Dalmatinerpfote ist gerettet

Wir haben Dalmatinerpfote heute erneut vor dem Robinsonclub am Strand entdeckt. Wie gewohnt kam sie uns springend entgegen und turtelte mit Bayda herum.
Nach unserem Abendlauf kam sie erneut mit zum Fahrzeug.
Dann gab es etwas Schwierigkeiten, wollte sie doch zuerst nicht ins TWIKE einsteigen. Bayda blieb die ganze Zeit sehr gelassen. Wir schafften es beide Hunde in ein TWIKE auf dem Rücksitz zu verfrachten. Dalmatinerpfote fiebte zwar anfangs etwas aber dann wurde sie ruhig und mit der Schnauze auf der Schulter des TWIKE Piloten genoss auch sie die TWIKE Fahrt.

Es ist einfach so schön die beiden zusammen zu sehen. Zuhause gab es erstmal zu Essen. Dalmatinerpfote hört gar nicht mehr auf, so dass ich zuerst aufhörte ihr Fressen zu geben bevor sie sich überisst.

Nach einiger Zeit auf der Terasse kam Dalmatinerpfote sogar von sich aus ins Haus und liegt nun friedlich schlafend neben Bayda.

Ich freue mich auf morgen! Morgen geht es erstmals mit ihr zum Tierarzt die notwendigen Impfungen machen. Am Donnerstag wird sie dann in die Hundepension gebracht. Es ist wirklich sehr schade, dass unsere Abfahrt genau mit dem Kennenlernen von Dalmatinerpfote zusammenfällt. Ich hoffe sehr, dass Bayda sich mit Biscotte, dem Hund, welchen wir mit nach Deutschland nehmen, ähnlich gut versteht.

Und natürlich dass es Dalmatinerpfote während unserer Abwesenheit gut geht. Sehr beruhigt bin ich schon mal bezüglich der Tatsache, dass beide auf der TWIKE Rückbank Platznehmen können…sprich ich könnte nun also doch Dalmatinerpfote nach meiner Rückkehr an mich nehmen.

Bayda und Dalmatinerpfote

La voila, darf ich vorstellen: Dalmatinerpfote
Dalmatinerpfote

Dalmatiner ist Bayda’s Spielfreundin am Strand von Agadir, Dalmatiner’s aktuellem Wohnort. Auch sie ist wie Bayda damals völlig auf sich alleine gestellt
und das tägliche Dasein besteht aus der Nahrungssuche. Somit ist sie sehr über die Abwechslung dankbar, wenn die verspielte Bayda bei ihr auftaucht.

Seit der ersten Begegnung hängen die beiden zusammen wie zwei Schulfreundinnen. Sie wirbeln sich umher, buddeln zusammen Löcher, rennen um die Wette…

Bayda ist immer noch ein sehr verspielter Hund, doch mit Dalmatinerpfote ist es nochmals anders. Sie mögen sich einfach.

Bayda ganz

 

Bereits bei der ersten Begegnung wurde ich schwach. Gerade weil ich Bayda noch nie so verspielt und glücklich in einem gesehen habe wie zusammen mit Dalmatinerpfote. Zum anderen aber auch, da ich weiss, welches Potenzial in einem „Strassenhund“ steckt und wie dankbar dieser für eine Aufnahme sein kann. Ich überlege wie Bayda vor 4 Monaten war und wie sie jetzt ist. Ein Wunder. Nicht zu vergessen, dass Agadir eine Tourismusstadt ist und „Strassenhunde“ nun einmal nicht in dieses Bild hineinpassen. Die aktuelle Lösung der Stadt Agadir: Töten durch Vergiftung. Die Lösung des Nachbarortes: Erschiessen.

Dieser Gedanke kann zermürbend sein. Ich hätte sie damals gerne mitgenommen, doch war ich in Begleitung eines Freundes aus Deutschland, welcher mich zur „Vernunft“ brachte.

Danach habe ich Dalmatinerpfote für zwei Wochen nicht mehr am Strand gesehen. Ich habe schon mit dem Schlimmsten gerechnet, als ich sie vor einer Woche jedoch erneut gesichtet habe. Die Freude war bei allen drei Beteiligten groß. Leider hatte ich keine Kamera dabei…doch man stelle sich zwei im Sand buddelnde Hunde vor:

P1150459

 Auch das zweite Treffen war sehr berührend. Kaum zu Hause eingetroffen setze ich mich an den PC und veröffentliche das obige Foto von Dalmatinerpfote in sämtlichen Tierschutznetzen, unter anderem hier in Agadir.

Wie wunderbar wäre es, wenn ein Tierliebhaber aus Agadir Dalmatinerpfote adoptieren könnte. Bayda und sie hätten eine Freude an künftigen gemeinsamen Ausflügen. Auch in meinem Bekanntenkreis frage ich hier nach. Fehlanzeige. Auch wünsche ich mir für sie einen Besitzer der viel mit ihr an den Strand geht und sie in vollen Zügen ihre Laufbedürfnisse ausleben kann. Ich glaube sogar, dass sie noch einen Tick schneller ist als Bayda.

Nur Spazierengehen, das wäre nichts für sie.

Es folgte auch bereits die Überlegung, sie zu Michèle in die Hundefarm zu geben. Das Geld für ihre vorübergehende Betreuung bis ich wieder in Agadir bin  wäre kein unüberwindbares Hinderniss. Aber kann ich einen Hund, der die Freiheit gewohnt ist, einfach so in ein Gehege stecken? Und was passiert wenn ich zurückkomme und niemanden finde? Gedanken über Gedanken.

Heute haben wir Dalmatinerpfote erneut am Strand angetroffen. Bayda hat sie schon von Weitem erblickt und ist mit einem Freudengeheule auf sie zu. Ich bin froh, dass sie noch am Leben ist. Es scheint ihr gut zu gehen.

Zum ersten Mal folgt sie uns den gesamten Strand entlang, ca. 8km. Wir bleiben alle öfters zusammen stehen und spielen. Die Leute schauen uns seltsam an. Für ein kurzes Stück folgte unserem Grüppchen noch ein dritter Hund, ein Pudel. Erst etwas später merkte ich, dass die Besitzerin schnaufend hinter uns herjoggt, da ihr Hündchen nicht mehr zurückkam…

Wir nähern uns dem Strandabschnitt, wo ich das TWIKE parkte. Time to say goodbye. Bis wann wohl? Ende nächster Woche steht die Rückreise nach Deutschland an.

Mmh, wie schaffe ich es einen unbemerkten Moment zu erwischen wo wir Dalmatinerpfote entwischen können? Sie findet etwas zu essen und ist beschäftigt. Ich nutze die Gelegenheit und biege um die Ecke Richtung TWIKE. Aber nur kurze Zeit später ist Dalmatinerpfote an unserer Seite. MMh, das ist das 3. Treffen, alle guten Dinge sind drei, oder so ähnlich…und wenn ich sie jetzt einfach mitnehme? Erstmal besorge ich beim Parkwächter eine große Schüssel Wasser. Salzwasser ist nicht wirklich durststillend. Dalmatinerpfote nimmt das Wasser dankbar an. Beide Hunde haben kein Problem sich gleichzeitig aus dem Wassernapf zu bedienen.

Und jetzt? Mit zwei Hunden nach Hause fahren? In dem Moment läuft Dalmatinerpfote zum Strand zurück…sie schaut sich nicht mehr um.

Auf ein erneutes Treffen, inchallah.