
Wer eine Reise macht, hat viel zu erzählen. Und wer Vanlife im Alltag lebt, kommt oft gar nicht dazu, all das zu erzählen, was einem begegnet. Doch manche Begegnungen verdienen einfach einen Platz – wie diese hier, in meinem persönlichen Blog.
Neben unzähligen Ladesäulen-Erfahrungen und spontanen Vanlife-Bekanntschaften sind es oft die Hundegespräche, die mich besonders berühren. So auch heute.
In der Nähe einer Bushaltestelle mündet eine kleine Sackgasse – ideal, um meine beiden Hundies von der Leine zu lassen. Bobby wie immer voller Tatendrang, während Bayda langsam und bedächtig ihre Runde zieht. Es macht mich oft traurig, sie so zu sehen. Und doch ist da diese tiefe Dankbarkeit, denn in den letzten drei Jahren ist zwischen uns eine Verbindung gewachsen, wie wir sie zuvor nie hatten.
Dann – beide wieder an der Leine, auf dem Rückweg – kommt plötzlich der Busfahrer aus seinem Bus. Deutschland. Mein erster Gedanke: Jetzt gibt’s Ärger wegen der freilaufenden Hunde.
Aber weit gefehlt.
Sein Blick ruht sanft auf Bayda. Ob er sie streicheln dürfe, fragt er leise. Und dann sprudelt es aus ihm heraus: Sein eigener Hund war Bayda so ähnlich – 14,5 Jahre alt. Er musste ihn einschläfern lassen. Arthrose. Er vermutet, es lag auch an den Spritzen. Wir reden lange über Hunde, von Mensch zu Mensch.
Er erzählt mir, wie sehr ihn der Verlust getroffen hat – und wie sein Arbeitgeber ihm nach dem Tod seines Hundes zwei Wochen freigegeben hat. Es gibt sie also doch: die verständnisvollen, sozialen Chefs.
Über zwei Jahre hinweg hatte er für seinen Hund monatlich 700 Euro an medizinischen Ausgaben – aus Liebe, aus Verantwortung. Ich bin so froh, dass Bayda die letzten schwierigen Jahre an meiner Seite gut durchgestanden hat – mit nur einer Not-OP mitten im eisigen Sturm meines Gerichtsprozesses.
Und ja, ich bin auch erleichtert, dass nun endlich der erste kleine Geldfluss einsetzt. Auch wenn ich nach dem gestrigen Gespräch mit meinem Anwalt wieder mal staune: Wir dürfen das Geld wohl erst nach Zustellung der Urteilsbegründung einfordern – nicht ab Urteil. Wer soll das verstehen? Ich jedenfalls nicht.
Zurück zum Busfahrer – Armin. Wir haben uns völlig verquatscht. Er hatte wohl eigentlich Pause, aber dabei glatt die Zeit vergessen. Zehn Minuten Verspätung.
Liebe Fahrgäste, manche Verspätungen haben einen Herzensgrund.
Danke, Armin, für dieses besondere Gespräch. 💛






