
Spiegel.de (24.02.2023): Sono Motors gibt Solar – Elektroauto auf.
„Das Münchener Start-up Sono Motors wollte mit dem Sion den etablierten Herstellern Konkurrenz machen. Doch für den Hochlauf der Produktion fanden sich nicht genug Geldgeber.
Die ganze Woche und bis Donnerstagabend verhandelten die Sono-Motors-Gründer Laurin Hahn und Jona Christians mit Investoren über eine langfristige Finanzierungslösung. Am Ende aber scheiterten die Gespräche, das Aus des Solar-Elektroautos Sion ist besiegelt, zumindest Sono Motors wird es nicht bauen.“
Mmh, in einem meiner letzten Beiträgen hatte ich die ELECTRIC BRANDS AG erwähnt. Wäre das vielleicht eine Lösung?
„Investoren zögen sich derzeit vermehrt aus riskanten Anlagen zurück und bevorzugten weniger kapitalintensive Geschäftsmodelle, sagte Hahn. Erschwert werde die Kapitalsuche auch dadurch, dass Sono Motors nicht im Luxus- sondern im Niedrigpreissegment positioniert sei, mit entsprechend niedrigeren Margen.“
Mmh, bedeutet der seit einigen Jahren verkündete TWIKE 5 Preis von 50.000 Euro bereits Luxuspreissegment? Allerdings hat es Lightyear auch nicht geschafft. Lightyear war im sechsstelligen Bereich unterwegs. Die Margen dürften beim TWIKE 5 auch eher gering sein, doch verkauft alleine der Hersteller und keine weiteren Partner.
„Alle Anzahlungen, die in den vergangenen Jahren eingegangen sind – rund 44 Millionen Euro aus insgesamt mehr als 45.000 Reservierungen – sollen über die kommenden zwei Jahre in mehreren Tranchen zurückgezahlt werden, mit einem Bonus von fünf Prozent bei der letzten Zahlung. Die Auszahlung soll im Mai beginnen.“
Das Thema Rückzahlung ist ein roter Punkt bei den bisher über 2000 TWIKE 5 Vorbestellern. Den es handelt sich um ein Nachrangsdarlehen. Da die TWIKE 5 Serie auf 500 Fahrzeuge limitiert ist, würden hiervon aber auch alle TWIKE 6 Anwörter als auch die Investoren der verschiedenen Finanzierungsrunden betroffen sein. Ich selbst bin in allen Bereichen dabei (Investorin, TWIKE 5 Anzahlerin) plus noch zusätzlich die drei ausstehenden Jahresgehälter und 10 Jahre Urlaubstage. Ich hoffe auch noch darauf, dass die 7 Jahre aus der Scheinselbsständigkeit ebenfalls rückwirkend in die Sozial – und Rentenkasse einbezahlt werden.
Fazit: #savesion ist nicht gelungen. Doch #savetwike sollte gelingen. Im April ist endlich der nächste Termin des Arbeitsgerichtes. Neben einer 5-stelligen Zahl an Euros für Anwälte und Gerichte, habe ich nicht nur dieses vergangene Jahr an Lebenszeit in das Projekt gesteckt, sondern auch die vorhergegangenen 10 Jahre (siehe 10 Jahre offene Urlaubsttage). Darüberhinaus ist und bleibt das TWIKE erstmal eine Nische, doch es gibt ausreichend Interessenten, welche aber noch nichts von diesem Fahrzeug wissen. Denn das TWIKE wird eine EU – Homologation erhalten und die meisten EU Bürger kennen aber noch nicht das Fahrzeug. Das ist genau meine Aufgabe, das TWIKE auch EU – weit bekannter zu machen, mit Fokus auf die Schweiz. Doch dazu brauche ich neben Rückhalt vom Team auch mehr Freigaben bezüglich Transparenz.
Kurzum, es geht auch um meine Existenz, da ich ebenfalls eine 5 köpfige Familie zu ernähren habe und mich dieses Jahr bereits in ein finanzielles Desaster gestürzt hat.
Bis dato habe ich mir zwar bereits Sorgen gemacht um meinen Job, doch sehe ich weiterhin gute Chancen vor dem Arbeitsgericht zu gewinnen. Außerdem sind der Geschäftsführer und ich über 10 Jahre befreundet. Und mein Vertrauen ist weiterhin vorhanden. Denn ich habe es selbst an mir erlebt und auch an ihm wahrgenommen. Jahrelang seine gesamte Energie in ein Projekt ohne Erfolg reinzustecken kostet viel Energie und Nerven. Doch aufgeben ist auch bei TWIKE keine Option. Wie kann also #savetwike gelingen? Ich selbst bin immer noch für eine Mediation vor dem Arbeitsgericht. Wir sollten zumindest in dieser kritischen Phase keine Energie als auch finanzielle Ausgaben an Nebenschauplätze verlieren. Dann schnellstmöglich sich mit der Community zusammensetzen. Es ist ein Community – Projekt, doch dieser als auch mir sind zur Zeit die Hände gebunden.
P.S: TWIKE sucht bereits seit Januar 2021 einen Mechatroniker. Erfolglos. Der Standort mitten auf dem Land in Hessen ist nicht mit München vergleichbar. Doch vielleicht ist der Mechatroniker von SonoMotors für ein Leben abseits der Stadt offen?
Erik
/ 25. Februar 2023Bitte was? Wie kann man für ein Projekt stehen, wenn man sich auf der anderen Seite vor Gericht treffen muss? Wie kann man davon sprechen, dass das Projekt erfolgreich werden kann, wenn es Verzögerungen aber vor allem auch mehrere Jahresgehälter nicht gezahlt und Urlaub nicht gewährt wurde?
Wenn das Finanzamt diesen Blog liest und etwas mitbekommt von Scheinselbstständigkeit, dann ist hier gar nichts mehr erfolgreich.
Green Zora
/ 26. Februar 2023Danke für die Rückmeldung. Ich bin zuerst TWIKE Pilotin gewesen und im Anschluss hat der Arbeitgeber mich gefragt, ob ich für ihn arbeiten möchte. Als das TWIKE einmal an mir vorbeifuhr, wusste ich sofort, dass das mein künftiges Fahrzeug sein wird. Es passt einfach in vielerlei Hinsicht zu mir. Die Begeisterung hat seitdem nicht nachgelassen. Sowohl ich als das Produkt folgen dem Lifestyle of Health and Sustainable. Der Arbeitgeber und ich sind über 10 Jahre beste Freunde gewesen und haben uns als Team sehr gut ergänzt. Vertrauen besteht von meiner Seite weiterhin, denn ich kann sehr gut nachvollziehen, dass sich Personen mit zu viel finanziellem Druck und jahrelanges Arbeiten ohne Urlaub und Privatleben sich in solch einer Extremsituation verrennen. Es war eine emotionale Fehlentscheidung, welche man längst durch die 8fache versprochene Mediation intern hätte klären können. Stattdessen wurde nun noch zusätzlich der 200.000 Euro Prozess eröffnet. Es blieb keine Zeit Urlaub über die 10 Jahre zu nehmen, weder für den Arbeitgeber noch für mich. Der Urlaub wurde mir nicht verwehrt, es gab nur keine mögliche Vertretung, weder für ihn noch mich. Auf die Gehälter hatte ich freiwillig verzichtet bis die Situation besser wird. Es war mir wichtig, dass die anderen Mitarbeiter ausgezahlt werden konnten. Die Rechnungen wurden von meiner Seite allerdings geschrieben. Ja, die Scheinselbständigkeit ist bereits vor Gericht. Es wäre mir auch viel lieber gewesen, dass intern zu klären. Denn die meiste Schuld und auch die Strafe trifft den Arbeitgeber, doch steht auch für mich das Herzensprojekt im Vordergrund und dieser Nebenschauplatz ist hierfür eher kontraproduktiv.