Die Abstände unserer Treffen werden immer kürzer. Genau ein Tag später nach dem letzten „Meeting“ finden wir Dalmatinerpfote heute am Strandende vorm Gelände des Club Robinson.
Dieses Mal erkennt sie uns bereits von Weiten und läuft freudig auf uns zu. Es ist als ob wir verabredet zum Laufen wären. Wie bereits am Vortag laufen wir den Strand hoch und runter und sie bringt uns anschliessend zum Fahrzeug. Nur dieses Mal ist sie nicht mehr alleine zum Strand zurückgelaufen sondern hat sich ins Gras gelegt.
Bayda uns ich nutzen die Gelegenheit unbemerkt ins Fahrzeug zu gelangen. Wir beobachten sie. Was wird sie tun? Kurze Zeit später steht sie suchend auf. Sie findet uns nicht und geht weiter auf Futtersuche.
MMh.
Mittlerweile habe ich mir einen Kosenamen für sie ausgedacht. Dapfa. „Da“ von Dalmatiner und „pfo“ von Pfote. Da es sich hierbei aber um ein Weibchen handelt kommt noch die Endung „a“ hinzu. La voila, Dapfa. Und nebenbei hört es sich noch fast an wie tapfer.
Mittlerweile erreichte mich eine email mit folgendem Teilinhalt:
„Hm, das mit Dalmatinerpfote hat mich ein wenig traurig gemacht, gerade wo Bayda und sie sich so toll verstehen. Denn genau wie Du sagst werden die Hunde früher oder später vergiftet, werden überfahren oder erliegen dem Verlauf einer möglichen Mittelmeerkrankheit. Richtigerweise fragst Du Dich, ob man sie ihrer Freiheit berauben darf… Und sicher ist es für die Strandhunde ein Traum am STrand laufen und ihre Freiheit in vollen Zügen geniessen zu können. Aber leider eine traumhafte Freiheit, die schnell zum Alptraum werden kann. Gewiss kann man nicht jeden Hund mitnehmen, nur ist es vielleicht auch nicht jeder Hund, der sich einem anschliesst;)“
Danke an dieser Stelle für diese Worte. Ich weiss, die Zeit drängt. Dapfa wird bestimmt nicht alt am Strand werden. Mein Kopf versucht eine Lösung zu finden, ist aber noch nicht fündig geworden. Ende nächster Woche fahre ich nach Deutschland. Wir werden einen fremden Hund mitnehmen, welche auch schon eine Empfängerin hat. Einziges Kriterium hierbei war: Weibchen.
Dapfa ist ein Weibchen, warum nehmen wir also nicht sie mit?
Um einen Strassenhund nach Deutschland zu bringen braucht man mind. 3 Monate Vorlaufzeit. Der Hund muss mittlerweile neben den Impfungen auch gechipt sein. Doch das was wirklich Zeit kostet, ist der Nachweiss, dass er tollwutfrei ist. Hierzu muss das abgenommene Blut in ein Labor nach Frankreich geschickt werden.
All das hat Dapfa noch nicht hinter sich.
Meine Überlegungen drehen sich darum, ob ich Dapfa nicht bei Michèle für 2 – 3 Monate in die Hundepension gebe. Diese kostet normalerweise 8 Euro pro Tag. Wären also für 3 Monate fast 750 Euro. Sicherlich gibt es aber auch einen Langzeittarif. Das Geld ist nur das eine. Aber wie reagiert ein Hund auf ein 8qm2 Gehege mit einmal am Tag Auslauf, wenn er zuvor die „grenzenlose“ Freiheit besaß? Und was würde danach passieren?
Notfalls könnte ich zwei Hunde in einem TWIKE transportieren. Der Beifahrersitz im TWIKE kann rausgenommen werden. Notfalls könnten auch beide Hunde in meinem „Miniappartement“ wohnen.
Wenn ich beruflich in Deutschland unterwegs bin können bestimmt auch beide Hunde in die Hundepension. Doch ist ein Hund keine Entscheidung für ein – zwei Jahre sondern vielleicht für die nächsten 10 Jahre. Ich bin mir dessen durchaus bewusst. Es könnte durchaus passieren, dass ich in den nächsten Jahren wieder in Deutschland ansässig werde. Alleine mein momentaner Freiburger Vermieter würde schon mit einem Hund die „Krise“ bekommen. Zwei Hunde wären außer Diskussion. Schwierig, schwierig.