Tierarzttermin

Heute war es soweit – endlich, und doch mit schwerem Herzen.

Das ganze Wochenende hatte ich ein ungutes Gefühl, ob der kommende Montag wohl etwas verändern würde. Hinter uns liegen drei anstrengende Jahre – wir sehnen uns alle nach Ruhe. Doch die Zeit rennt, und unsere Hunde altern etwa sechsmal so schnell wie wir. Der dreijährige Gerichtskampf hat uns also ganze 18 wertvolle Hundejahre gekostet.

Immerhin konnten wir einen Teil dieser Zeit nutzen: Die Reise bis nach Gambia wird uns allen unvergesslich bleiben. Dankbar bin ich auch für das Durchhaltevermögen unseres mittlerweile acht Jahre alten eBusses – ohne ihn wäre es in der aktuellen Lage ein Desaster gewesen.

Der Morgen beginnt.

Der Wecker klingelt. Ich habe irgendwie geschlafen. Um 8:45 Uhr steht der Tierarzttermin an. Wir fahren pünktlich vor. Schon beim Betreten der Praxis laufen mir die Tränen – aus Sorge um die Hunde, aber auch, weil der Freund, bei dem wir diese Woche untergekommen sind, überhaupt nicht mit Hunden auskommt. In solchen Extremsituationen ist es einfach besser, unter Hundefreunden zu sein. Hier habe ich einen Fehler gemacht.

Ich hatte fest damit gerechnet, dass das Geld von der TWIKE GmbH im August da ist. Als ich die Urteilsbegründung und den Titel erhielt, habe ich sofort in der Gegend, in der ich im August sein wollte, einen Tierarzttermin vereinbart. Doch mit der Gegenseite sollte man immer für Überraschungen offen sein – das hätte ich wissen müssen.

Untersuchung bei Bob.

Die Tierärztin beruhigt mich erst einmal und trocknet meine Tränen. Wir beginnen mit Bob: Die Zähne sind super, und die Knoten am Unterbauch, die ich schon im letzten Jahr untersuchen ließ, scheinen zu 99 % gutartig zu sein.

Untersuchung bei Bayda.

Bei Bayda sieht es anders aus. Sie konnte ich im letzten Jahr nicht untersuchen lassen. Nun hat auch sie Knoten – und diesmal können sie nicht zu 99 % als gutartig eingestuft werden. Mist! Hatte ich nicht so ein Gefühl?

Die Tierärztin punktiert Bayda dreimal. Jetzt heißt es, auf die Laborwerte zu warten. Ansonsten ist sie in guter Verfassung – Zähne top – aber es tut ihr weh, wenn man die Hinterbeine ausstreckt. Die oberen Sehnen sind gestresst, möglicherweise der Grund, warum sie nicht mehr so oft läuft.

Ein Blick nach vorn.

Der häufigste Grund für das Einschläfern von Hunden sind nicht immer bösartige Tumore, sondern Nierenprobleme. Das ist hier zum Glück noch nicht der Fall. Nun heißt es cool bleiben bis Mittwoch, wenn die Ergebnisse kommen. Doch das ist leichter gesagt als getan – vor allem, weil ich mich gerade nicht in einem hundefreundlichen Umfeld befinde.

Mit wenigen bin ich online in Kontakt, und ich weiß, dass ich mich jederzeit melden kann. Die nächste Hundefreundin wohnt allerdings 100 km entfernt – im Moment zu weit.

Ach, Welt … ich weiß, dass irgendwann der Moment kommen wird. Aber ich muss mich besser vorbereiten – und vor allem dafür sorgen, dass wir in einem Umfeld sind, in dem Hunde willkommen sind.

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