Abwarten und Tee trinken oder Schaukeln.

Der ein oder andere mag mitbekommen haben, dass ich mich mitten auf der eWinterChallenge in Marokko befinde.

In der Halbzeit hat mich ein andauerndes Unwetter erwartet. Ganz Marokko steht sozusagen unter Wasser bzw. unter Schnee. Und selbst hier in der Sahara und in den Oasen hört zur Freude der lokalen Bevölkerung es seit mehreren Tagen nicht auf zu regnen. Seit drei Jahren hat es nicht mehr geregnet. Demzufolge geht es den Oasen und den Tieren als auch den davon abhängigen Menschen nicht gut. Covid und die mehrfachen Grenzsperrungen und der damit ausbleibende Tourismus haben die Not vergrößert. Und dabei ist es so „einfach“ diese Region in Hochstimmung zu versetzten. Sie benötigen einfach nur Regen!

Und so sieht die aktuelle Straßenkarte für Marokko aus:

Und natürlich befinde ich mich in der roten Zone:

Das bedeutet ich verbringe die meiste Zeit in meinem eVan, welcher gemütlich hin-und her schaukelt, während der Regen auf das Dach prasselt. Und noch mehr schaukelt es in der Wüstenschaukel.

Gemütlich! Und ich konnte sehr viel über die Region in den letzten Tagen lernen. Die Hundies und ich genießen die Regenpausen, besuchen dann die umliegenden Bivouaks zu Fuß, trinken Tee mit den Nomaden oder gehen Schaukeln 🙂

Aufbruchstimmung

Heute ist es endlich soweit! Eigentlich wollte ich nur zwei bis drei Tage in dieser Wohlfühloase verbringen, wo ich mich aktuell befinde. Nach dem Halbmarathon in Casablanca diese Auszeit nehmen zum körperlichen Erholung als auch die notwendigen Stellungsnahmen für Anwälte und Gerichte endlich fertigzustellen. An einer Stellungsnahme sitze ich bereits seit über 8 Wochen dran. Es ist für mich einfach sehr anstrengend auf Hass (?), verwirrten Darstellungen und Verdrehungen (absichtlich?) sachlich und professionell zu antworten. Hierfür braucht es für mich die richtige Stimmung aber auch einen Ort, an dem ich mich wohl und aufgenommen fühle. In Agadir ist das der Ort der Ladestation, welches zu meinem neuen co-working office wurde. Tolle Stimmung, tolles Team und vor allem Strom und ein Parkplatz in Sichtweite, wo ich die Hunde mit offener Türe stehen lassen kann. Zusätzlich gab es letzte Woche nicht nur in Deutschland eine Hitzewelle, sondern auch in Marokko. Bei 35 – 40 Grad ohne Klimaanlage bin ich einfach tagsüber nur platt gewesen und auch nachts hat es nicht wirklich abgekühlt. Somit habe ich den Aufenthalt von Tag zu Tag verlängert, bis ich gestern endlich das wichtigste Schreiben an den Anwalt verfasst habe.

Am Wochenende ist der Wüstenlauf. Bis dato bin ich von der noch zu fahrenden Distanz weiterhin im Zeitplan, doch sollte und wird es heute definitiv weiter mit der elektrischen Fahrt in die Sahara rein gehen. Denn schließlich möchten wir doch noch etwas von der Umgebung mitbekommen und der Van erlaubt hervorragendes freistehen, was die Hunde und ich mittlerweile als richtigen Luxus betrachten. Allerdings werde ich weiterhin versuchen meinen täglichen Rhythmus aufrechtzuerhalten. Dazu gehören Blog schreiben, Social Media, Anwaltsschreiben aber auch die tägliche Runde Sport (Laufen/Fahrradfahren/Schwimmen). Das Rennrad ist im Van dabei, blieb allerdings noch unbenutzt. Das sollte sich zeitnah ändern, denn bereits Mitte Dezember steht der nächste Triathlon an. Geschwommen bin ich regelmäßig in der letzten Woche und seit einigen Tagen geht auch leichtes Joggen wieder. Heute morgen waren es bereits 45 min an Laufzeit. Am Wochenende sollen es 26 km werden, doch gönne ich meinen Beinen die Erholungspause. 2 Wochen sollten mindestens an Erholung zwischen zwei Wettkämpfen sein. Die Standardregel lautet hier pro gelaufenen Wettkampfkm einen halben Tag Pause. Das bedeutet bei einem Halbmarathon ca. 10 Tage. Heute ist Tag 9. Ob ich meinen ersten Wüstenlauf mit Sandalen oder Turnschuhen laufe werde ich kurzfristig entscheiden.

Besonders freue ich mich, das sich in Anfahrt befindende RIVE Maroc Team noch diese Woche in der Wüste zu treffen. Sie sind mittlerweile in Spanien angekommen und überlegen nun ebenfalls den Wüstenlauf mitzulaufen. Diesen gibt es in mehreren Distanzen, und somit ist für jeden etwas dabei.

Unterwegs aber auch hier in der Oasis trifft man auf einige Gleichgesinnte. Immer mehr Ideen ergeben sich zur Optimierung meines Vans. Ich danke an dieser Stelle allen Influencern und Co, welche meine Story nun weiterverbreiten für das soziale Engagement. Die Missverständnisse müssen unbedingt aufgeklärt werden! Weiterhin versuche ich intern mit der Firma eine Regelung zu finden. Nun bleibt diesbezüglich noch Zeit bis zum Frühjahr! Durch die mangelnde Projektfinanzierung habe ich auch die letzten Monate nichts verpasst, ich konnte leider nur nicht meinen Beitrag leisten, damit die Finanzierung endlich klappt. Und dieses Drama hat mit Sicherheit den ein oder anderen Investor verunsichert. Das muss der Geschäftsführer bei seiner „emotionalen“ Entscheidung in Kauf genommen haben. Leidtragende sind das Projekt, die Community und ich. Gewinner sind alle Kritiker des Projektes (davon gibt es leider sehr viele), Anwälte und Gerichte. Wenn wir bis Frühjahr eine Lösung gefunden haben, kann jeder seine Anwaltskosten übernehmen und die Gerichtskosten bleiben erstmal geringer. Natürlich habe ich bereits einige Ideen, wie vieles bei uns intern optimiert werden kann und arbeite weiterhin die win – win Situation aus. Aktuell befinden wir uns in der loose – loose Situation.

Der zeitliche Verzug der Einigung gefährdet für die Firma aktuell die Finanzierung des Projektes, denn einige Investoren sind sich natürlich unsicher, andere Bekannte ziehen mittlerweile ihr Geld wieder aus der Firma bis wir uns einigen. Für mich selbst bedeutet eine weitere Verzögerung der Einigung, dass meine geplante Afrikareise im worst case auf Oktober 2023 verzögert wird. Denn erst nach dem Frühjahr loszufahren ist zu spät. Doch hier wäre der Plan B das Jahr über für den Ironman 70.3 zu trainieren. Somit würde mir lediglich die Entscheidung zwischen Afrikareise und Ironman 70.3 abgenommen werden. Doch an wichtigster Stelle steht das Projekt. Wenn es eben noch Zeit für eine gute Einigung benötigt, dann soll das Priorität haben.

Ich bin ehrlich, die private (natürlich auch die projektbezogene) Finanzierung macht mir zu schaffen, vor allen sind die Ausgaben für die Anwälte enorm. Alleine eine Akteneinsicht kostet bereits über 100 Euro. Ein halber Monatslohn in Marokko. Heute hat mir erneut ein Mitglied aus der Community mit einem höheren Beitrag ausgeholfen. Hiervon werde ich die restlichen Schulden beim Tierarzt begleichen können, als auch alle Hunde gegen Tollwut impfen und Souky endlich sterilisieren lassen. Mit dem Rest des Geldes werden Mietschulden bezahlt. Mit der nächsten finanziellen Unterstützung ist der Fenstereinbau des Busses geplant plus ein Solarpanel. Da mir weiterhin über 100 bezahlte Urlaubstage als auch 1.5 Jahresgehälter von der Firma zustehen, ist das Geld somit in 2023 von meiner Seite her zurückzahlbar. Wer Interesse hat mich für den weiteren Busausbau finanziell bis zur Rückzahlung in 2023 zu unterstützen, darf sich gerne bei mir unter hello@twikingfuture.blog melden.

Andere Arbeitsprojekte kann ich noch nicht annehmen, denn das würde den Erfolg vor dem Arbeitsgericht mindern. Denn ich möchte ja keine Abfindung, sondern wieder zurück in den Job. Deshalb ist es wichtig erstmal weiterhin ohne Job zu bleiben. Ehrlich gesagt, brauche ich auch diese Zeit für das twikingfuture Projekt. Ich habe mittlerweile ebenfalls einen sehr interessanten Projektauftrag, doch in Einvernehmen mit der Anfrage, haben wir uns geeinigt wieder ins Gespräch zu kommen, wenn ich mit der Firma eine Einigung gefunden habe. Denn nur dann wäre ich 100% einsatzbereit.

Aktuell bin ich ebenfalls am twikingfuture Jahreskalender dran, als auch am twikingfuture Buch. Das Buch schafft es noch nicht bis Weihnachten, doch bin ich am Überlegen für den Weihnachtsbaum vorab Gutscheine zu erstellen. Wer mich also unterstützen möchte mit dem Erwerb eines Jahreskalenders 2023 und/oder eines Buchgutscheines für den Weihnachtsbaum darf das gerne tun. Weiteres folgt.

Bei Interesse gebt mir doch gerne bereits Bescheid unter hello@twikingfuture.com

Und anbei ein kleiner Ausblick auf die Ideen für die nächsten Blogbeiträge:

  • Vom Twittern und Tröten
  • Cop 27
  • Wiederaufnahme des eingestellten Gerichtsverfahrens
  • TWIKE 6 – Passender Wiedereinstieg?
  • Elektrifiziertes Afrikareise um auf lokalen Energiebedarf aufmerksam zu machen.

AFRIKA erfahren mit dem elektrischen Van? Erneutes E-Pioniering?

Korrekt, der ein oder andere mag es bereits mitbekommen haben. Wir liebäugeln auf größere Reise zu gehen und probieren das aktuell bereits mit immer größeren Etappen in Marokko aus. Zuerst waren es Tagesausflüge, dann haben wir die Länge als auch die Distanz erhöht und mittlerweile fahren wir das erste Mal mit 4 Hunden auf größere Tour. Richtig, die bislang längste Tour war von Deutschland nach Marokko, doch diese Tour war nur mit zwei Hunden als auch entlang funktionierender und erprobten AC und DC Ladestationen. Abseits von Marokkos Autobahn sieht das jedoch anders aus. Hier sind wir schonmal an Schukosteckdosen mit nur 6A bis zu 30h am Laden. Doch für die Hunde ist es bis dato ein Genuss und ich finde auch noch Zeit zum Schreiben und mich zu „Verteidigen“ gegen mittlerweile mehrere Gerichtsverfahren. Und noch dieses Jahr muss ich ebenfalls einige Gerichtsverfahren von meiner Seite aus starten, sollten wir uns nicht irgendwie friedlich einigen. Doch eines nach dem anderen. Wichtig ist erstmal, dass es uns gut geht, wir auf Achse sind, an Laufwettkämpfen teilnehmen oder mit unserer lokalen Triathlongruppe uns verausgaben.

Wenn die aktuelle Wüstentour erfolgreich sein wird, wollen wir ein weiteres Niveau drauflegen. Uns in Richtung abgelegenen Gebieten bewegen, wo es eben mehr Tankstellen als Steckdosen gibt. Bis dato heißt es in den Industrieländern ja immer, dass es mehr Steckdosen als Tankstellen gibt. In Afrika sieht das anders aus und da wollen wir uns langsam antasten. Und genau in solchen Gebieten werden wir erproben müssen, ob der eVan bei geringer Geschwindigkeit auch 200km fahren kann, da es einfach dazwischen nur Sand geben wird.

Bis dahin brauchen wir aber unbedingt die Fenster zum Durchlüften plus eine Solarfläche auf dem Dach. Mir schwebt auch noch eine externe Solarfläche vor, wo wir dann im Fall der Fälle auch das Fahrzeug noch einige Km daran laden können.

Dann ist die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt. Gerne würden wir ja bereits im Dezember Richtung Mauretanien und Senegal aufbrechen, doch es sind noch zwei Gerichtstermine im Januar und im Frühjahr vorhanden. Noch ein weiterer Grund es zeitnah friedlich zu lösen. Falls nicht wäre es aber auch ok. Plan B wäre dann den Marathon in Marrakesch Ende Januar mitzulaufen, im Frühjahr mit dem Ironman 70.3 Training anzufangen, diesen im Herbst 2023 zu laufen und im Anschluss auf Tour zu gehen. Ausreichend Zeit für Sponsorensuche etc. und bis dahin dürfte ich auch mein noch ausstehendes Gehalt und Urlaubstage auf dem gerichtlichen Wege bekommen.

Doch schöner wäre eine Einigung vorab und da das berufliche Projekt erstmal meiner Meinung nochmals 1 bis 2 Jahre braucht bevor es in die USA geht, würde ich mir gerne diese Zeit für die Afrika – Reise nehmen bevor wir dann im besten Fälle versuchen das Projekt in den USA voranzutreiben…ich weiß, ich bin optimistisch…aber ich sehe das als die einzige Lösung aus diesem Schlamassel raus. Es sollte für alle eine win win Situation werden und nochmals in dieses Vorserien-Produktionschaos einzudringen sehe ich bis auf meine zwei Firmenhunde vor Ort rstmal nicht effektiv. Ich sehe bis dato, dass es ein sehr guter Zeitpunkt ist um mit den vier Hundies auf Afrikareise zu gehen. Denn diese werden auch nicht jünger.

Trotz meiner 10 jährigen Erfahrung mit Emobilität in Schwellenländern ist Afrika doch nochmal eine eigene Hausnummer, welcher ich mit große Respekt begegne. Aktuell fahren offroadfun.de mit Ihren drei Wolfshunden schonmal voraus um die Abstände der Steckdosen für uns zu dokumentieren. Auch kilowatt.ma ist bereits dran für uns die Ladestationen bis Dakhla zu erstellen. Und aktuell hat gerade die Deutsche Sintje mit ihrem Ridecake die Grenze zu Mauretanien überquert. Sie hat mit Ihrem elektrischen Motorrad ebenfalls nur eine Reichweite bis zu 150 km doch kann im Notfall ihr Motorrad auf einen lokalen Pickup oder Bus verladen.

Es bleibt spannend und Langeweile kommt zum Zeitpunkt des „Abwartens“ auf eine friedliche oder gerichtliche Lösung ganz bestimmt nicht auf. Und bezogen auf das berufliche Projekt habe ich nicht den Eindruck etwas zu verpassen. Denn es scheint zumindest finanziell nicht weiterzugehen und ohne das Finanzielle stockt auch die Entwicklung. Ich möchte aktuell eher nicht in seiner Haut stecken und denke eher, dass er ohne Marketing und Kommunikation (mein Posten) gegen eine Wand fahren wird. Denn die Community fängt schon wieder an unruhig zu werden da keine Informationen rauskommen bezüglich wie es denn weitergehen wird da nun bereits das zweite Crowdfunding gescheitert ist. Ich hätte da so einige Ideen und vor allem die Kontakte…es ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite möchte ich auf keinen Fall, dass das Projekt scheitert, doch auf der anderen Seite würde ich natürlich auch gerne meinen Beitrag nach über 10 Jahren leisten und es auch zum Erfolg bringen dürfen. Ich sehe einfach, dass weiterhin die falsche Bahn eingeschlagen wird und die Entwicklung wichtiger ist als die Finanzierung des Projektes…deshalb kam es Dezember 2021 zum BÄNG. Es ist nun fast ein Jahr her und das Projekt ist kaum weitergekommen plus zusätzlich die Kämpfe vor Gericht. Schade! Aber optimistisch bleiben. Weiterhin gilt, wir sind alles nur Menschen und diese können auch Lösungen finden 🙂 Let‘s PEACE!