14.08.2014: 1st day of Iceland: Seyðisfjörður – Hengifoss

Ein langer Tag beginnt. Um 8:30 Uhr werden wir gebeten, die Kabine zu räumen. Nachdem wir unser Gepäck verstaut haben geht es auf Deck. Obwohl wir noch 2h Fahrt bis zur Ankunft vor uns haben sehen wir bereits Island in der Ferne. Es sieht sehr beeindruckend aus. Beim Frühstück erwischen wir einen Fensterplatz und genießen bei Ananas & Erdbeeren die Aussicht auf die näherkommende Insel. Wir scheinen Glück zu haben, die Sonne scheint und ein einmaliges Panorama erwartet uns nach dem Frühstück auf dem obersten Deck. Einige der Touristen sind bereits das 3. Mal nach Island unterwegs und bestätigen uns, dass es nicht immer eine nebelfreie Anreise gibt.

Wir können es kaum erwarten Island als erstes TWIKE elektrisch zu erfahren. Dann ist es soweit, wir twiken Island. Doch bevor es auf große Fahrt geht, steht noch das Treffen mit der Pistenkuh an. Ein orangenes TWIKE sucht also das violette Off-Road-Fahrzeug Pistenkuh. Am vereinbarten Treffpunkt finden wir sie nicht. Seyðisfjörður ist mit knapp 100 EW sehr übersichtlich, doch niemand will ein violettes Fahrzeug gesehen haben…wir warten bis alle Fahrzeuge in der Bauch der Fähre aufgenommen wurden…keine Pistenkuh…Während unserer Wartezeit schließen wir Kontakt mit ersten Isländern, die erstaunt unser Gefährt betrachten. Die ersten Ladesäulen für E-Autos soll es bereits in der Hauptstadt geben, erfahren wir. Einige Teslas haben es bereits nach Island geschafft…aber noch kein TWIKE. Wer weiß, vielleicht finden die Isländer ja gefallen daran. Max. Geschwindigkeit auf hiesigen Straßen ist auf 90km/h limitiert und mit der heutigen max. Reichweite von 500km dürfte das TWIKE zumindest für die Ringstraße ein gutes Fortbewegungsmittel für die Isländer sein.

Wir verlassen Seyðisfjörður in das 30km entfernte Egilsstaðir, die zweitgrößte Stadt in Ostisland. Hier wird eingekauft und dann sind wir auch bereits auf dem Weg zum Lögurinnsee. In ihm lebt nach der Volkslegende der Lagarfljóts-Wurm, Islands Nessie. Auf dem Weg wundern wir uns bereits über diverse Baumansiedelungen. In vielen  Reiseführern wird beschrieben, dass die Isländer bei ihrer Ansiedelung sämtliche Bäume genutzt hatten und somit die Inseln mitunter baumlos ist. Doch die Baumschulen haben Erfolg und wir erfahren, dass wir uns gerade in Islands größtem Waldgebiet befinden.

In der Tat fahren die Isländer sehr viele „Ami“-Schlitten in Form von Landrovern etc. Doch alle scheinen mit ihren vorbeifahrenden Gesichtsausdrücken und Gesten Gefallen am TWIKE auszudrücken. Es macht richtig Spass! Die großen Panoramafenster des TWIKEs wirken wie eine Heizung und im Nu fahren wir im T-Shirt bei strahlener Sonne dem Hengifoss entgegen, dem mit 118m dritthöchsten Wasserfall des Landes. Besonders faszinierend ist der Hintergrund, in welchem sich rote und braune Sedimentstreifen mit dunklen Lavaschichten abwechseln.

Wir machen uns auf die Suche nach einem Campingplatz und werden am See fündig. Island wird mir immer sympathischer. Es gibt keine Rezeption, man sucht sich einfach einen Platz aus und stellt sich hin. Irgendwann wird dann mal ein Platzwart vorbeikommen und abkassieren. Die Stromversorgung für unser TWIKE ist 1 A und der Platz sehr gepflegt. Die Toiletten sind sauber und es befindet sich sogar eine Heizung im Bad! Doch das ist alles noch zu toppen mit dem Aussenwasserhahn. Hier kommt kochend heißes Wasser aus dem Hahn…der Benzinkocher bleibt somit erstmal im TWIKE verstaut.

In Seyðisfjörður kaufte ich mir eine SIM-Karte fürs Internet und es erstaunt mich einen relativ guten Empfang in dieser verlassenen Gegend zu haben.

Nur die Fotos wollen sich nicht auf wordpress hochladen lassen. Schade! Es scheint in interner Fehler vorzuliegen.