12.08.2014: On the ferry

Wir erreichen pünktlich die Fähre in Norddänemark. Es regnet nicht, die Sonne kommt heraus…ein schöner Abschied. Das orangene TWIKE wird von allen Islandreisenden wahrgenommen und lässt sich auch die Show nicht durch die großen „Off-Road“ Fahrzeuge nehmen. Wir stellen fest, dass das TWIKE durchaus den preiswerteren Motorradtarif für die Fähre erhalten könnte…beim nächsten Mal also Motorrad anmelden!

Alles verläuft gut, das TWIKE schafft es mit Leichtigkeit in den Bauch des Schiffes und auch wir beziehen unsere Kabine. Ein kurzer Rundlauf über das Deck folgt. Ich nehme wahr, dass es Wifi über Satelliten gibt, dann kann also nichts mehr schief gehen die nächsten zwei Tage. Da die Islandreise sehr kurzfristig geplant wurde, können so die letzten Informationen noch online abgerufen werden.

Dann sehe ich einen Hund an Deck. Seltsam, hatte ich mich doch vor Abreise kund gemacht, ob es nicht eine Möglichkeit gäbe, TWIKE Dog Bayda auf Reise mitzunehmen. Es ist jedoch unmöglich mit einem Hund in Island einzureisen. Selbst Islandpferde, die einmal für ein Tunier die Insel verlassen haben, dürfen nie wieder zurück. Angeln darf man nur mit neuen Angelruten…die Angst vor unerlaubten Inseleindringlinge ist eindeutig sehr groß. Und dann liegt da dieser Hund…ich spreche die Besitzerin an. Sie ist eine Faröerin, und erklärt mir sehr nett, dass Hunde seit 2 Jahren auf die Inseln mitzunehmen seien. Vorrausgesetzt die nötigen Impfungen wurden getätigt. Auf meine Frage hin, wo denn der Hund auf der Fähre unterkommt, zeigt sie mir die „Zwingerkäfige“ auf der Fähre. Ein „Eishund“ ist ebenfalls unterwegs zu den Färöern Inseln.

Das Meer schwankt, Siestazeit. Alles klirrt und klappert, selbst mit Oropax scheint es unmöglich zu sein in den Schlaf zu finden. Entnervt gebe ich auf und nehme mir zwei Bücher um es mir auf dem Deck bequem zu machen. In dem Moment wo ich die Kabinentür öffne, kommt Roland hereingestürmt, beide Hände vor dem Gesicht und mit würgenden Geräuschen ging es direkt zur Toilettenschüssel…uiuiui, ich verschwinde dann mal ganz schnell. Bereits auf dem Gang kommen mir weitere bleiche Gesichter entgegen, auf der Treppe dann sehe ich Personen mit „Kotzbeutel“. Da scheine ich etwas verpasst zu haben. Ich komme an der Rezeption vorbei. Eine lange Menschenschlange…die Nachfrage nach den Pillen gegen Seekrankheit war groß…für geschlagene 39 Euro konnte man sich „dopen“.

Ich komme ins Gespräch mit einer Busreisegruppe, welche zuvor bereits in Marokko waren. Schön, wenn die ältere Generation noch so aktiv ist. Doch auch hier scheint die Seekrankheit das Thema Nr. 1 zu sein. Das Schiff schwankt, Geschirr klirrt…ich gehe Einkaufen. Der Kassierer erklärte mir freundlich, dass dieser Sturm für den Sommer untypisch sei…doch wütet seit 5 Tagen ein Hurrikan…Gläser scheppern, ich flüchte. Zurück zur Kabine nach Roland schauend. Ihm geht es nicht gut und nach einigen Sätzen verschwindet er bereits wieder auf dem stillen Örtchen…Ich habe das Gefühl, dass es hier oben noch mehr schwankt…und gehe wieder auf ein unteres Deck…ich merke, dass mir auch nicht gut ist…aber ich halte es aus.

Zeit zum Abendessen. Roland kann nicht ans Essen denken, ich gehe alleine. Der Speiseraum ist merkwürdig leer…das Buffet umso reichhaltiger…ich hätte nicht soviel Essen sollen, das Schiff schwankt.

Es war ein langer & aufregender Tag. In der Hoffnung auf Internet und einen ruhigeren Seegang verabschiede ich den ersten Tag auf See.

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3 Kommentare

  1. Ole

     /  14. August 2014

    Ich verstehe, dass Bertha ging mit ihr nach Island 😉

    Antworten
  2. Oje Roland, ich kann dir ja nur zu gut nachfühlen. Eigentlich finde ich die Reise per Fähre ja sehr spannend, bin aber leider nicht seefest…
    Toitoitoi und auf viele spannende Begegnungen und tolle Erlebnisse euch beiden!

    Antworten

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