
Eine weitere Begegnung, die mich berührt hat.
Heute ging es international zu – an einem ganz gewöhnlichen Tesla Supercharger. Fahrzeuge aus Dänemark, Norwegen, Marokko, Belgien, Frankreich und Deutschland waren gleichzeitig am Laden. Ein kleiner Moment, der wieder zeigt, wie sehr Elektromobilität verbindet – über Ländergrenzen hinweg. Und wie ein respektvolles Miteinander ganz selbstverständlich funktionieren kann.
Doch mein eigentliches Highlight war heute eine völlig unerwartete Begegnung.
Zerbrochenes Glas, offene Herzen
Beim Öffnen meiner Hecktür fiel mir eine Flasche auf den Boden – sie zerschellte. Bevor ich überhaupt reagieren konnte, war schon ein netter Mitarbeiter zur Stelle, Besen in der Hand. Er war freundlich, aufmerksam – und lud mich spontan ein, mit in die Tesla Lounge zu kommen.
Dort lernte ich auch seine Frau kennen. Beide arbeiten bei Tesla, betreuen gemeinsam die Lounge – und wir kamen sofort wunderbar ins Gespräch. Sie stammt aus der Türkei, ist aber in Deutschland aufgewachsen. Er ist ihretwegen nach Deutschland gezogen. Beide sind dankbar, hier bei Tesla Arbeit gefunden zu haben. Und was soll ich sagen? Es war einfach ein wundervoller Austausch auf Augenhöhe.
Integration ist kein theoretisches Konzept
Wir sprachen über das Leben zwischen zwei Kulturen, über Integration, über Gleichberechtigung, Religion – aber auch über die leider immer noch spürbare Ausländerfeindlichkeit in Deutschland.
Was mich dabei immer wieder beeindruckt: Die Offenheit. Das Interesse. Die Herzlichkeit. Ich erlebe das sehr oft – gerade bei Menschen, die mehrere kulturelle Hintergründe in sich tragen.
In Marokko werde ich als Deutsche mit offenen Armen empfangen. Ich fühle mich willkommen.
Aber in Deutschland? Da sehe ich viel zu oft das Gegenteil.
Da wird mit dem Finger auf „die Zugewanderten“ gezeigt – anstatt ehrlich hinzuschauen: Wie sieht die Realität aus? Wie viel Offenheit bringen wir eigentlich mit?
Der Burkini – und ein schmerzhaft aktuelles Beispiel
Natürlich kamen wir auch auf das Thema Burkini zu sprechen.
Sie erzählte mir, dass sie mittlerweile gar nicht mehr baden geht – nicht aus religiösen Gründen, sondern aus Selbstschutz. Sie ist es leid:
Diese Blicke. Diese Kommentare. Diese Unterstellungen.
„Kannst du überhaupt schwimmen?“
„Darfst du das überhaupt?“
„Was sagt dein Mann dazu?“
Wie absurd: Parallel feiern wir in den Medien gerade eine prominente Frau, die im Ganzkörperanzug schwimmt – um ihre Haut vor UV-Strahlen zu schützen. Dort: Positiver Hype.
Und ich selbst? Ich gehe frühmorgens gern mit meinem Neoprenanzug ins Wasser – einfach, weil ich Kälte nicht ausstehen kann. Kein Mensch stellt mir deswegen Fragen.
Wo liegt also wirklich das Problem?
Schluss mit Schubladendenken
Viele Menschen, die ausgrenzen oder urteilen, tun das aus eigenen Unsicherheiten oder Erfahrungen.
Aber seit wann hat Schubladendenken je zu mehr Verständnis geführt? Es bringt nur eins: Spaltung und Hass.
Das Gespräch heute hat mich wieder daran erinnert, wie gut mir die Verbindung mit offenen, herzlichen Menschen tut – gerade nach einem Monat in Deutschland, wo ich leider oft eine andere Stimmung wahrnehme.
Elektromobilität als Symbol
An diesem Supercharger waren wir heute alle gleich:
Unterschiedliche Nationalitäten. Unterschiedliche Geschichten.
Und trotzdem Seite an Seite – verbunden durch Strom, durch Technik, durch ein Ziel.
Menschlichkeit funktioniert genau so.
Wir leben in einer globalisierten Welt. Und wir sind – bei allem, was uns unterscheidet – vor allem eines: Erdenbürger.
Lasst uns das leben.
So wie unsere Elektrofahrzeuge heute an der Ladesäule.
Neugierig auf das Unbekannte. Respektvoll im Miteinander.
Und offen für Vielfalt.






