
Immer wieder zieht der elektrische Marokko – Van in Europa die Aufmerksamkeit auf sich. Freundliches Hupen, ein herzliches “Salam!” auf Park- oder Ladeplätzen – die Reaktionen sind durchweg positiv und neugierig – vor allem von Marokkanern, welche in Europa leben.
Erst neulich kam der Sicherheitsmitarbeiter eines Parkplatzes direkt auf mich zu. Für einen Moment dachte ich, er wolle mich darauf hinweisen, dass ich auf einem Elektro-Stellplatz stehe – und überlegte mir schon, wie ich ihm mit einem Lächeln das angeschlossene Ladekabel zeigen würde. Eine Szene, die sich übrigens schon einige Male so abgespielt hat.
Doch diesmal war alles anders: Der Mann, selbst aus Agadir, erkannte auf Anhieb das Kennzeichen des Fahrzeugs – ebenfalls aus Agadir. Seit Jahren betreut er diesen Parkplatz und konnte es kaum glauben, dass jemand mit einem E-Fahrzeug aus seiner Heimat direkt vor ihm hält. Was folgte, war ein lebendiges Gespräch, voller Freude und Wiedererkennen – und wie so oft: Das Laden war viel zu schnell vorbei.
Und dann heute, auf dem Parkplatz eines Supermarkts.
Ein Wagen hält neben mir, eine marokkanische Frau steigt aus – und ohne ein einziges Wort legt sie mir 30 Euro in die Hand.
Verdutzt frage ich nach, warum.
Sie zeigt auf das Logo des Projekts am eVan und sagt, das Geld sei für die taubstummen Kinder aus Agadir.
Kein Name, kein Dank – sie möchte anonym bleiben. Nur eine leise Bemerkung: Ihre Mutter sei kürzlich gestorben.
Ich habe auf tausenden elektrischen Kilometern bereits vieles erlebt – inspirierende, verrückte, berührende und auch herausfordernde Momente.
Doch dieser heute war besonders.
Unerwartet.
Still.
Und tief bewegend.






