
In der letzten Zeit ist einiges passiert. Viel positives, viel negatives.
Zu Tränen haben mich gebracht: Die Nachricht des 200.000 Euro Prozesses, die Verschiebung des Gerichtstermins aber auch der aktuelle Verlust von Hund Billy (bin weiterhin optimistisch).
Hingegen freue ich mich so sehr über meine hinzugewonnene Freiheit endlich gemeinsam mit den Hunden mobil sein zu können. Tolle Landschaften zu erfahren, an entferntere Laufveranstaltungen teilzunehmen, meine Triathlongruppe, Reisen, tolle Menschen kennenzulernen etc.
Eine große Freude hat mir auch die Finalisierung der eRallye RIVE Maroc 2023 bereitet. Letztes Jahr bin ich mit vielen anderen zum Entschluss gekommen, dass man hiervon alleine nicht leben kann. Das möchte ich auch nicht, doch es ist mir eine große Freude meine Leidenschaft der Mobilität in Kombination zu Marokko weiterhin ausleben zu dürfen als auch andere hierfür zu begeistern. Ich habe ein tolles Rallye Team um mich herum und es ist die richtige Entscheidung die RIVE Maroc weiterzuführen. Doch ich kann dann Höchstleistung bringen, wenn es auch von meinem Inneren gewollt ist, ich darf es mir nicht auferlegen lassen (so passiert im Sommer 2021). Jetzt will ich weitermachen! Wenn auch dieses Jahr erstmal ohne den großen Partner TWIKE. Doch auch diese Partnerschaft wird wieder gut werden.
Und hier wären wir gleich beim Thema. Denn heute ging eine weitere Friedensbotschaft von meiner Seite heraus. Mit dem Herzen geschrieben und mit der Bitte um „Waffenstillstand“ und um Klärung der „Missverständnisse“ ohne sich gegenseitig finanziell als auch emotional weh zu machen.
Keinen Rosenkrieg“ mehr in Rosenthal!

Die Formulierung „Rosenkrieg“ stammt nicht von mir, sondern von einer unsere Kunden als auch ehemaliger Teilnehmer der RIVE Maroc. Wahrscheinlich ist ihm die Vertrautheit zwischen mir und ihm aufgefallen. Der von mir in den letzten Tagen hinzugelernte Begriff „Lieblingsfreund“ trifft es sehr gut. Es liegt hier kein Rosenkrieg vor, da auch keine Beziehung vorlag zu diesem Zeitpunkt. Doch enge Freundschaften zwischen Mann und Frau können viel inniger und tiefer gehen als eine Beziehung. Und diese haben wir geführt und uns parallel jedoch in der Krise des Unternehmens auch in eine persönliche Krise zwischen uns beiden verrannt. Beide Seiten haben es verdrängt. Wir haben uns wie Roboter hinter unserer gemeinsamen Leidenschaft, dem TWIKE, versteckt. Unsere Basis, die gemeinsamen Freundschaft, haben wir hierbei mit Füßen getreten.
Doch ich wollte unbedingt alles retten. Die Firma, uns beide … und hatte auch die Kraft dazu bis COVID kam. Ständige Grenzsperrungen, extreme Ausnahmezustände in Marokko, zahlreiche Kündigungen von Kollegen, kranker Hund, mein entzündetes „Transplantat“ – Auge und ein von mir angefahrenes Kind gaben mir den Rest. Und der andere hatte kaum mehr Kraft für sich und sein Unternehmen. Wir hatten beide keine Kraft mehr uns gegenseitig zu unterstützen und haben den falschen Weg eingeschlagen. Jeder hat versucht dem anderen die Schuld zu geben, dem anderen die noch wenige Kraft zu nehmen. Eine schreckliche Zeit. Abstand wäre notwendig gewesen, doch ich bin bereits zu tief gefallen, war bereits zu schwach und die Reise nach DE war bereits geplant und auch gut so. In DE war die räumliche Trennung angebracht, nicht einfach mit Hunden, doch ich wurde von lieben Freunden mit Bob und Bayda aufgenommen. Doch der Firma ging es immer schlechter und als dann auch noch die Sekretärin gegangen ist und auch dieser Part an mir hängen blieb und ich erneut den Auftrag erhielt finanzielle Unterstützung innerhalb der Community ohne Einblick in die Entwicklungs-„fortschritte“ abzufragen war es bei mir vorbei. Das war und bin nicht mehr ich gewesen und konnte es auch moralisch nicht mehr unterstützen. Wir haben beide nur noch am Rad gedreht … wir taten uns beide nicht mehr gut. Er benötigte unbedingt mehr Freiheit und ich dachte, wenn die Firma erstmal gerettet wird, dann hat er wieder einen freieren Kopf für das Leben ausserhalb der Arbeit. Doch die Arbeit war unser Leben und das hält kein „normaler“ Mensch über 10 Jahre ohne Urlaub, Freizeitaktivitäten und Freunde durch.
Viel Ruhe wäre angebracht gewesen.
Doch mit den aktuellen Gerichtsverfahren (4!!!) drehen wir uns immer weiter in die falsche Richtung. 8 Mediationsversprechen gescheitert, Erpressungsversuche seinerseits etc. Aber auch Hoffnungsschimmer wie „Wenn ich etwas falsch gemacht habe, werde ich mich hierfür entschuldigen“ oder auch „ich könnte mir vorstellen, Dich weiterhin extern dabeizuhaben. Doch ich wollte ja unbedingt raus aus Marokko, wieder mit echten Menschen zusammenarbeiten anstatt mit einem PC in meinem „marokkanischen Gefängnis“ auszuharren, immer noch ein weiterer Jahr usw. Mit vier Hunden und ein Minifahrzeug habe ich mir selbst die Füße gebunden.
Doch mittlerweile habe ich mit dem eVan meine mobile Freiheit wieder, bin körperlich wieder so fit wie eine Laufsandale und bereite mich gerade auf meinen ersten Ironman vor.
Wenn nicht gerade ein Anwaltsschreiben mich erreicht oder ein Hund verloren geht, geht es mir gut soweit. Nach sovielen Monaten „Ausnahmezustand“ gewöhnt man sich dran. Wenn die Ausnahme zum neuen Normal wird…Der Sport, die Hunde und tolle Menschen um mich herum haben mich in dieser Situation nicht nur positiv begleitet, sondern auch Kraft gegeben, in dem Moment wo ich sie nicht mehr hatte. Ich habe wieder Freude gefunden, bin viel auf Reisen gewesen und habe mitten in einer größeren „Unwetterkastastrophe“, mitten in den Dünen, bei prasselnden Regen auf mein Vandach das erste Mal wirklich zur Ruhe gefunden. Ich habe die Situation akzeptiert, aber auch begreifen dürfen, dass es nicht nur an mir liegt. Aber ich habe meinen Frieden finden dürfen und bin so dankbar hierfür und für dieses karge Stück Erde.
Nachdem die Spuren des Unwetters in Marokko beseitigt wurden, fuhr ich mit meinem wiedergewonnenen Frieden aus den Dünen heraus.
Und wie es immer so schön heißt, erst wenn man mit sich im Klaren ist und auch Situationen akzeptiert anstatt dagegen abzukämpfen, öffnen sich eventuell neue Türen.
Und diese hat sich geöffnet, zumindest einen kleinen Spalt und ich möchte sie auch nur gaaaanz langsam weiteröffnen. Mit den Erfahrungen der letzten Jahren bin ich doch sehr vorsichtig geworden. Selbstschutz ist angesagt, aber auch möchte ich Fehler nicht wiederholen. Einen Fehler zu machen ist nicht schlimm, solange dieser kein zweites Mal passiert. Ich möchte diese Tür ganz langsam öffnen, jeden mm hiervon genießen und schauen was passiert wenn sich diese ganz öffnet. Und falls es doch nicht so kommen sollte wie erhofft aus dem Versuch eine neue Tür zu öffnen Kraft zu schöpfen, wieder mutiger zu werden.
Doch möchte ich diese Tür auch deshalb langsam öffnen um mir und dem eventuellen neuen Kapitel Zeit zu geben. Zeit, die ich benötige „Altlasten“ abzuwerfen und vor allem das „schräge“ Jahr 2022 aufzuarbeiten.
Und was hat das ganze nun mit der erneuten Friedensbotschaft zu tun?
Ich habe ihm die Möglichkeit eines eventuell neuen Kapitels in meinem Leben mitgeteilt. In der Hoffnung, dass er sich auch darüber freuen wird, in der Hoffnung, dass er einsieht, dass wir beide nur Verlierer in diesem „Krieg“ sein werden und dass es auch unserem TWIKE Projekt schadet. Denn weiterhin gehe ich davon aus, dass wir beide als Team wie „Topf und Deckel“ aufeinander passen. Denn seine fehlende Empathie für die Community gleiche ich mehr als dreifach aus. Es ist meine Stärke mich mit Menschen aller „Sorte“ zu verbinden, zu kommunizieren und Bedürfnisse aufzunehmen. Er ist unbestritten stark im Hintergrund, doch nicht nach aussen. So wurden wir bisher immer positiv aufgenommen und so soll es auch wieder werden. Das TWIKE muss auf die Straße, zeitnah! Und hierfür braucht es schnell wieder Vertrauen von außen in uns, aber auch Transparenz, neue Ideen und Harmonie im Team. Und das klappt wenn wir uns wieder verstehen.
Und mein eventuell neues Kapitel liegt eigentlich in seinem Interesse. Es war sogar sein Vorschlag im Dezember 2021, nur war ich damals noch nicht bereit dazu für diesen Schritt. Denn dieser Schritt sollte ähnlich wie bei der RIVE Maroc auch von mir gewollt sein und nicht auferlegt. Und nun ist es soweit. Ich habe ihm das alles aus meinem Herzen heraus geschrieben. Eigentlich ein unwiderstehliches Angebot. Und das erste positive Zeichen ist bereits, dass er es gelesen hat.

Danke hierfür.
Alles wird gut. Er kann hier einfach nicht nein sagen. Denn alle Puzzleteilchen fügen sich gerade und es wäre einfach so schön ein Happy End zu haben indem wir beide es doch noch schaffen mit Team das TWIKE 5 auf die Straße zu bringen. Zeitnah!
Es sind so viele Tränen von meiner Seite geflossen, nachdem ich erfahren durfte, dass das Drama durch die Gerichtsverschiebung sich noch bis August ziehen sollte. Doch jetzt sehe ich es positiv, freue mich über mehr Zeit. Denn jetzt bin ich mir sicher, er wird meiner Friedensbotschaft dieses Mal zu sagen. Alles andere wäre irrational. Und wir werden bis zum August eine außergerichtliche Lösung für alle finden.
Danke liebes Schicksal. Besser spät als nie! Alles wird nicht nur gut, sondern viel besser werden.
Und ich werde endlich wieder meine Hundies in Rosenthal sehen dürfen!

Daumen drücken! Eine bessere Chance auf Frieden wird wohl nicht mehr kommen.