Kampf um faire Regeln in der Mikromobilität

Vor bereits einiger Zeit berichtete Sebastian Henssler nicht nur über die eRallye RIVE Maroc, sondern auch über den Stand des TWIKE 5 (2022)

Während das TWIKE 5 seit 2016 durch zahlreiche Ankündigungen eines Produktionstermines sich „einen Namen in der Efahrzeug-Community“ gemacht hat, ist das Schweizer Startup Microlino noch nicht so lange am Markt und bereits am Verkaufen.

Doch die Herausforderungen von Mikrolino sind ähnlich wie von TWIKE: Mikromobilität wird noch nicht wie die PKW Klasse gefördert.

Für mich ist es wie ein Deja-Vue: Über zehn Jahre habe ich bei TWIKE mich für Ähnliches engagiert. Ohne Erfolg. Ich drücke Merlin die Daumen. Da TWIKE und Microlino keine Konkurrenten sind (TWIKE 5 ist weiterhin noch nicht produktionsreif und kostet mit über 50.000 Euro mehr als das doppelte), verstehe ich nicht warum sich die Anbieter von Leichtelektrofahrzeuge sich nicht zusammentun. Zumindest höre ich diese Kooperation nicht aus diesem Podcast heraus.

Ein interessanter Podcast von Sebastian mit Merlin Ouboter, insbesondere auch für die TWIKE Community:

LINK: Kampf für faire Regeln in der Mikromobilität

ElektroautoNews (04.03.2025):

In der aktuellen Podcast-Folge hatte ich das Vergnügen, mit Merlin Ouboter, Mitgründer von Microlino, über die Zukunft der Mikromobilität und die Herausforderungen in der Automobilindustrie zu sprechen. Microlino setzt mit seinen leichten Elektrofahrzeugen auf eine Alternative zum klassischen Pkw und sieht sich als Vorreiter in der L6E- und L7E-Kategorie. Seit Ende 2022 wird der kleine City-Flitzer produziert und erfreut sich wachsender Beliebtheit.
Ein zentrales Thema unseres Gesprächs war die politische Vernachlässigung der Mikromobilität. „Es kann nicht sein, dass ein Zwei-Tonnen-SUV von Emissionscredits profitiert, während wir mit unseren effizienten und ressourcenschonenden Fahrzeugen nicht einbezogen werden,“ betonte Merlin. Microlino kämpft dafür, dass leichte Elektroautos in die Berechnungen der Flottenemissionen aufgenommen werden. Ein solcher Schritt würde nicht nur für faire Wettbewerbsbedingungen sorgen, sondern könnte auch den Preis für Endkunden senken.
Auch das Thema Kaufprämien war ein Diskussionspunkt. In Deutschland wurde die Fahrzeugklasse von Microlino bisher nicht gefördert, während in Frankreich, Italien, Spanien oder Österreich bereits angepasste Fördermodelle existieren. „Wenn Förderungen auf EU-Ebene kommen, dann bitte nicht nach deutschem Vorbild, wo wir komplett ausgeschlossen sind,“ so Merlin. Denn neben finanziellen Vorteilen geht es auch um die Anerkennung von Mikromobilität als ernsthafte Alternative.
Die Effizienz von Microlino überzeugt: „Unser Fahrzeug wiegt inklusive Passagiere weniger als die Batterie eines Elektro-SUVs. Das zeigt, wie viel Ressourcen und Energie wir sparen,“ erklärte Merlin. Mit einem Verbrauch von 7,5 kWh auf 100 km liegt der Microlino in einem Bereich, der mit dem Energieverbrauch eines Bahnreisenden vergleichbar ist.
Ein weiteres Thema war die Stärkung europäischer Produktion. Statt höherer Importzölle auf chinesische Fahrzeuge setzt Microlino auf eine gezielte Förderung für in Europa gefertigte Autos. „Wenn chinesische Marken hier Standorte aufbauen, sollten sie genauso profitieren. Das wäre ein fairer Ansatz,“ so Merlin. Der Blick in die Zukunft zeigt, dass Microlino weiterhin für eine faire Behandlung der Mikromobilität kämpfen wird. Sollte das Thema beim anstehenden EU-Autogipfel erneut ignoriert werden, ist sogar eine Petition in Planung. „Am liebsten wären uns eigentlich keine Subventionen für niemanden – dann wäre es wirklich fair. Aber solange es sie gibt, sollte Mikromobilität nicht außen vor bleiben,“ betonte Merlin abschließend. Nun aber genug der Vorworte, lasst uns direkt in das Gespräch einsteigen.“