11.03.2012: „Autofasten“

Evangelische Kirchen und andere starten die Aktion „Autofasten“
„Für ein besseres Klima in der Stadt und im eigenen Kopf“

05.03.2012 Evangelischer Kirchenverband Köln und Region

„Auf das Auto zu verzichten ist natürlich nicht nur eine Frage der Fastenzeit“, betont Rolf Domning, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Als aktiver Radfahrer nutzt er das klimafreundliche Zweirad das ganze Jahr hindurch. Privat wie dienstlich. „Innerhalb der Stadt bewege ich mich gewohnheitsmäßig mit dem Rad. Ich kann auf den Punkt genau kalkulieren, wann ich wo ankomme“, so Domning zum Auftakt der vierwöchigen Aktion „Autofasten“, die auch im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region unterstützt wird.

Von links: Günter A. Menne, Michael Birgden, Jochen Gippert, Rolf Domning, Peter Dedenbach, Sven Bersch

Evangelische und Katholische Kirchen laden ein

Zur Aktion „Autofasten“ laden in der Fastenzeit die Evangelischen Kirchen im Rheinland, in Hessen-Nassau und in der Pfalz ein. Ebenso die Bistümer Mainz, Speyer und Trier, der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen sowie der Rat christlicher Kirchen im Großherzogtum Luxemburg. Unterstützung erfährt „Autofasten“ unter anderem durch das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, die Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland Pfalz, das Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr des Saarlandes, die Ministerien für Verkehr und Umwelt des Großherzogtums Luxemburg sowie Verkehrsverbünde, Verkehrsunternehmen, Fahrradverleiher, Car-Sharing-Unternehmen, dem Bund Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), dem NABU, dem Mouvement écologique, Greenpeace Luxembourg, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), VELO mobil und dem Verkehrsclub Deutschland (VCD).

Aufruf, das Auto stehen zu lassen

Die beteiligten Kirchen rufen dazu auf, in der Fastenzeit den Pkw möglichst oft gegen Fahrrad, Bus oder Bahn „zu tauschen”, respektive Sprit sparend zu fahren oder auf Elektromobile umzusteigen. Es gehe darum, „einfach mal einen anderen Weg” zu versuchen – den eigenen Lebensstil umweltbewusster zu gestalten. „Wir Menschen sind dabei, unsere Erde zu einem riesigen Treibhaus zu machen. Mit den bekannten katastrophalen Konsequenzen für die ganze Schöpfung. Gott sei dank sind viele dabei aufzuwachen, haben gemerkt, dass es nicht weitergehen kann mit immer mehr Konsum, immer mehr Verbrauch, immer mehr…”, ist auf der Seite http://www.autofasten.de zu lesen.

Kleine Fahrrad-Schau

In Köln gab es zum Auftakt eine „Fahrzeug-Schau“ im Innenhof des Hauses der Evangelischen Kirche. Dabei präsentierten freie und hauptamtliche Mitarbeitende des Kirchenverbandes und unterstützende Experten „vom Markt“ unterschiedliche Radtypen, mit denen sie unterwegs sind – vom „normalen” Zweirad über ein Sesselrad, Elektro-Räder bis hin zu einem Twike, einem Elektromobil mit Fahrradpedalen und einer Kabine für zwei Personen – Beispiele für umweltschonende Alternativen zu dem große Mengen Kohlendioxid erzeugenden Autoverkehr.

Verantwortung für Umwelt und Leben

Domning bezeichnete die Aktion als wertvoll und theologisch begründbar. Ihr Ansatz sei die Bewahrung der Schöpfung. Sie wecke das Bewusstsein und schärfe die Sensibilität hinsichtlich der Verantwortung für die Umwelt und das Leben. „Im Rahmen des globalen Klimaschutzes ist der Verzicht aufs Kraftfahrzeug nahe liegend“, so der Stadtsuperintendent. Er praktiziere das Radfahren auch dann, wenn er dienstlich zu Veranstaltungen müsse. „Dort schließe ich mein Rad nicht verschämt abseits ab, sondern stehe dazu. Das Fahrrad ist das Fortbewegungsmittel erster Wahl in der Stadt. Das wollen wir durch die Aktion weiter befördern.“

Kirchenverband fördert Verzicht aufs Auto

Der Kirchenverband unterstütze alle Angestellten beim „Autofasten“ auch außerhalb der Fastenzeit, informierte Domning. „Auch für Dienstfahrten mit dem (elektrischen) Fahrrad gibt es eine Fahrtkostenerstattung.” Zudem gestatte man selbstverständlich das Aufladen von Akkus für Elektro-Fahrräder am Arbeitsplatz. „Wir haben siebzig Mitarbeitende hier im Haus der Evangelischen Kirche“, so Günter A. Menne, Pressesprecher im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region. Geschätzte 25 Prozent von ihnen nutzten ein Fahrrad auf dem Weg ins Büro. Insgesamt verzichteten viele aufs Auto und bedienten sich eines Job-Tickets.

“Ethik, Gesundheitsvorsorge und Spaß kommen intelligent zusammen”

„Es geht um ein besseres Klima in der Stadt und im eigenen Kopf: Schon mit dem ersten Tritt in die Pedale schalte ich morgens mental um auf einen anderen Modus“, sagte Menne, der Mitglied im Kuratorium der Fastenaktion „7 Wochen ohne“ der Evangelischen Kirche in Deutschland ist. Für ihn seien nicht allein ökonomische und ökologische Gründe beim Pendeln aus dem bergischen Forsbach nach Köln ausschlaggebend gewesen, vom Kleinwagen möglichst oft auf ein Pedelec (Pedal Electric Cycle/Elektrofahrrad) und im Stadtverkehr auf ein Faltrad umzusteigen. „Ohne Entspannung durch Bewegung und Abstand vom Büro haben Leistung und Kreativität auf Dauer keine Chance”, weiß Menne, der im Kirchenverband und freiberuflich auch als Coach tätig ist. „Von daher gilt, insbesondere für stressgeplagte Stau-Pendler: Radfahren ist Burnout-Prävention pur” – es setze neue Kräfte frei für neue Ideen. „Hier kommen Ethik, Gesundheitsvorsorge und Spaß intelligent zusammen“, so Menne.

„Statussymbol“ Fahrrad

Jochen Gippert, Jugendreferent im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region, macht sich werktäglich mit seinem Gelenke schonenden Sesselrad aus seinem Wohnort Bergisch Gladbach in die Kölner Südstadt auf. „Es ist bequem, relativ schnell und schont den Rücken.” Auch bestehe die Option, es mit einem Elektromotor nachzurüsten. Dafür sei es aber noch zu früh, schmunzelt Gippert, „vielleicht in zehn Jahren, wenn ich siebzig bin“. In den Elektrorädern erkennt Gippert „neue Statussymbole für Männer – wir brauchen so ein bisschen Hightech“. „Statussymbol Fahrrad, das gefällt auch mir“, kommentierte Rolf Domning, das Fahrrad sei ein zunehmend positiv besetztes Merkmal.

Lebensstil den Ressourcen anpassen

Michael Birgden, Diplom-Theologe, fährt seit einigen Tagen ein „Twike“ – ein innovatives elektrisches „Auto-Fahrrad“. Von dem nicht ganz preiswerten Gefährt sind bis heute knapp eintausend Exemplare gefertigt worden. Sein “Radauto mit drei Rädern” nutze er aus “ganz stark ethischen Gründen”. Als Pendler von Hürth ins Kölner Büro habe er schon immer überlegt, aufs Rad umzusteigen, das neue Gefährt biete nun überdies Wetterschutz und Platz für einen Beifahrer. Mitentscheidend sei das Ergebnis eines Tests im Internet gewesen. Dieser kläre die Teilnehmenden über die persönlich benötigte Anzahl ‘von Erden’ auf, die sie auf der Grundlage ihres eigenen Lebensstils benötigten. „Bei mir waren es zweieinhalb Erden”, musste er verwundert zur Kenntnis nehmen. Mit dem „Twike“ befinde er sich nun auf der in vielen Belangen positiven Seite. Und Birgden ist zuversichtlich, dass sich die Anschaffungskosten in Höhe von rund 20.000 Euro schon in ein paar Jahren amortisiert haben werden.

Klimaschutz, Gesundheitsförderung, Kostenreduzierung

„Wir begrüßen dieses Aktion sehr“, freute sich Sven Bersch. Der Vorsitzender des ADFC Köln und Mitglied im Fahrradnetzwerk Köln e.V. betonte: „Im Rahmen des Klima- und Umweltschutzes sind 65 Prozent der Einsparungen nur durch die Nutzung des Fahrrades möglich.“ Ebenso wenig seien die Faktoren Gesundheit und Kosten zu vernachlässigen. Laut einer in Skandinavien erstellten Studie führe der Umstieg vom Auto aufs Rad zu einer Ersparnis der Krankenkosten von pro Kopf durchschnittlich 1200 Euro jährlich. Bersch nannte einen weiteren Trumpf: Im urbanen Verkehr sei das Rad unschlagbar. Auf Kurzstrecken von fünf bis sechs Kilometern in der Stadt komme man mit dem Rad schneller als mit jedem anderen Verkehrsmittel ans Ziel. „´Autofasten´ fällt mir schwer, weil ich eh fast ohne auskomme. Ich fahre Rad aus ökologischen Gründen wie aus Freude an der Bewegung und praktiziere, wenn es nicht anders geht, car-sharing“, sagte Peter Dedenbach, Betreiber von „Stadtrad Köln”. Der Stadtverkehr müsse sich grundlegend verändern, hofft der Fahrrad- und Pedelec-Experte auf einen baldigen „Systemwechsel”. Staunenswert ist seine Information über die Kosten für den Betrieb eines Elektrorades. „Die sind extrem günstig“, weiß der verkehrspolitische Köln-Aktivist. „Eine Fahrt mit dem Pedelec einmal um die Erde käme auf den Preis einer einzigen Tankfüllung Diesel, gerechnet auf das Volumen von siebzig Litern für einen Mittelklassewagen.“

06.03.2012: Ankündigung: TWIKE ZORA fährt in die „Westsahara“

An dieser Stelle eine kleine Ankündigung:

Mitte März bekommen TWIKE ZORA und Fahrerin Besuch aus Deutschland. Es ist ein 2-Wochen Trip in die „Westsahara“ geplant.

Ich hoffe, dann wieder mit tollen Bildern uns spannenden Berichten dienen zu können.

Parallel würde ich auch gerne die in Deutschland größtenteils unbekannte Thematik „Westsahara“ peu à peu behandeln.

Bei der Westsahara geht es um einen bis heute ungelösten Territorialkonflikt zwischen der ursprünglichen Bevölkerung, den Saharaouis, sowie dem Königreich Marokko.

05.03.2012: Verzollung und marokkanisches Nummernschild

Folgendes wird lustig werden:-)

Wenn mit einem Fahrzeug nach Marokko eingereist wird, erhält das Fahrzeug ein Visum für 6 Monate, die Fahrerin jedoch nur für 3 Monate. Jedoch darf die Person beliebig oft im Jahr ein und aus reisen, das Fahrzeug darf jedoch nur einmal im Jahr nach Marokko eingefuert werden.

Klingt das logisch?

Letzte Woche war ich hier am Zoll in Agadir zum Erlangen von Information über eine potentielle Zulassung des Twikes in Marokko. Man weiss ja nie, vielleicht will TwikeZora ja noch etwas länger als bis Juni in Marokko bleiben….

Natuerlich waren alle ueberfragt…..bezüglich der Zulassung als auch bezüglich einer potentiellen Verzollung.

Also ab zum „grossen“ Zoll nach Casablanca, etwa 500km von Agadir entfernt….

Auch gilt seit 1.3.2012 ein neues Verzollungsgesetz in Marokko. Könnte sein, dass ab sofort auf Neuwagen keine Verzollungsgebuehr mehr erfolgt….bleibt also spannend.

Maroc : Plus aucune taxe sur les importations industrielles européennes

Fini l’imposition sur les importations industrielles de l’Union européenne (UE) au Maroc. A compter d’aujourd’hui, le démentèlement douanier entre les deux voisins est complet.

Dès aujourd’hui, jeudi 1er mars, les produits industriels finis, en provenance de l’Europe, sont totalement exonérés de droits à l’importation. L’impôt à l’importation passera d’un maximum de 3% de la valeur déclarée des marchandises à 0%. L TVA marocaine, elle, continue à s’appliquer sur les produits importés. Aujourd’hui, s’achève le processus de démentèlement douanier prévu par l’accord d’association entre le Maroc et l’UE, signé en février 1996.

L’accord prévoyait la mise en place progressive d’une zone de libre-échange dans un délai de 12 ans, à compter de la date de son entrée en vigueur, le 1er mars 2000. « C’est l’aboutissement d’un processus qui a donné ses fruits », souligne Eneko Landaburu, chef de la délégation de l’Union européenne au Maroc, lors d’une conférence organisée à l’Institut royal des études stratégiques (Ires), rapportée par l’Economiste.

Baisse des prix

« Théoriquement, une baisse de droits de douane engendre toujours une baisse des prix. Toutefois, comme nous sommes dans un processus de démantèlement tarifaire progressif, l’impact ne sera pas notable. Plusieurs concessionnaires ont déjà procédé à d’importantes réductions fin 2011 », explique à l’Economiste Abdelouahed Rahal, directeur de la Division des industries automobiles, électroniques et aéronautiques au ministère du Commerce.

Les concessionnaires ont anticipé le démentèlement douanier en réduisant leurs prix depuis janvier 2012, comme l’a confirmé le nouveau président de la Fédération automobile, Mohamed Amine Guédira. « Les prix de départs des véhicules neufs, c’est-à-dire sans tenir compte des options, sont maintenant alignés sur ceux pratiqués en Europe. […] Avec le démantèlement tarifaire, il n’est plus intéressant d’acheter un véhicule d’occasion car l’achat d’un véhicule neuf permet de bénéficier de prix attractifs sans oublier la garantie », estime-t-il.

L’UE premier bénéficiaire

Depuis le 1er mars 2000, la coopération maroco-européenne a connu des temps forts. Il y a eu la signature en mars 2007 de l’accord de pêche. Reconduit plusieurs fois, puis arrivé à son terme sans être renouvelé, en décembre, il à nouveau en cours de négociation.

L’accord agricole approuvé en février par le parlement européen prévoit, sur la question douanière, l’exonération des produits agricoles et des produits de la pêche en provenance de l’UE de 55% des droits de douane sur les produits. Les mêmes produits, en provenance du Maroc, sont exonérés de 70% des droits de douane sur une période de dix ans. Parallèlement, les deux parties sont en pleines négociations sur l’accord des services.

La Commission européenne prévoit d’augmenter le budget destiné à la politique européenne de voisinage de 50% à partir de 2014. De manière générale, les relations entre le Maroc et l’UE s’inscrivent dans une logique de libéralisation des échanges des biens et services.

Quels bénéfices ?

Actuellement, les importations marocaines en provenance de la zone euro s’élèvent à 167 milliards de DH contre seulement 93 milliards d’exportations. M. Landaburu préconise un changement de stratégie pour « résoudre » le déséquilibre des échanges, mais l’économiste Mohamed Chiguer pense que l’accord de libre-échange tel que présenté actuellement avec le démantèlement tarifaire n’est pas bénéfique pour l’économie marocaine.

Dans la finalisation du démentèlement douanier, « il y a des points forts et des points faibles. La baisse des prix constitue un avantage pour le consommateur. Les entreprises aussi vont pouvoir acheter les matières premières à bon prix, déclare Mohamed Chiguer, mais c’est un danger pour l’économie nationale. Nous avons une économie qui est [seulement] en train de s’industrialiser », ajoute-t-il. Selon lui, le démentèlement est donc préjudiciable à l’économie nationale. « L’industrie marocaine n’est pas compétitive. En plus, la part de l’industrie au niveau du PIB ne fait que régresser au fil des années », justifie-t-il.

L’accès libre au marché européen pourrait être un facteur de dynamisation pour la qualité de la production nationale, mais, « le gouvernement aurait dû préparer ce dynamisme pour profiter de la zone de libre-échange. Il y a quand même douze ans qui se sont écoulées. Le Maroc avait le temps, mais apparemment, il ne s’est pas préparé. Le grand bénéfice de cette nouvelle configuration des échanges est que les Marocains vont davantage avoir accès aux produits européens », explique-t-il.

01.03.2012

Interview mit „Deutsch in Marokko“

http://deutschinmarokko.wordpress.com/2012/06/08/no-2-interview-mit-silvia-brutschin-01-03-2012/