Vortrag fand ein gemeinsames Abendessen statt – eine perfekte Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Auch der Organisator des Büdinger Elektrotages war anwesend. Gemeinsam haben wir Ideen für eine mögliche Programmerweiterung im Jahr 2026 gesponnen. Ich bin gespannt, was daraus entstehen könnte!

Natürlich brachte die Vorbereitung auch eine Herausforderung mit sich: Drei Monate Reise durch vier afrikanische Länder in nur einer Stunde zusammenfassen – ein echtes Unterfangen. Gambia musste ich schweren Herzens weglassen und dennoch wurde es knapp mit der Zeit. Aber: Alle sind sitzengeblieben!

Was bleibt, ist ein durch und durch bereichernder Abend – mit spannenden Begegnungen, neuen Impulsen und der Gewissheit: Ich bin umgeben von Menschen, die mit ganzem Herzen für die Mobilitäts-, Energie- und in einigen Fällen bereits sogar für die Ernährungswende einstehen.

Der Organisator des Abends lebt selbst minimalistisch, nachhaltig und bewusst – ein echtes Match. Leider ist so ein umfassendes Engagement heute noch immer viel zu selten.

Danke für diesen Abend voller Energie – im besten Sinne des Wortes.

Wink des Schicksals auf dem 7. eTag in Büdingen? TWIKE und Maxus im Scheinwerferlicht

Zufall oder Zeichen?

Manchmal spielt das Leben seine ganz eigene Dramaturgie. Beim 7. eTag in Büdingen wurden ausgerechnet diese zwei Fahrzeuge fürs Gruppenfoto ausgewählt: ein Maxus EV80 – und ein TWIKE.

Aufmerksame Leser:innen meines Blogs wissen: Genau diese Fahrzeugkombination ist meine! Es gibt sie wohl weltweit genau ein einziges Mal! Gut, mein TWIKE wechselt gelegentlich die Farbe – aber sonst passt es exakt.

Was das Ganze für mich besonders machte: Ich habe jagerade einen dreijährigen Arbeitsgerichtsprozess gegen die TWIKE GmbH (Hersteller des TWIKE 3 bis 2019) erfolgreich abgeschlossen. Als ich das Foto sah, fragte ich mich: War das ein reiner Zufall – oder doch ein Wink des Schicksals?

Und ja, den TWIKE-Fahrer kannte ich natürlich aus der kleinen, vernetzten Welt der TWIKE-Enthusiasten. Persönlich begegnet sind wir uns aber erst an diesem Tag – auf ziemlich besondere Weise.

52 Fahrzeuge waren angemeldet, es kamen mehr!

Ein tolles Highlight ist es immer die engagierten Frauen der Emobiliät zu treffen:

Aber auch interessante Fahrzeuge:

Und Details:

Interessante Vorträge:

Büdingen – auch ohne eTag absolut empfehlenswert!

Das Datum für den 8. eTag steht bereits: 04.06.2026!

Manche Verspätungen haben einen Herzensgrund

Wer eine Reise macht, hat viel zu erzählen. Und wer Vanlife im Alltag lebt, kommt oft gar nicht dazu, all das zu erzählen, was einem begegnet. Doch manche Begegnungen verdienen einfach einen Platz – wie diese hier, in meinem persönlichen Blog.

Neben unzähligen Ladesäulen-Erfahrungen und spontanen Vanlife-Bekanntschaften sind es oft die Hundegespräche, die mich besonders berühren. So auch heute.

In der Nähe einer Bushaltestelle mündet eine kleine Sackgasse – ideal, um meine beiden Hundies von der Leine zu lassen. Bobby wie immer voller Tatendrang, während Bayda langsam und bedächtig ihre Runde zieht. Es macht mich oft traurig, sie so zu sehen. Und doch ist da diese tiefe Dankbarkeit, denn in den letzten drei Jahren ist zwischen uns eine Verbindung gewachsen, wie wir sie zuvor nie hatten.

Dann – beide wieder an der Leine, auf dem Rückweg – kommt plötzlich der Busfahrer aus seinem Bus. Deutschland. Mein erster Gedanke: Jetzt gibt’s Ärger wegen der freilaufenden Hunde.

Aber weit gefehlt.

Sein Blick ruht sanft auf Bayda. Ob er sie streicheln dürfe, fragt er leise. Und dann sprudelt es aus ihm heraus: Sein eigener Hund war Bayda so ähnlich – 14,5 Jahre alt. Er musste ihn einschläfern lassen. Arthrose. Er vermutet, es lag auch an den Spritzen. Wir reden lange über Hunde, von Mensch zu Mensch.

Er erzählt mir, wie sehr ihn der Verlust getroffen hat – und wie sein Arbeitgeber ihm nach dem Tod seines Hundes zwei Wochen freigegeben hat. Es gibt sie also doch: die verständnisvollen, sozialen Chefs.

Über zwei Jahre hinweg hatte er für seinen Hund monatlich 700 Euro an medizinischen Ausgaben – aus Liebe, aus Verantwortung. Ich bin so froh, dass Bayda die letzten schwierigen Jahre an meiner Seite gut durchgestanden hat – mit nur einer Not-OP mitten im eisigen Sturm meines Gerichtsprozesses.

Und ja, ich bin auch erleichtert, dass nun endlich der erste kleine Geldfluss einsetzt. Auch wenn ich nach dem gestrigen Gespräch mit meinem Anwalt wieder mal staune: Wir dürfen das Geld wohl erst nach Zustellung der Urteilsbegründung einfordern – nicht ab Urteil. Wer soll das verstehen? Ich jedenfalls nicht.

Zurück zum Busfahrer – Armin. Wir haben uns völlig verquatscht. Er hatte wohl eigentlich Pause, aber dabei glatt die Zeit vergessen. Zehn Minuten Verspätung.

Liebe Fahrgäste, manche Verspätungen haben einen Herzensgrund.

Danke, Armin, für dieses besondere Gespräch. 💛

Laufschuhe für die Barfussläuferin

Der 16. Emil-von-Behring-Lauf in Marburg stand an – bei brütender Hitze. Für viele Läufer:innen schon eine Herausforderung, für Hundebesitzerin mit Vanlife ein echter Balanceakt zwischen Verantwortung und Leidenschaft. Ich hatte es geahnt: Das wird kein gewöhnlicher Lauf.

Startnummer vs. Hundesorge

Die Startnummernausgabe begann um 15 Uhr – mitten in der heißen Nachmittagssonne. Mein Van parkte zwar im Schatten, der Ventilator lief, handgetränkte Lahn-Handtücher hingen zur Kühlung im Businneren. Aber: Die Hunde im Fahrzeug lassen? Kommt nicht in Frage.

Doch auf das Sportgelände durften sie auch nicht. Also improvisierte ich: Ich leinte Bayda und Bob außen am Stadionzaun an und bat einen freundlichen Bauarbeiter, kurz ein Auge auf sie zu haben. Natürlich bellten sie durchgehend während meiner Abwesenheit. Mein Herz war hin- und hergerissen. Das nächste Mal brauche ich definitiv eine bessere Lösung.

Hitzelauf mit Haken

Um 17 Uhr fiel der Startschuss. Ich war inzwischen barfuß eingelaufen, auf glühendem Asphalt – eigentlich zu heiß für nackte Sohlen. Schon nach drei Kilometern merkte ich, wie mein Puls zu hoch ging. Also Tempo rausnehmen. Nicht aus Ehrgeiz, sondern aus Fürsorge – für mich und die Hunde. Ich musste ja wieder heil zurück.

Im Schatten war es erträglich. In der Sonne jedoch grenzwertig. Barfußlaufen bei Hitze ist eine ganz eigene Erfahrung. Bei Kälte verliert man irgendwann das Gefühl – bei Hitze verbrennt man sich beinahe die Fußsohlen. Zweimal Blaulicht während des Laufs: Hitzeschock bei Teilnehmenden. Ich dachte nur: „Zweimal? Dafür, wie brutal es heute ist, fast wenig.“

Im Ziel – und direkt weiter

Nach dem Zieleinlauf wurde auch mir alles zu viel. Ich sackte erschöpft auf den Boden, musste kurz liegen bleiben. Doch die Hunde warten! Schnell einmal komplett unter die Dusche – Sportkleidung kurz durchwaschen–, alles nass wieder anziehen zur Kühlung.

Erleichterung beim Anblick des Vans: Die Hunde waren wohlauf. Keine Polizei, keine zerbrochenen Fensterscheiben, nichts fehlte. Durchatmen. Ich ließ sie raus, versorgte sie, und gemeinsam gingen wir – zumindest bis zum Stadionzaun – zurück zur Veranstaltung.

Überraschung am Zaun

Die letzten Läufer:innen kamen ins Ziel. Danach begann die Siegerehrung und die Tombola. Meine Startnummer hatte ich vorsorglich unserem Lauftrainer gegeben. Viele Nummern wurden gezogen – ich hörte aus der Ferne zu. Und dann: die letzte Nummer. Der Hauptpreis. Meine!

Unglaublich. Ich stand am Zaun, mit meinen beiden Hunden – und musste einfach grinsen. Ein Paar Laufschuhe für die Barfußläuferin. Ironie pur – aber irgendwie auch schön. Und ja, bei steinigen Bergläufen ziehe ich sie dann doch manchmal an.

Von sechs Barfußläufer:innen kamen drei barfuß ins Ziel. Ich war eine davon. Und obwohl über 400 Teilnehmende gemeldet waren, starteten letztlich nur knapp 200. Die Hitze war einfach zu extrem.

Aber: Alles ging gut. Ich war dankbar. Für den Tag, für meine Hunde, für ein bisschen Glück am Rand. Und ich merkte: Die Anspannung nach dem Gerichtstermin vor ein paar Tagen fällt langsam von mir ab. Mit jedem Schritt, jedem Lauf, jedem Tag ein bisschen mehr. Weiter so.

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Triathlon-Learnings fürs Leben

Wie alles begann: Triathlon, Agadir und eine starke Verbindung

2022 lernte ich Patricia Schock in Agadir kennen – einem Ort, der für uns beide zu einem unvergesslichen Wendepunkt wurde. Dort standen wir als einzige Deutsche gleichzeitig am Start einer Triathlon-Weltmeisterschaft – und das bei unserem allerersten Triathlon überhaupt!

Beide traten wir in unseren Altersgruppen an – und beide mit beeindruckendem Erfolg:

Ich selbst beendete die olympische Distanz in 3:01 Stunden, bei strömendem Regen und nicht ganz fit. Trotzdem reichte es für Platz 2 und damit mein erster Podiumsplatz – ein echtes Highlight, das ich bis heute nicht übertroffen habe.

Patricia setzte noch einen drauf: Sie gewann beim Ironman70.3 in Tanger ihre Altersklasse – und sicherte sich damit die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Finnland. Einfach stark!

Heute lebt Patricia wieder in Europa, studiert Journalismus in Wien – und es war fast klar, dass sie einen ihrer ersten Artikel ihrer großen Leidenschaft widmen würde: dem Triathlon.

👉 Den vollständigen Artikel findet ihr hier: 

Lernen von Triathleten für den anstrengenden Alltag

Triathlon-Learnings fürs Leben

„Es geht nicht darum, einen Ironman zu absolvieren. Es geht darum, mit mentaler Stärke auch die täglichen Herausforderungen zu meistern.“

Ich habe schon immer über eine starke mentale Ausdauer verfügt – und diese hilft mir nicht nur im Sport. Den dreijährigen „Gerichtsultramarathon“ hätte ich ohne diese innere Stärke niemals durchgehalten. Tiefpunkte gab es dabei immer wieder, doch genauso wie im Sport die Zuschauer und Unterstützer einem ungeahnte Kräfte verleihen, gibt es auch im Alltag diesen wichtigen Bonus.

„Langdistanz-Triathleten stehen vor extremen Herausforderungen: Wie meistern sie diese Belastungen und welche mentalen Strategien können wir für unseren Alltag übernehmen?“

Etappe für Etappe. Ein Schreiben nach dem anderen beantworten, ein Prozess nach dem anderen führen bis alle offenen Punkte gelöst sind. Und davon gibt es leider noch viele. Dazwischen unbedingt auf die Rekuperationstage achten.

So viele Parallelen zum Sport.

Danke liebe Patricia zu dem zeitlich sehr passenden Artikel und weiterhin Dir alles Gute. Wiedersehen macht Freude!

Gerichtstag am Landesarbeitsgericht Frankfurt – Ein persönlicher Erfahrungsbericht

Früh morgens ging es los!

Mit dem elektrischen Smart zum nächstgelegenen Bahnhof – von dort sollte uns ein früh geplanter Zug zum Frankfurter Hauptbahnhof bringen. Früh genug, um sogar eine Stunde Verspätung einzukalkulieren. Am Ende waren es “nur” 30 Minuten.

Doch dann die Durchsage: Der Zug fährt ausnahmsweise nur bis Mainz. Nicht nach Frankfurt.

Damit war unser Zeitplan dahin – mir war sofort klar: Ich werde es nicht rechtzeitig zum Gericht schaffen.

Die zweite Überraschung: Mein Anwalt ist krank

Am Gericht angekommen dann der nächste Rückschlag: Mein Anwalt war kurzfristig erkrankt. Er hatte eine Ersatzperson organisiert – aber damit konnte und wollte ich mich nicht abfinden. Es fühlte sich nicht gut an, vor allem nicht an so einem entscheidenden Tag.

Ein bekanntes Gesicht: Der Richter

Dann betrat der Richter den Saal – derselbe, der mir im Vorjahr die Scheinselbstständigkeit zugesprochen hatte. Ich fühlte mich in seiner Gegenwart wieder etwas sicherer.

Damals war es dieser Richter, der sagte, er würde lieber ohne juristischen Streit versuchen, eine Lösung zu finden – und uns als „beeindruckende ePioniere“ bezeichnete. Auch dieses Mal schuf er eine Atmosphäre, in der ich mich trotz allem respektvoll behandelt fühlte.

Emotionale Reaktion

Als die Inhalte erneut vorgelesen wurden, überkam mich die Erschöpfung der letzten Jahre. Ich kämpfte mit den Tränen – vergeblich. Die Reise, die ständige Unsicherheit, das Gefühl, für meine Wahrheit kämpfen zu müssen, hatten mich emotional ausgelaugt

Zweifel an Verträgen – und eine klare Haltung des Gerichts

Dann begann der Richter mit dem Punkt, dass von der Gegenseite die Gültigkeit meiner Arbeitsverträge angezweifelt wurde.

(Eigene Anmerkung: Als ich das las, war ich tief getroffen. Verträge, die unterschrieben und gelebt wurden, plötzlich in Frage zu stellen, hinterließ in mir einen bleibenden Eindruck.)

Doch das Gericht reagierte klar: Da Gehälter wie im Vertrag vereinbart gezahlt wurden, bestand aus seiner Sicht kein Zweifel an deren Gültigkeit.

➡ Damit wurde auch die Abgeltung von 93 Urlaubstagen bestätigt – sowie mehrere ausstehende Gehälter aus den letzten drei Jahren.

Tränen der Erleichterung

In diesem Moment konnte ich meine Emotionen nicht mehr zurückhalten. Ich war tief bewegt – ich hatte das Gefühl, dass Verständnis und Gerechtigkeit greifbar wurden.

Ich durfte mich äußern und sprach offen über das Gefühl, seit drei Jahren immer wieder Aussagen über mich lesen zu müssen, die aus meiner Sicht nicht der Wahrheit entsprechen:

• Angaben zu meiner Mitarbeit

• Angaben zu meinem Gehalt • • •Beschreibungen meines Arbeitsplatzes

• Beschreibung meiner Tätigkeit

Ich erklärte, wie sehr mich das verletzt hat – und wie sehr es mich entlastet, nun endlich gehört zu werden.

Danke, lieber Super-Richter – das war Balsam für meine Seele.

Nicht alles angesprochen – aber innerlich präsent:

Einige Aussagen der Gegenseite, die im Verfahren diesmal nicht zur Sprache kamen, haben mich ebenfalls stark getroffen. Zum Beispiel, dass ich angeblich nur wegen einer Erkrankung eingestellt worden sei, nie vor Ort gewesen wäre oder keinen Arbeitsplatz gehabt hätte.

Diese Vorwürfe blieben im Raum – ohne Entkräftung. Ich bedaure, dass ich dazu keine Gelegenheit mehr hatte, Stellung zu nehmen.

Thema Scheinselbstständigkeit (2012–2019)

Dann kam der zweite große Punkt: Meine Tätigkeit vor der Festanstellung.

Hier wurde vom Gericht bemängelt, dass die anwaltliche Vertretung keine neuen Argumente eingebracht hatte, obwohl die Gegenseite vorgetragen hatte, dass ich nebenher ein anderes Projekt (eine eRallye) organisiert hätte.

Beim letzten Verfahren hatte mir der Richter in dieser Frage bereits zugestimmt – nun wünschte er sich weitere Einordnung, die jedoch ausblieb.

Ein tragisches Vakuum – und eine Einladung zur Klärung

Ein weiteres Verfahren am gleichen Tag fiel tragischerweise aus – einer der Beteiligten hatte sich das Leben genommen. Der Richter bot uns an, die frei gewordene Stunde zu nutzen, um offene Punkte zu klären.

Ich äußerte, dass ich mit den zugesprochenen Zahlungen nun endlich auch die nötigen rechtlichen Schritte gehen könne. Denn bislang war ich stets in der Verteidigung – jetzt sei ich an der Reihe.

Meinungsfreiheit & Blog

Auch mein Blog kam zur Sprache. Die Gegenseite kritisierte meinen „Schreibdrang“. Der Richter stellte jedoch klar: In Deutschland ist Meinungsfreiheit ein geschütztes Gut.

Ein Versuch, Frieden zu finden / Ein persönliches Angebot – ohne Reaktion

Ich bot an, einen Teil der offenen Forderungen (20.000 Euro) nicht geltend zu machen, wenn ich im Gegenzug meine Hunde wiedersehen dürfte.

Die Gegenseite zeigte keinerlei Bereitschaft, darauf einzugehen oder weitere Prozesse abzuwenden.

Nach dem Gericht – erschöpft, aber klar

Draußen vor dem Gericht war ich am Ende meiner Kräfte. Ich wurde mit dem Elektro – Smart in Mainz abgeholt. Zuhause erwarteten mich vier Hunde und ein langer Spaziergang. Danach war die Kraft wieder da – für die Fahrt nach Marburg, für den nächsten Schritt.

Danke an alle, die an mich gedacht haben. Für die Nachrichten, die Gespräche, den Rückhalt.

Wie geht’s weiter?

• Es wird ein schriftliches Urteil geben.

• Die TWIKE GmbH hat dann zwei Wochen Zeit zur Zahlung.

• Gleichzeitig wird geprüft, ob eine Nichtzulassungsbeschwerde beim Bundesarbeitsgericht möglich ist.

PS:

Schade, dass der Richter diesmal meinen Blog nicht gelesen hat. Beim letzten Mal äußerte er sich sehr positiv – vor allem zu meinen durchaus wohlwollenden Aussagen zum Produkt TWIKE.

Ich hoffe weiterhin, dass meine Leserinnen und Leser das Produkt (TWIKE 3 bis 2019) von der Firma trennen – denn das Fahrzeug bleibt: ein echter Eyecatcher.

Danke Deutschland – Letzter Tag vor dem zweiten Gang vors Landesarbeitsgericht Frankfurt

In weniger als 24 Stunden ist es so weit: Nach drei Jahren voller juristischer Auseinandersetzungen geht es zum zweiten Mal vor das Landesarbeitsgericht Frankfurt.

Drei Jahre voller Diskussionen um

• ausstehende Gehälter

• nicht bezahlte Urlaubsgelder

• und die Frage der Scheinselbstständigkeit.

Zehn Versuche, den Konflikt durch Mediation zu lösen – alle gescheitert. Kein Mediator wollte mit der Gegenseite weiterarbeiten.

Vom Halteverbot zur Herzenswärme

Beim letzten Gerichtstermin habe ich noch die Nacht zuvor mit meinen Hunden im eVan im Halteverbot geschlafen – nahe dem Gericht. Der Van wurde während der Verhandlung an der Ladesäule aufgeladen. Heute sieht das ganz anders aus.

Diesmal beginnt die Reise elektrisch – von Gambia zurück nach Deutschland. So eine Anreise dürfte es in der Geschichte des Landesarbeitsgerichts bisher kaum gegeben haben.

Jetzt, zwei Tage vor dem Prozess, befinde ich mich bei wunderbaren Freunden auf einem riesigen Waldgrundstück. Nach der langen Reise konnte ich hier zur Ruhe kommen, mich sortieren, vorbereiten – und neue Kraft sammeln.

Zwischen Migräne und Motivation

Was mir momentan am meisten zu schaffen macht: Jedes Mal, wenn ich die Aussagen der Gegenseite lese, bekomme ich Migräne. Ich erkenne den Menschen darin nicht wieder – Eine Person, mit der ich über ein Jahrzehnt zusammengearbeitet habe.

Es geht hier nicht „nur“ um Arbeit. Es geht um Projekte, die ich mit Leidenschaft, Herz und sozialem Anspruch begleitet habe.

Und es geht um den Menschen, der über viele Jahre mein bester Freund war.

Der heutige Geschäftsführer der TWIKE GmbH.

Der Mensch, der aktuell auf meine Hunde Sophie und Daffa aufpasst und auch das anerkannte Herrchen meiner Hunde Bob und Bayda ist.

Der Mensch, dem ich blind vertraut habe.

Morgen werde ich mit dem Zug nach Frankfurt fahren. Meine Hunde bleiben gut versorgt auf dem Waldgrundstück– so kann ich mich ganz auf das Wesentliche konzentrieren.

Was danach kommt, steht auch schon fest:

Ich fahre weiter nach Marburg, mit einem Zwischenstopp bei einer lieben Freundin aus der eMobilitäts-Community.

Am Mittwoch geht’s dann sportlich weiter: Beim traditionellen Behringlauf in Marburg werde ich über 6 km die Anspannung der letzten Wochen herauslaufen.

Und nein, ich rechne noch nicht mit einem endgültigen Urteil morgen.

Danke Euch für drei Jahre Rückhalt

Was in den letzten drei Jahren entstanden ist, macht mich zutiefst dankbar.

Mein Unterstützerkreis ist gewachsen – und mit ihm mein Mut.

Zunächst war da nur die TWIKE Community. Und sonst kaum jemand. Denn ich hatte zu kaum jemanden außerhalb der TWIKE Bubble noch Kontakt.

Doch mit der Zeit wuchs ein Kreis aus Menschen, die mich aufgefangen haben – aus der Community, aus dem Freundeskreis, aus neuen Begegnungen.

Ich war nicht mehr allein. Ich durfte neue Kraft tanken, viel Zeit mit meinen Hunden und neuen ePionier-Projekten verbringen. Der Sport, die Natur, die Hunde, die Projekte – all das hat mir Halt gegeben.

Morgen: stark wie nie

Morgen gehe ich innerlich so stark wie noch nie vor Gericht.

Nicht, weil alles leicht war.

Sondern weil ich getragen wurde.

Von Gesprächen. Von Begegnungen.

Von ehrlichem Support.

Danke.

Euch allen.

Für alles.

 

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