
Wenn der Hauptdarsteller nicht anspringt – und der Fehler ganz woanders liegt
Manche Menschen sieht man einfach immer wieder gern. Bei Engeln ist das ähnlich. In meinem Fall trugen sie diesmal Gelb.

Die Nacht zuvor lief alles nach Plan: Ich hatte noch vollgeladen am Supercharger, bin ganze vier Meter rückwärts in mein Nachtlager gefahren – bereit für den nächsten Tag. Ein besonderer Tag, denn: Meine allererste Podcastaufnahme stand an!
Ein bisschen Nervosität war natürlich dabei. Doch wie so oft: Es kam anders als geplant.
Wenn der Motor schweigt
Am Morgen war alles bereit – fast alles. Ich, mein Zeitplan, mein Team Hunde. Doch der Hauptakteur dieser Geschichte – das Fahrzeug – wollte einfach nicht starten.
Ich bleibe ruhig, versuche es mehrfach. Nichts. Kein Mucks. Äh … schlechter Scherz?
Also der Griff zum Telefon – Jokerzeit. Die erste Diagnose: “Kurz mal den Pol an der 12V-Batterie bewegen – da ist wohl viel Sand dazwischen.” Klingt einfach. Zum Glück stand ich ja noch am Supercharger, und prompt kam ein netter Teslafahrer zur Hilfe. Sogar mit Anti-Stromschlag-Handschuhen! Notiz an mich: auch besorgen.

Nur leider: Fehlanzeige. Kein Erfolg.
Der Engel in Gelb
Also doch: der Anruf bei den Gelben Engeln. Schnell vor Ort – doch als es ans Auslesen ging, zeigte sich das nächste Problem: Kein Eintrag für Maxus-Fahrzeuge auf dem Diagnosegerät. Auch keine neueren Modelle. Klassiker.

Immerhin Standard: Die Kontrolle der 12V-Batterie. Und siehe da – Bingo: Nur noch 9,5 V – also fast tiefentladen.

„Aber wodurch?“ fragte ich.
Der Engel zählt mögliche Verbraucher auf … doch ich selbst habe nichts extra angeschlossen gehabt. Alles wie immer – und trotzdem wieder irgendwie anders.
Sein Rat: Immer rückwärts parken, damit man im Ernstfall an die Batterie rankommt. Mach ich.
Rückwärts gegen die Realität
Also, auf zur Podcastaufnahme! Ein guter Freund stellt mir sein Büro zur Verfügung – super lieb.
Ich parke rückwärts ein, schaue sorgfältig in die Außenspiegel, komme schön nah an die Hauswand. Und dann:
BÄNG.
Mist. Ich hatte vergessen, auch nach oben links zu schauen.
Da war ein Vordach.
Dem Vordach geht’s ganz okay – aber mein Fahrzeug?
Ein dickes, frisches Feilchen. Und das, wo ich gerade erst in Marokko die meisten Dellen hatte rausmachen lassen.
Tja, heute ist wohl nicht mein Tag …
Fehler gefunden
Noch auf dem Parkplatz werde ich freundlich begrüßt – und gleich kommt die Frage:
„Warum hast du eigentlich tagsüber deine LAZERLight an?“
Autsch!
Der gesuchte Verbraucher war gefunden: Das LED-Fernlicht war über Nacht an.
So viel zur tiefentladenen 12V-Batterie.
Fazit:
Manchmal braucht es eine Panne, einen Engel in Gelb und ein schepperndes Vordach, um auf die naheliegende Lösung zu kommen.
Und auch wenn’s weh tut: Ich bin um eine Erfahrung reicher – und die erste Podcastaufnahme konnte trotzdem starten.






