Unser Weihnachtswunder: 2. Krebs OP geschafft

Die Fäden sind gezogen.

Pünktlich nach 15 Tagen sind wir bei einem Tierarzt angekommen, der uns nicht nur empfohlen worden war, sondern den wir seit Jahren indirekt mitverfolgen. Er betreut unter anderem mindestens zwei Straßenhundeprojekte – ein Mensch mit Haltung und Herz.

Drei Personen hielten Bayda fest, während er begann, die Fäden zu ziehen. Es ist eben eine lange Wunde. Doch dieses Mal lief alles gut. Kein „Loch“ im Bauch, kein Tierklinik-Drama, keine Klammern. Stattdessen Ruhe, Sorgfalt und ein gutes Gefühl. Mir fiel eine enorme Last von den Schultern.

Ich erzählte ihm, dass wir das Ganze in etwa zwei Monaten noch einmal machen müssen – der Krebs auf der anderen Milchleiste ist weiterhin vorhanden. Er schüttelte den Kopf, als ich erwähnte, dass Bayda bereits 14 Jahre alt ist. Andere Länder, andere Sitten.

Auch beim Bezahlen.

Er wollte nichts. Schließlich habe er ja „nur die Fäden gezogen“.

Ich war erneut sprachlos.

Also ging das Geld stattdessen in die Spendenkasse der Tierschutzorganisationen, die er unterstützt.

Die An- und Abreise war – wie so oft – eine schöne elektrische Reise. Auf der zweiten Hälfte allerdings verabschiedete sich unser DC-Lader, und wir fuhren einphasig mit AC weiter.

Mehr dazu bald in einem neuen Blogbeitrag.

Wohnwagon hat Insolvenz angemeldet

Seit über zehn Jahren begleiten mich nicht nur meine „Lucky ePioneer Doggies“, sondern auch zahlreiche nachhaltige Projekte, die meinen Weg geprägt haben.

Mit dem TWIKE konnte ich früh im nachhaltigen Mobilitätssektor Fuß fassen – und bereits seit 2015 stehe ich im Austausch mit einem besonderen Projekt: Wohnwagon.

Damals noch ein junges Startup, das modulare Holzhäuser entwickelte, hat sich Wohnwagon über die Jahre hinweg enorm weiterentwickelt und viele Menschen für autarkes, nachhaltiges Wohnen begeistert.

Doch 2024 brachte eine Zäsur: Die Baukrise, die bis heute anhält, traf auch Wohnwagon hart. Anfang dieses Monats musste das Unternehmen Insolvenz anmelden.

Laut AKV hatte sich das Unternehmen bis 2024 solide entwickelt. Im November 2024 erfolgte sogar noch eine Kapitalerhöhung über 500.000 Euro durch den neuen Mitgesellschafter WWEK Beteiligungs GmbH, wie aus dem Jahresabschluss hervorging.

Die erhoffte Stabilisierung blieb jedoch aus. Ein plötzlicher Auftragsrückgang im letzten Quartal 2025, kombiniert mit sinkender Nachfrage, steigenden Kosten sowie den finanziellen Belastungen der Restrukturierung, führte schließlich zur Zahlungsunfähigkeit.

(Quelle: Merkur.de)

Gerade in solchen Momenten zeigt sich, wie herausfordernd nachhaltiges Wirtschaften in einem fragilen Marktumfeld sein kann – und wie wichtig es ist, Visionen, die über Jahre aufgebaut wurden, nicht vorschnell zu vergessen (solange diese nicht auf dem Geld anderer basieren).

Weihnachten steht vor der Tür

Falls du noch auf der Suche nach einem sinnvollen, nachhaltigen Geschenk bist: Wohnwagon betreibt seit über einem Jahrzehnt einen online Shop mit sorgfältig ausgewählten Produkten rund um Autarkie und Nachhaltigkeit.

Ein Besuch lohnt sich – vielleicht findest du dort genau das Richtige:

https://wohnwagon.at/shop/

Manchmal ist ein Geschenk mehr als ein Produkt – es ist ein Statement für Werte, die bleiben.

Wieder on the road – mit zwei künftigen OP Hunden …

Eigentlich sollte nur eine OP anstehen – doch wie so oft im Leben kam alles ein bisschen anders.

Baydas Nachkontrolle verlief zunächst gut, und wenn wir schon einmal dort waren, habe ich gleich auch BOB mitchecken lassen. Ergebnis: Auch er braucht eine zweite kleine Operation. Nichts Dramatisches, aber die schwarze Warze am Fußgelenk muss entfernt werden. Eine fiese Stelle.

Doch wie ist es uns nach Baydas OP bis zur Nachkontrolle ergangen?

Der Start: ziemlich holprig

Gleich vorweg: Es war schwierig.

Bayda wollte nicht essen – und damit auch ihre wichtigen Medikamente nicht nehmen. Also standen wir am nächsten Tag schon wieder bei der Tierärztin, wo sie alles per Infusion bekommen hat. Meine geplante Reise zu einem Bekannten habe ich sofort abgesagt, um in der Nähe der Tierärztin zu bleiben.

Doch der Kampf ging weiter:

Ich habe alles probiert – Olivenöl, diverse Fleischsorten, Weichkäse …

Bayda wurde zunehmend misstrauisch und hat jedes Futterteil regelrecht seziert, auf der Suche nach den „Medikamenten-Innereien“. Hunde sind wirklich unglaublich schlau.

Am Ende landeten wir bei Leberwurst.

Auch die hat sie erstmal einen halben Tag angestarrt, bis der Hunger größer war als das Misstrauen. Dann hat sie die gefüllten Bällchen immerhin in einem Stück geschluckt – ohne chirurgische Präzision auseinanderzunehmen. Ein kleiner Sieg.

Die Naht und die große Erleichterung

Die Naht ist gigantisch lang, und ich habe die ganze Zeit aufgepasst, dass nichts aufgekratzt wird. Bei der Nachkontrolle war dann alles perfekt. Jetzt müssen nur noch die Fäden raus.

Bayda läuft inzwischen jeden Tag ein bisschen mehr. Heute sind wir bereits bei 40 Minuten, ganz ohne Anzeichen von Schmerzen – trotz komplett zugenähter Bauchseite. Wirklich bewundernswert.

Die Histologie-Ergebnisse

Mittlerweile ist auch der Befund da:

Der entfernte Tumor ist derselbe Typ wie zuvor – bösartig, Grad 2.

So schlimm das klingt, es war auch ein Stück weit Glück im Unglück:

Hätten wir nicht dieses ganze „Naht-Drama“ gehabt und wären nicht nochmal so gründlich untersucht worden, wären die neuen, schnell wachsenden Krebsknoten auf der anderen Milchleiste vielleicht viel später entdeckt worden.

Fazit: Wir atmen wieder

Uns geht es inzwischen gut, und ich habe das Gefühl, dass mir ein ganzer Berg von den Schultern gefallen ist.

Es war eine weitere intensive Reise mit dem eVan – emotional, anstrengend, aber auch voller Dankbarkeit.

Und noch etwas Positives:

Ich habe wieder mit dem Laufen angefangen und plane für 2026 bereits die ersten Wettkämpfe im Laufen und Triathlon.

Jetzt heißt es erstmal: Durchatmen.

Bevor die nächsten Herausforderungen kommen – die tun es ja bekanntlich immer.