Zweiter Vortrag: Elektrisch und solarunterstützt nach Dakar – ganz anders als geplant
Mein zweiter Vortrag über die solarunterstützte Reise mit dem Elektrotransporter nach Dakar bzw. Gambia lief völlig anders, als ich es erwartet hatte. Beim ersten Mal sprach ich vor einem Publikum aus der Energiewende-Community – also Menschen, die bereits tief in den Themen Elektromobilität und Nachhaltigkeit verwurzelt sind. Für meinen zweiten Vortrag hatte ich gehofft, vor allem Noch-nicht-eMobilisten zu erreichen, um genau dort Impulse zu setzen, wo sie vielleicht am meisten gebraucht werden.
Doch: Gleiches zieht Gleiches an.
Gefühlt war das halbe eCamp im Raum, ergänzt um weitere eMobilisten, die sich für meine Reise interessierten und selbst mit dem Gedanken spielen, solarunterstützt elektrisch unterwegs zu sein. Es war natürlich trotzdem eine schöne Erfahrung – inspirierend, offen, wertschätzend.
Für 2026 wünsche ich mir jedoch noch mehr Vielfalt im Publikum: Menschen, die bisher vielleicht nur mit dem Verbrenner unterwegs sind und offen sind für neue Wege. Noch mehr Geschichten von elektrischen Reisen. Noch mehr Austausch zwischen Welten. Denn genau da beginnt die eigentliche Transformation.
Elektrifiziertes Abenteuer auf der Offroad-Messe – eine weitere ePremiere!
Diese legendäre Offroad-Messe, traditionell geprägt von röhrenden Verbrennern und staubigen Abenteuern, erlebt eine weitere ePremiere – und das gleich mehrfach. Mehrere Aussteller präsentierten spannende Angebote, auch für eMobilisten. Und da darf sie natürlich nicht fehlen: die eRallye RIVE Maroc.
In Sachen „elektrifiziertes Abenteuerreisen“ ist die RIVE ein Volltreffer – 100 Punkte für die Daseinsberechtigung!
Denn hier zeigt sich deutlich: Wer nach elektrischen Abenteurern sucht, muss nicht verzweifelt die Stecknadel im Heuhaufen suchen – man findet sie.
Zugegeben: Die Reichweitenangst, jahrelang gepredigt wie ein Mantra, sitzt bei vielen Verbrenner-Fahrern noch immer tief. Und auch mancher E-Auto-Fahrer kann sich seinen Stromer zwar fürs Pendeln vorstellen, aber nicht fürs Reisen.
Manche sind sogar noch überzeugt: „Das ist alles nur ein Hype!“ – und setzen weiterhin auf Wasserstoff, wohlmöglich vergebens.
Hallejulia! Was einem 2025 noch an Argumenten gegen E-Mobilität begegnet, ist erstaunlich – zumindest außerhalb der eigenen Blase.
Doch genau deshalb hat sich mein Besuch auf der Messe gelohnt. Denn wer genau hinschaut, erkennt: Die Zukunft fährt elektrisch – auch im Gelände.
Ich habe die besagte Stecknadel mehrfach gefunden – in Form von Gesprächen, Konzepten und konkreten Projekten.
Denn wenn es darum geht, elektrifizierte Abenteurer zu entdecken, ist diese Art Messe genau der richtige Heuhaufen.
Die RIVE Maroc hat nicht nur neue Teilnehmende für die geplante ePremiere der RIVE eDakar im Januar 2026 begeistert, sondern auch für die kommende Sahara eChallenge Ende Oktober.
Fazit: E-Abenteuer sind kein Nischenphänomen mehr. Sie sind da. Sie wachsen. Und sie begeistern.
Elektrisch campen? Geht klar – und wie!
Gleich zwei Aussteller haben auf der Messe bewiesen, dass elektrifiziertes Reisen und Camperausbau längst kein Widerspruch mehr sind: Alpincamper und Aktivcamper setzen beide klar auf eMobilität – und zeigten das eindrucksvoll auch vor Ort.
Bei Alpincamper stand der Maxus Delivery5 im eCamp für Besucher bereit. Ein spannendes Fahrzeug, das nicht nur von außen elektrifiziert glänzt – sondern auch im Inneren durch durchdachten Ausbau punktet. Die Beratungsgespräche fanden direkt am Stand statt – inklusive Blickfang: ein umgebauter ID.Buzz, der viele Besucherherzen höherschlagen ließ.
Zuhause in Lenggries, hat Alpincamper auch noch die rote Variante im Angebot:
Doch auch Aktivcamper zog alle elektrischen Register und präsentierte einen als Reisemobil ausgebauten Mercedes EQV 300. Komfort, Stil und Nachhaltigkeit – alles in einem.
Ein witziger Funfakt am Rande: Obwohl sie im gleichen Segment unterwegs sind, verstehen sich Alpincamper und Aktivcamper blendend.
Und noch besser: Alle drei genannten eCamper – ID.Buzz, EQV 300 und Maxus Delivery5 – fahren Ende Oktober bei der RIVE Maroc mit ins Erg Chegaga (Sahara).
Das wird eine mega elektrifizierte Gaudi!
Minimalistisch. Praktisch. Elektrisch. – Der DIY-eCamper
Dass ein eCamper-Ausbau nicht teuer oder aufwendig sein muss, sondern auch mit etwas Zeit, wenig Budget und viel Kreativität und Ausdauer gelingen kann, zeigte Selbstausbauerin Kerstin Büchner vor Ort – und zwar anhand ihres ID.Buzz.
Mit ihrem minimalistischen Ausbaukonzept beweist sie, dass nachhaltiges Reisen auch im DIY-Stil möglich ist – ganz ohne Luxus, dafür mit vielen praktischen Ideen, wie z.B. eine von außen und innen zugängliche Kochnische. Auch hier wieder ein Funfakt. Auch Kerstin ist bereits innerhalb des RIVE Maroc Events bis in die Wüste gefahren.
Das nennt man echte Frauenpower, oder?
Elektro trifft Ikone – der G-Klasse-Umbau von Silberform
Am Stand von Silberform erwartete Besucher ein echtes Highlight der besonderen Art: Der Umbau eines legendären Mercedes G 461 auf einen vollelektrischen Antrieb.
Tradition trifft Zukunft – robustes Offroad-Erbe kombiniert mit moderner ePower. So geht Transformation auf vier Rädern!
Bild: EV-overlanding.com
Ausblick 2026: Die Messlatte liegt höher – und das ist gut so!
Nach diesen drei elektrisierenden Messetagen ist klar: Die Aussteller-Messlatte für 2026 wurde bereits ein gutes Stück höhergelegt.
Ich habe schon den ein oder anderen spannenden Kandidaten auf dieses Event mit viel ePotential aufmerksam gemacht – mal sehen, wer meiner Idee folgt.
Ich bin jetzt schon gespannt, wen ich 2026 als Aussteller begrüßen darf!
eCamp am Bodensee: 20 E-Reisende im Dreiländereck vereint
Wer hätte das gedacht?
Trotz der kurzfristigen Ankündigung fanden sich rund 20 elektrisch Reisende am wunderschönen Bodensee ein! Das Dreiländereck machte seinem Namen alle Ehre: Auch eCamper aus Österreich und der Schweiz waren mit dabei.
Von Anfang an herrschte eine entspannte, offene Stimmung – und das Wetter spielte (bis auf einen kurzen Sturm) bestens mit.
Ein besonderes Highlight: der Blick in die rollenden Zuhause der Teilnehmenden. Vom umgebauten Tesla-Frunk zur charmanten Schnapsbar, von cleveren Stauraumlösungen bis zur ausziehbaren Bank – es gab wieder viel zu entdecken.
Auch eVan-Neulinge und Interessierte kamen auf ihre Kosten: Einige reisten mit noch unausgebautem Fahrzeug an, andere mit dem festen Plan, sich bald einen eTransporter auszubauen – und suchten auf dem Treffen erste Inspiration für ihr Projekt.
Bild: Didi on TourBild: Didi on TourBild: Didi on Tour
Audi Q8 etron
Bild Didi on Tour
Tesla 3
Bild: Didi on Tour
ID. Buzz
Bild: Didi on TourBild: Didi on Tour
Tesla S mit Wohnanhänger
ID.4 mit Wohnanhänger
Ford eCamper
ZOE
Maxus eDelivery
umgebauter Crafter
Toyota Proace
Tesla plus Dachzelt
Ford E-Transit
Ford Explorer mit Dachzelt und Anhänger
Renault mit Dachzelt
Ein weiteres Highlight:
Bild: Didi on Tour
Wenn abends in gemütlicher Runde plötzlich der ein oder andere „Dinosaurier-Nachbar“ vorbeischaut. In dieser entspannten Atmosphäre lässt sich wunderbar ins Gespräch kommen – zum Beispiel darüber, dass Reichweitenangst für die meisten eReisenden längst kein Thema mehr ist.
Und genau das ist der große Mehrwert einer solchen Veranstaltung: Miteinander statt gegeneinander. Was im Alltag oft schwerfällt, gelingt auf einem Camp mit Leichtigkeit.
Ein Glücksfall: Das eCamp wurde mitten im großen Campingplatz angesiedelt. So kamen viele Besucher automatisch bei uns vorbei – und wir bekamen vom Veranstalter wertvolle Sichtbarkeit geschenkt.
Nach dem eCamp ist vor dem eCamp:
Ein Großteil der Gruppe ist weiterhin über die eCamp-WhatsApp-Gruppe vernetzt. Wer dabei sein möchte, darf sich gerne bei mir melden!
Und: Die ersten Anmeldungen für das nächste Jahr sind bereits da!
Wie alles begann: Die Idee zur ersten ePremiere auf der Adventure Southside
Es begann mit einer einfachen Idee: einen Reisebericht über eine Tour mit einem Elektrofahrzeug auf der Adventure Southside zu präsentieren. Was zunächst wie ein ungewöhnlicher Ansatz für eine Offroad-, Campervan-, Outdoor- und Adventure-Messe klang, entwickelte schnell eine ganz eigene Dynamik.
Denn die Adventure Southside gehört zu den renommiertesten Veranstaltungen in der Szene – ein Magnet für große Expeditions-Offroader, Abenteuerlustige und Outdoor-Enthusiasten. Und doch: Wer mit einem Elektrotransporter durch die Sahara bis nach Dakar und weiter nach Gambia fährt, darf sich ebenfalls zu den Abenteurern zählen, oder?
Der Veranstalter sah das ganz genauso. Schon im ersten Vorgespräch verstanden wir uns bestens – und schnell war klar: Das könnte mehr werden als nur ein einzelner Vortrag. Die Idee einer ersten ePremiere war geboren – mit einem eigenen eCamp, ersten eAusstellern und einer klaren Vision: Elektromobilität sichtbar machen in einem Umfeld, das bisher fast ausschließlich von Verbrennern dominiert war.
Gesagt, getan.
Wir legten los, fanden schnell Unterstützung aus der eCamper-Community, und auch seitens des Veranstalters wurde direkt eine Buchungsmöglichkeit für das eCamp eingerichtet. Der Anfang war gemacht!
Wenn diese Premiere erfolgreich verläuft, ist der nächste Schritt bereits in Sicht:
Für 2026 könnten nicht nur dreistellige Teilnehmerzahlen im eCamp realistisch werden – auch weitere elektrische Reisereportagen, elektromobile Aussteller und ein eigener Elektrofahrzeug-Parkplatz für Tagesgäste sind in Planung. Die Vision: eine eigene Erlebniswelt rund um das elektrische Reisen auf der Adventure Southside – offen, integrativ, neugierig, zukunftsgerichtet.
Das Potenzial ist riesig.
Bisher war ich auf vielen Events unterwegs – meist von und für eMobilisten oder Interessierte. Doch hier reden wir von einem etablierten Branchentreffen mit ganz anderem Maßstab:
220 Aussteller über 14.000 Besucher:innen mehr als 50 Workshops (Zahlen von 2024)
Ein ideales Umfeld, um Brücken zu bauen – zwischen klassischen Offroad-Abenteurern und der elektrischen Zukunft des Reisens.
Heute ging es international zu – an einem ganz gewöhnlichen Tesla Supercharger. Fahrzeuge aus Dänemark, Norwegen, Marokko, Belgien, Frankreich und Deutschland waren gleichzeitig am Laden. Ein kleiner Moment, der wieder zeigt, wie sehr Elektromobilität verbindet – über Ländergrenzen hinweg. Und wie ein respektvolles Miteinander ganz selbstverständlich funktionieren kann.
Doch mein eigentliches Highlight war heute eine völlig unerwartete Begegnung.
Zerbrochenes Glas, offene Herzen
Beim Öffnen meiner Hecktür fiel mir eine Flasche auf den Boden – sie zerschellte. Bevor ich überhaupt reagieren konnte, war schon ein netter Mitarbeiter zur Stelle, Besen in der Hand. Er war freundlich, aufmerksam – und lud mich spontan ein, mit in die Tesla Lounge zu kommen.
Dort lernte ich auch seine Frau kennen. Beide arbeiten bei Tesla, betreuen gemeinsam die Lounge – und wir kamen sofort wunderbar ins Gespräch. Sie stammt aus der Türkei, ist aber in Deutschland aufgewachsen. Er ist ihretwegen nach Deutschland gezogen. Beide sind dankbar, hier bei Tesla Arbeit gefunden zu haben. Und was soll ich sagen? Es war einfach ein wundervoller Austausch auf Augenhöhe.
Integration ist kein theoretisches Konzept
Wir sprachen über das Leben zwischen zwei Kulturen, über Integration, über Gleichberechtigung, Religion – aber auch über die leider immer noch spürbare Ausländerfeindlichkeit in Deutschland.
Was mich dabei immer wieder beeindruckt: Die Offenheit. Das Interesse. Die Herzlichkeit. Ich erlebe das sehr oft – gerade bei Menschen, die mehrere kulturelle Hintergründe in sich tragen.
In Marokko werde ich als Deutsche mit offenen Armen empfangen. Ich fühle mich willkommen.
Aber in Deutschland? Da sehe ich viel zu oft das Gegenteil.
Da wird mit dem Finger auf „die Zugewanderten“ gezeigt – anstatt ehrlich hinzuschauen: Wie sieht die Realität aus? Wie viel Offenheit bringen wir eigentlich mit?
Der Burkini – und ein schmerzhaft aktuelles Beispiel
Natürlich kamen wir auch auf das Thema Burkini zu sprechen.
Sie erzählte mir, dass sie mittlerweile gar nicht mehr baden geht – nicht aus religiösen Gründen, sondern aus Selbstschutz. Sie ist es leid:
Diese Blicke. Diese Kommentare. Diese Unterstellungen.
„Kannst du überhaupt schwimmen?“
„Darfst du das überhaupt?“
„Was sagt dein Mann dazu?“
Wie absurd: Parallel feiern wir in den Medien gerade eine prominente Frau, die im Ganzkörperanzug schwimmt – um ihre Haut vor UV-Strahlen zu schützen. Dort: Positiver Hype.
Und ich selbst? Ich gehe frühmorgens gern mit meinem Neoprenanzug ins Wasser – einfach, weil ich Kälte nicht ausstehen kann. Kein Mensch stellt mir deswegen Fragen.
Wo liegt also wirklich das Problem?
Schluss mit Schubladendenken
Viele Menschen, die ausgrenzen oder urteilen, tun das aus eigenen Unsicherheiten oder Erfahrungen.
Aber seit wann hat Schubladendenken je zu mehr Verständnis geführt? Es bringt nur eins: Spaltung und Hass.
Das Gespräch heute hat mich wieder daran erinnert, wie gut mir die Verbindung mit offenen, herzlichen Menschen tut – gerade nach einem Monat in Deutschland, wo ich leider oft eine andere Stimmung wahrnehme.
Elektromobilität als Symbol
An diesem Supercharger waren wir heute alle gleich:
Mein langsamster 10-Kilometer-Lauf – und einer der unvergesslichsten
Das Leben ist einfach viel zu kurz für Monotonie. Also warum nicht mal als überdimensionale Bierflasche durch München laufen?
Als mein Triathlonverein ERDINGER Alkoholfrei freiwillige „Flaschenläufer“ für den SportScheck-Lauf durch den Englischen Garten suchte, war ich sofort neugierig. Und bekam die Zusage! Ich durfte als lebendige ERDINGER-Flasche auf die 10-km-Strecke – quer durch Münchens grüne Lunge.
Perfekte Kombi aus Sport, Spaß und Terminplan
Praktischerweise hatte ich ohnehin noch ein paar Termine in München – also ließ sich das Event perfekt einbauen. Danke an dieser Stelle an mittlerweile guten Freunde in Fürstenfeldbruck, die sich als liebevolle Hundesitter angeboten haben. So konnte ich früh morgens ganz entspannt mit dem Rennrad 20 Kilometer in die Stadt fahren.
Ankommen, staunen, schmunzeln
Am ERDINGER-Stand wurde ich als VIP begrüßt und direkt zu meiner „Laufpartnerin“ geführt – der Flasche. Wow. Ziemlich groß. Nicht gerade leicht. Aber hey: wird schon!
Am Vorabend hatte ich noch gegoogelt, ob andere Flaschenläufer über ihre Erfahrungen berichten. Und ja, ein früherer ERDINGER-Flaschenläufer hatte geschrieben, dass man kaum nach rechts oder links schauen könne. Das konnte ja lustig werden.
Letzte Pinkelpause, dann Showtime
Als „VIP“ durfte ich die ERDINGER-Toilette nutzen – sehr angenehm, wenn man bedenkt, dass die Schlange bei den Damentoiletten gefühlt bis ans Siegestor reichte, während die Männer unzählige Pissoirs zur Verfügung hatten. Klassiker.
Die Innenstadt war voller Menschen, die Stimmung rund ums Siegestor elektrisierend. Und dann war sie da: die Flasche auf zwei Beinen – ich mittendrin!
Ein Lauf, den München nicht vergisst (und ich auch nicht)
Die Reaktionen? Unfassbar! Schon vor dem Start wurden Selfies gemacht, gelacht und gejubelt. Während des Laufs hatte ich das Gefühl, halb München sei Mitglied im ERDINGER-Fanclub. Was für ein geniales Guerilla-Marketing! Die Flasche kam einfach super an – bei Zuschauer:innen und bei den Mitläufer:innen.
Aber ehrlich: Es wurde heiß. Und schwer.
Schon bei Kilometer 5 musste ich Tempo rausnehmen. Mit einer 6er-Pace war nichts mehr zu machen – der Backofen auf dem Kopf forderte seinen Tribut. Doch aufgeben war keine Option. Immer mehr Läufer gingen, viele kämpften. Und ich merkte, wie die Flasche sogar motivierte: „Wenn DIE das durchzieht (und auch noch in Sandalen!) dann schaffe ich das auch!“
Nach dem Lauf kamen tatsächlich einige auf mich zu und bedankten sich. Das war schön. Und berührend.
Obstsalat und Gabelstapler
Zwischendrin lernte ich übrigens auch noch einen „Obstsalat“ kennen – inklusive der schnellsten Banane Münchens. Wir fanden uns für lustige Fotos zusammen und blieben virtuell in Kontakt. Die Community lebt!
Nach dem Zieleinlauf war ich dann ehrlich gesagt auch erleichtert: Flasche abgeben, durchatmen. Standesgemäß wurde sie mit dem Gabelstapler abgeholt – kein Scherz.
Mein Fazit?
Das war definitiv mein langsamster 10-Kilometer-Lauf. Aber einer der eindrucksvollsten. Ein Erlebnis, das bleibt!
Wer kennt es nicht? Keine Ladekarte mehr besitzen, sondern jede Ladesäule spontan per App oder QR-Code aktivieren. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten von euch trotzdem noch eine Karte dabeihaben. Ich nicht.
Ich bin selten lange genug an einem Ort, als dass mir eine Karte zugestellt werden könnte. Seit 2011 bin ich elektrisch unterwegs – und trotzdem ist immer wieder alles neu: mal positiv, mal nervenaufreibend.
Nach einer intensiven Woche in München war es endlich soweit: Raus aus der Stadt, rein ins Grüne. Gemeinsam mit meinen Hunden steuerte ich eine bekannte „Stadt-Badewanne“ an – mit einer Typ-2-Ladesäule direkt am Ufer. Perfekt, oder?
Ankommen. Scheitern. Neustart.
Eine der beiden Ladesäulen war belegt – leider so schräg, dass auch kein zweites Auto daneben passte. Nach 30 Minuten erschien der Fahrer endlich, und unsere Vorfreude auf den Sprung ins Wasser stieg.
Doch dann der nächste Dämpfer: Mein ENBW-Abo war – wie so oft – teurer als Ad-hoc-Laden. Also griff ich zum Handy, um den QR-Code zu scannen. Nur hing das Smartphone am Kabel der EcoFlow-Powerbank, und als ich es ruckartig nahm, passierte es: Das Handy flog im hohen Bogen zu Boden. Ein lautes Klatsch, ein dumpfes Gefühl im Magen.
Display kaputt. Nur noch die Hälfte funktionierte – zu wenig, um den Sperrcode einzugeben. Und mir wurde wieder einmal bewusst, wie abhängig wir vom Handy geworden sind.
Plan B – oder auch: iPad statt iPhone
Glücklicherweise hatte ich mein iPad dabei. QR-Code gescannt, Zahlungsmittel eingegeben… und dann kam die Bank-App. Die wollte natürlich eine Bestätigung – vom Hauptgerät. Vom kaputten. Echt jetzt?
Digital gut gedacht – realitätsfern umgesetzt.
Ich musste also eine Lösung finden. Es war Freitagnachmittag. Ein Handyreparatur-Laden in erreichbarer Nähe? Hoffnung gleich null.
Doch dann: Eine nette Frau überließ mir ihr Smartphone, ich suchte nach Hilfe – und tatsächlich! In nur 10 km Entfernung fand ich einen Reparaturservice. Ich schnappte mir mein Rennrad, ließ meine Hunde mit ungutem Gefühl zurück und machte mich auf den Weg.
Das Leben überrascht. Immer.
Während ich wartete, entdeckte ich in einem kleinen Bahnhofskiosk das neue Arrive-Magazin – die Ausgabe mit meiner elektrischen Reise nach Dakar. Drei Wochen nach Veröffentlichung hielt ich endlich die Printversion in der Hand.
Zurück beim Reparaturladen: Mein Handy funktionierte wieder! Glück im Unglück – dachte ich. Doch das nächste Abenteuer ließ nicht lange auf sich warten: Platzregen!
Durchnässt, aber erleichtert, kam ich zu den Hunden zurück. Schwimmen war nicht mehr drin – aber immerhin: eine Art Naturdusche und ein traumhafter Sonnenuntergang als Belohnung.
Wir trafen auf eine ehemalige Hundebesitzerin, ihr verstorbener Hund sah wohl wie Bob aus – aus Griechenland, 14 Jahre alt geworden. Mein Bob ist jetzt 13, Bayda sogar 14.
Die wirklich kostbaren Momente
Zeit mit ihnen ist gerade das Wertvollste in meinem Leben. In einer Welt, die sich immer schneller dreht, ist Zeit ein unbezahlbares Gut. Ich nehme sie mir – bewusst. Und verzichte dafür auf ein „normales“ Leben in der Komfortzone.
Es ist nicht immer bequem. Aber es ist es mir wert.
Auch ein „kleiner Arbeitnehmer“ hat Rechte und sollte versuchen diese vorm Arbeitsgericht durchzubekommen.
Da habe ich wohl etwas falsch verstanden …
Drei Jahre Prozess gegen die TWIKE GmbH – und am 10. Juni war endlich der große Termin vor dem Landesarbeitsgericht. Nicht zum ersten Mal! Der erste Durchlauf drehte sich um das Thema Kündigungsschutz.
Die TWIKE GmbH gab 7,5 Mitarbeitende an, ich hingegen 12. Der Richter entschied sich nach Durchsicht der Unterlagen für 9,5. Das Ergebnis: kein Kündigungsschutz.
Was viele nicht wissen – und auch ich zum Zeitpunkt meiner Einstellung nicht wusste:
Wer in einem Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitenden arbeitet, kann jederzeit und ohne Begründung gekündigt werden.
So ging es mir auch.
Nach 13 Jahren Einsatz gab es nur ein Schriftstück – keine persönliche Übergabe, kein Gespräch, kein Dankeschön. Einfach Schluss.
Harter Tobak. Aber: Das ist nicht überall so!
Ich habe in den letzten Jahren viele großartige Unternehmer:innen kennengelernt, die mit Herz führen – und mit ihren Mitarbeitenden auch im Trennungsfall fair umgehen. Gerade in kleinen Betrieben „menschelt“ es oft noch.
Der zweite Gerichtstermin drehte sich dann um zusätzliche sieben Rentenjahre und Arbeitsverträge, deren Echtheit von der Gegenseite angezweifelt wurde.
Es kam zu einem Urteil – und ich dachte:
Jetzt ist es geschafft! Ich habe einen Titel und die Gegenseite muss innerhalb von zwei Wochen ausstehende Gehälter plus fast 100 Urlaubstage auszahlen.
Pustekuchen.
Bis heute: kein Cent auf dem Konto.
Zum Glück reagieren fast alle meine Unterstützer:innen mit Verständnis – sie üben sich in Geduld. Nur ein TWIKE 5 Vollanzahler ist etwas unruhig geworden.
Aber ich konnte ihm versichern: Er bekommt sein Geld.
Ich hoffe, es ist wirklich nur noch eine Frage von Tagen oder Wochen.
Ganz ehrlich:
Wer eine fünfstellige Summe in ein Fahrzeugprojekt investiert, bei dem vom Unternehmen, teilweise nur auf Anfrage vierteljährlich ein Report mit realen Zahlen kommt – der geht aus meiner Sicht ein weitaus höheres Risiko ein.
Kurzum:
Ein Urteil allein reicht nicht. Einen vollstreckbaren Titel bekommt man erst, wenn die Urteilsbegründung vorliegt.
Wieder was gelernt.
Und: Vier Wochen nach dem Urteil – noch immer keine Begründung da.
Aber eines ist mir wichtig: Wenn jemand in einer ähnlichen Situation steckt – bitte gebt Euch nicht mit zu wenig zufrieden! Ihr habt für Eure Arbeit einen fairen Lohn verdient, und den solltet Ihr auch einfordern. Ich konnte bereits mindestens eine Person ermutigen, den Weg vors Arbeitsgericht zu gehen. Wenn ich noch mehr Menschen dazu inspirieren kann, für ihre Rechte einzustehen, würde mich das sehr freuen.
Bei Fragen schreibt mir über info@twikingfuture.blog
Der 26. Marburger Nachtmarathon hat alle Erwartungen übertroffen: Mit über 4.000 Teilnehmer*innen wurde ein neuer Rekord aufgestellt – so viele wie noch nie! Der Andrang war so groß, dass die Medaillen erstmals nicht für alle reichten.
Zwischen Bangen und Aufatmen
Noch zu Jahresbeginn war unklar, ob das beliebte Großevent 2025 überhaupt stattfinden würde. Die verschärften Sicherheitsanforderungen – insbesondere im Hinblick auf mögliche „Autokiller“ – stellten die Veranstalter vor große Herausforderungen. Zum Glück konnte rechtzeitig eine tragfähige Lösung gefunden werden. Und so durfte Marburg auch dieses Jahr wieder im Zeichen der nächtlichen Lauflust erstrahlen.
Minimalistisch – aber schnell
Besonders gefreut hat mich, dass wir erneut eine Barfußstaffel auf die Beine stellen konnten. Mit einer Marathonzeit von 3:40 Stunden haben wir nicht nur den 70. Platz unter über 300 Staffelteams erreicht, sondern auch ein deutliches Statement gesetzt: Minimalistisches Laufen ist nicht nur gesund – es kann auch richtig schnell sein!
Von der Start- zur Schlussläuferin
Während ich im letzten Jahr noch als Startläuferin dabei war, durfte ich diesmal das Staffelholz als Schlussläuferin übernehmen. Eine ganz neue Erfahrung – und mit meiner Nachtblindheit als Barfußläuferin trotz Stirnlampe nicht ganz ohne Risiko. Doch ich vertraute auf die scherbenfreien Wege, und tatsächlich: Ich kam wohlbehalten und mit einem Lächeln im Ziel an.
Kühle Nacht, heiße Dusche
Die Temperaturen waren nahezu ideal – fast schon ein bisschen zu frisch. Doch gerade deshalb fühlte sich die heiße Dusche im Anschluss umso besser an. Und wie jedes Jahr denke ich mir: Immer wieder gerne!
Wenn der Hauptdarsteller nicht anspringt – und der Fehler ganz woanders liegt
Manche Menschen sieht man einfach immer wieder gern. Bei Engeln ist das ähnlich. In meinem Fall trugen sie diesmal Gelb.
Die Nacht zuvor lief alles nach Plan: Ich hatte noch vollgeladen am Supercharger, bin ganze vier Meter rückwärts in mein Nachtlager gefahren – bereit für den nächsten Tag. Ein besonderer Tag, denn: Meine allererste Podcastaufnahme stand an!
Ein bisschen Nervosität war natürlich dabei. Doch wie so oft: Es kam anders als geplant.
Wenn der Motor schweigt
Am Morgen war alles bereit – fast alles. Ich, mein Zeitplan, mein Team Hunde. Doch der Hauptakteur dieser Geschichte – das Fahrzeug – wollte einfach nicht starten.
Ich bleibe ruhig, versuche es mehrfach. Nichts. Kein Mucks. Äh … schlechter Scherz?
Also der Griff zum Telefon – Jokerzeit. Die erste Diagnose: “Kurz mal den Pol an der 12V-Batterie bewegen – da ist wohl viel Sand dazwischen.” Klingt einfach. Zum Glück stand ich ja noch am Supercharger, und prompt kam ein netter Teslafahrer zur Hilfe. Sogar mit Anti-Stromschlag-Handschuhen! Notiz an mich: auch besorgen.
Nur leider: Fehlanzeige. Kein Erfolg.
Der Engel in Gelb
Also doch: der Anruf bei den Gelben Engeln. Schnell vor Ort – doch als es ans Auslesen ging, zeigte sich das nächste Problem: Kein Eintrag für Maxus-Fahrzeuge auf dem Diagnosegerät. Auch keine neueren Modelle. Klassiker.
Immerhin Standard: Die Kontrolle der 12V-Batterie. Und siehe da – Bingo: Nur noch 9,5 V – also fast tiefentladen.
„Aber wodurch?“ fragte ich.
Der Engel zählt mögliche Verbraucher auf … doch ich selbst habe nichts extra angeschlossen gehabt. Alles wie immer – und trotzdem wieder irgendwie anders.
Sein Rat: Immer rückwärts parken, damit man im Ernstfall an die Batterie rankommt. Mach ich.
Rückwärts gegen die Realität
Also, auf zur Podcastaufnahme! Ein guter Freund stellt mir sein Büro zur Verfügung – super lieb.
Ich parke rückwärts ein, schaue sorgfältig in die Außenspiegel, komme schön nah an die Hauswand. Und dann:
BÄNG.
Mist. Ich hatte vergessen, auch nach oben links zu schauen.
Da war ein Vordach.
Dem Vordach geht’s ganz okay – aber mein Fahrzeug?
Ein dickes, frisches Feilchen. Und das, wo ich gerade erst in Marokko die meisten Dellen hatte rausmachen lassen.
Tja, heute ist wohl nicht mein Tag …
Fehler gefunden
Noch auf dem Parkplatz werde ich freundlich begrüßt – und gleich kommt die Frage:
„Warum hast du eigentlich tagsüber deine LAZERLight an?“
Autsch!
Der gesuchte Verbraucher war gefunden: Das LED-Fernlicht war über Nacht an.
So viel zur tiefentladenen 12V-Batterie.
Fazit:
Manchmal braucht es eine Panne, einen Engel in Gelb und ein schepperndes Vordach, um auf die naheliegende Lösung zu kommen.
Und auch wenn’s weh tut: Ich bin um eine Erfahrung reicher – und die erste Podcastaufnahme konnte trotzdem starten.