20.10.2012: FAHRT FREIBURG-MARBURG die II. (360km)

 

Abfahrt bei herrlichem Freiburger Sonnenaufgang. Heute wird es einen erneuten wunderschönen Herbstsommertag geben. Da macht TWIKE fahren erst wirklich Spaß. (Vor vier Wochen bewältigte ich die gleiche Strecke bei strömenden Regen.)

Die Uhr sagt 8 Uhr. Die richtige Fahrtmusik eingelegt und los geht es. Das TWIKE fuhr mit „vollem“ Tank (398V) los und somit liegen ungefähr 150km mögliche tankfreie Fahrt bei Autobahntempo (85km/h) vor mir. Karlsruhe liegt in etwa 135km Entfernung, ein realistischer erster Frühstücksladestopp.

Ziel ist die Strecke inklusiver Ladestopps in 10h zu bewältigen. (Das letzte Mal wurde hierfür annähernd 12h gebraucht, jedoch wurde nicht mit „vollem“ Tank losgefahren und eine Mitfahrerin am Frankfurter HBF „eingesammelt“. Somit stellen die zwei Fahrten keinen repräsentativen Vergleich dar.)

Noch 355V to twike (ca.40km) und die Autobahnraststätte Bühl liegt 1000km vor mir. Die Uhr sagt 9:30, gute Uhrzeit das Frühstück nachzuholen. 1.Versuch negativ. Keine Außensteckdosen sichtbar. Da ich jedoch wirklich nicht von der Autobahn runterfahren will, und das Risiko auf die nächste Raststätte zu setzen zu groß ist (könnte ebenfalls keine Außensteckdosen vorhanden sein) bliebe der einzige Ausweg von der Autobahn runterzufahren. Diese Aussicht war es mir wert aus meinem TWIKE auszusteigen und mit einem Angestellten zu reden, ob es nicht doch noch eine Option für das Laden geben könnte. Ich begebe mich in den Tankshop und was sieht mein geschulter Steckdosenblick: Eine Steckdose direkt neben der Eingangstür. Juhuu. Problem geklärt? Nein. Der Angestellte verneint mein sehr nett vorgebrachtes Anliegen mit dem Hinweis, dass Sie für „solche Sachen“ noch nicht eingerichtet seien. Meine Frage nach seinen Vorgesetzen (bevor ich gleich nachher stromlos auf dem Seitenstreifen stehe) wurde verneint, da dieser an einem Samstag nicht arbeitet. Gut, ich gebe auf und drücke nicht auf die TränendrüsenJ. Schließlich besteht noch die Möglichkeit an der nächsten Autobahnausfahrt rauszufahren. Dies hat lediglich die Konsequenz, dass meine streng formulierte Zeitvorgabe von 10h wahrscheinlich nicht mehr einzuhalten ist. Gedacht, getan. An der Ausfahrt Raststatt verließen TWIKE Zora II und ich die Autobahn. Die erste gesichtete Tankstelle, Shell, wurde angepeilt. Ich wurde sehr freundlich begrüßt und man bot mir wie selbstverständlich die Außensteckdose an, welche eigentlich für den Staubsauger vorgesehen ist. Um 9:45 kam TWIKE Zora II bei aktueller Voltzahl von 350V ihre verdiente „Stromnahrung“.

 

Da es keine Sitzgelegenheit gab aber einen naheliegenden Park wählte ich letztere Alternative um die folgenden 2h zu verbringen:

Hier lässt es sich aushalten und gleichzeitig sogar arbeiten (PC).

Die Abfahrt erfolgte um Punkt 12 Uhr mit geladenen 391V.

Die Weiterfahrt  fand bei diesem wunderbaren Spätsommertag mit offenem Fenster statt. Da ich erneut die Autobahn wählte entschloss ich mich gegen das Cabrio fahren. Die Fahrt gestaltet sich erneut als sehr angenehm. Ich bekomme sehr viele Daumen nach oben gestreckte Zeichen, wobei ich nicht weiß, ob sich dieser auf TWIKE Zora II bezieht oder auf mich als ehrgeizige Autobahnradlerin. Auf jeden Fall wurde das Dreamteam TWIKE und meiner einer auf mind. 100 Kameras/bzw. Handys verewigt.

Bei erneuten 350V hielt ich es sinnvoll erneut eine Raststätte aufzusuchen. Weitere Kraftnahrung für mein einzigartiges Gefährt als auch ein Toilettenstopp sprechen dafür. Es folgte die Raststätte Berghausen. Nicht empfehlenswert. Keine Außensteckdosen. Also gleich weiter zur nächsten. Die nächste soll erst in 36km erscheinen. Meine Kmanzeige weist mich jedoch konkret darauf hin, dass ich im „grünen“ Bereich noch 30km to twike habe. Mmh, nach Adrenalinspiegelanhebung lege ich es eigentlich nicht an, jedoch weiß ich mit 100% Sicherheit durch die letzte Freiburg-Marburg Fahrt, dass die nächste Tankstelle eine Steckdose hat. Ich beschließe das Risiko einzugehen…überlege es mir während der Fahrt noch 5-mal anders, bleibe aber bei meiner ersten Entscheidung. Die letzten km fuhr ich folglich nur noch mit 65km/h anstatt mit „normalen“ 85kn/h und erreichte mit 327V die gewünschte Raststätte Grafhausen. Da nur noch 110km bis Marburg vor mir lagen, beglückwünschte ich mich zu meiner perfekten „Ladeeinteilung“. Ich werde keinen Ladehalt mehr bis Marburg einlegen müssen. Ich hatte sogar Glück gleich die Betriebsleiterin zu treffen um das Laden offiziell genehmigen zu lassen. Eine sehr freundliche Dame welche sich eher noch über meine Anwesenheit gefreut hat. Selbstverständlich könnte ich das TWIKE hier an die Steckdose anschließen. Schade, dass solch eine Einstellung nicht öfters vorfindet ist. Generell geht es mir öfters durch den Kopf, dass eine Fortbewegung mit Elektromobilen so einfach sein könnte, wenn jede Tankstelle dazu verpflichtet wäre eine normale Haushaltssteckdose freizugeben, gerne auch gegen Gebühr.

Ok, zur Sicherheit ziehe ich ein dreistündigen Ladestopp vor, da zwischen Frankfurt und Marburg auf der Autobahn kein „Notladehalt“ mehr möglich ist. Durch Zufall entdecke ich, dass es hier 1h freies Internet gibt. Die Raststätte Grafhausen ist somit eindeutig weiterzuempfehlen und geht in meine Favorites ein. An dieser Stelle nochmals rechtherzlichen Dank.

Bei Sonnenaufgang losgefahren und pünktlich bei Sonneuntergang angekommen. Aus angepeilten 10h wurden 10.5h, doch wurde die Ausfahrt Raststatt bei der anfänglichen Planung nicht miteinberechnet.

Und was kann es schöneres geben, nach einem TWIKEradeltag entspannt im Marburger Schwimmbad zu liegen, wohlwissend, dass auch das TWIKE parallel mit Strom gefüttert wird. Ich gratuliere zu dieser hervorragenden innovativen Idee einen E-parkplatz mit Lademöglichkeit an ein Schwimmbad zu legen. Danke, innovatives Marburg. Da könnte sich selbst Vorzeigestadt Green City Freiburg noch etwas abschauen.

Ein perfekter Tag muss aber noch nicht mit einem Schwimmbadbesuch enden. Das I-tüpfelchen war das anschliessende Essengehen bei einzigartiger Marburger Altstadtatmosphäre. Ende Oktober konnte man noch im Aussenbereich speisen, das macht erst recht der wärmsten Stadt Deutschlands Konkurrenz…

Danke an dieser Stelle auch für das Abendprogramm.

 

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