IRONWOMAN 70.3!!!

Yes!!! Was ich in einem vorherigen Artikel noch mit Fragezeichen versehen habe, ist nun Fakt!

Es geschehen noch Zeichen und Wunder, doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Bereits die Vorbereitung auf dieses Event (1.9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21 km Laufen) war nicht einfach. Ich hatte auf der einen Seite durch die laufenden Prozesse der letzten 1.5 Jahre Zeit, da ich bezüglich Job in einer Warteschleife des Gerichts ging, doch auf der anderen Seite gingen diese Prozesse mir sehr nahe und haben sehr viel meiner Energie geraubt. Auf der anderen Seite waren es die finanzielle Sorgen. Gerichtsprozesse kosten Geld, und auch wenn ich für mich selbst mit einem einfachen Leben in meinem Bus zurechtkomme, läppern sich doch auch Energiekosten etc.

Kurzum alleine hätte ich es nicht geschafft. Sehr viel Unterstützung hat mich erreicht, was mir wiederum zusätzliche Energie gab, welche ich gerne in meine Gesundheit investiert habe. Sport in schöner Natur, abwechselnd Schwimmen, Biken und Laufen. Das ist eine meiner Ressourcen gewesen, wie ich diese Prozesse überstanden habe und auch noch überstehen werde.

Doch bereits die Anreise zum Ironman hat nicht so geklappt wie es sollte. Hierzu gibt es noch einen ausführlichen Bericht. Und dann noch der Gerichtstermin genau Freitag vor dem Event!

Doch überraschenderweise habe ich Besuch vor Ort beim Ironman erhalten. Ein Besuch, der mir sehr viel geholfen hat. Denn tatsächlich wurde ich genau die Woche vorab krank! Eine richtige Erkältung genau zum falschen Zeitpunkt.

Es kann frustrierend sein, doch ich hatte bis zum Event Hoffnung.

Am Tag vorab kamen ebenfalls meine Teamkameraden angereist:

Die Stimmung war großartig, bis auf das ich weiterhin eingepackt mit Mütze und Halstuch herumlief. Es waren nur 1 km bis zum Hotel, doch selbst diese machten mir am Vortag noch zu Schaffen, so dass auch meine sonst so optimierte Begleitung auch bereits ins Zweifeln kam, ob ein Start am nächsten Tag sinnvoll wäre.

Doch genau in der Nacht vor dem Event hörte ich auf zu schwitzen und wachte einigermaßen fit und gut gelaunt auf.

Ich wollte es langsam angehen. Einfach dabeisein, und finishen. Ursprünglich war eine Zeit von 6h30 geplant bis max. 7h. Die vorgegebene Deadline war 08h30. Wenn ich also alles ganz entspannt anginge, gäbe es theoretisch eine Chance.

Beim Schwimmen reihte ich mich fast ganz hinten ein. Und kam überraschend mit 43 Minuten, schneller als gedacht, gut gelaunt und überhaupt nicht erschöpft ins erste Ziel an. Den Lauf bis zur Wechselzone machte Spaß und zugleich ging es dann aufs Fahrrad.

Der Fahrradteil machte mir etwas Sorgen. Denn hatte es zuvor nur max. 70 km gereicht zum Training. Heute also zum ersten Mal 90 km und dann noch „hilly“ laut Wettkampfbeschreibung. Hilly ist gut…es zog sich tatsächlich einige km ziemlich steil den Berg hinauf … einige schoben … ich fuhr im kleinsten Gang langsam hinauf. Nur nicht zu viel anstrengen, nur durchkommen.

Die Aussicht war im Anschluss sagenhaft und bergab habe ich keine Probleme es laufen zu lassen … nur sehr viel Respekt vor den Serpentinen. Hier gilt es dann doch mal zu bremsen.

Dann gab es die erste Person mit Panne. Er bat mich um einen Schlauch. Den hatte ich, doch war es erst km 20. Bräuchte ich ihn vielleicht selbst noch? Sollte sich nicht doch jeder bei so einem Wettkampf um eigenes Material kümmern? Mit schlechtem Gewissen fuhr ich weiter. Denn unter Sportlern hilf man sich eigentlich.

Die letzten 20 km waren taff! Es ging wieder diesen Berg hinauf. Doch die Einfahrt nach Tanger bergab war wunderschön. Die Stimmung des Events waren bereits km vorab hörbar und motivierte.

Dann die Einfahrt! Was für ein Gefühl. Mit erstaunlich starken Beinen ging es dann sofort in die Halbmarathondistanz über. Ich hatte überhaupt keine Probleme gleich mein Tempo zu erreichen. Es ging mehrfach die Strandpromenade rauf und runter. Immer öfters deuteten die Leute auf meine Füße. Mir selbst fällt es nicht mehr auf ohne Schuhe zu laufen, doch den meisten ist es immer noch suspekt bzw. kaum vorstellbar.

Auch von meinen Mitläufern gab es viele Daumen nach oben.

Und beim Zieleinlauf hieß es dann: But where are your shoes?

Es war ein tolles Event! Vor allem hatte es für mich persönlich einen immensen Wert.

Gefühlt habe ich einen Gerichts-Ironman hinter mir und nun auch einen physischen Ironman geschafft. Also IRONWOMEN von innen innen und aussen?

Jein, denn ihr seht auch durch meinen Blog, dass ich ganz und gar nicht aus Stahl bin, sondern im Gegenteil auch emotional werden kann. Das möchte ich auch nicht verstecken. Denn auch eine IRONWOMEN sollte auch Schwächen zeigen dürfen.

Und jetzt?

Jetzt geht es weiter mit dem Gerichts-Ironman aber auch dem sportlichen Teil.

Da es danach aussieht, als ob ein weiterer Jahr Gerichte anstehen, habe ich mir gleich den nächsten Ausgleich herausgesucht:

The real IRONMAN 2024!

Hier reden wir von 3.9 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42 km Laufen.

Das wird sehr zeitaufwendig werden, doch wenn nicht jetzt wann dann?

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2 Kommentare

  1. Avatar von Olaf

    Olaf

     /  20. November 2023

    Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, den Schlauch nicht weitergegeben zu haben. Annahme fremder Hilfe hat eine Disqualifikation zur Folge (wenn es bemerkt wird).

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    • Avatar von Green Zora

      Oh, dass war mir so nicht bekannt. Denn tatsächlich hatte ich ein enormes schlechtes Gewissen. Und es war wirklich erschrecken, wieviele eine Fahrradpanne hatten. Ich zählte mindestens sechs Personen.

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