Sahara Trail 2022 – Aus der Sicht einer Sandalenläuferin

ANREISE

Was für eine Anreise. Nach einer tollen Nacht in der Oasis von Ecolodge Palmeraie Ouarzazate ging es ca.160 km weiter nach Zagora in die Wüste. Bei der Ecolodge gilt es noch zu erwähnen, dass kilowatt.ma 1A Arbeit geleistet hat. Neben den beiden Rallye CEE Steckern gibt es nun auch eine Typ 2 Lademöglichkeit.

Da ich mich noch mit dem Besitzer und mittlerweile sehr guten Freund Adel verplaudert habe, kam ich erst gegen 16 Uhr los und kam dementsprechend erst im Dunkeln in Zagora an. Da kein Strom für die Weiterfahrt am nächsten Tag nötig war, versuchte ich einen guten Stellplatz in der Palmerie zu finden. Doch das hat nicht so wirklich geklappt. Ich fuhr somit aus der Palmerie heraus und kurze Zeit später von der Strasse runter. Um so schöner war es dann, dass ich am nächsten Tag direkt vor einer großen Sanddüne aufgewacht bin. Was für eine Freude bei Hundies und bei mir.

Kurze Zeit später kam dann das Treffen mit dem RIVE Maroc Team 2020 aus Berlin vor Ort zustande. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und gemeinsam gab es Abends dann noch eine kleine Pasta-Feier. Denn Jörg hat sich kurzfristig entschlossen, ebenfalls die 26 km beim Wüstentrail mitzulaufen.

Kurze Info: Es gibt die Möglichkeit 14 km, 26 km oder 52 km zu laufen. Letzteres ist zweimal die gleiche 26 km Runde, laut Veranstalter soll es bei höheren Teilnehmerzahlen aber wieder eine eigene 52 km Strecke geben. Dieses Jahr sind leider nur knapp über 10 Teilnehmer für diese Ultrastrecke am Start, das hätte jegliche organisatorische Kapazitäten gesprengt.

Tagsüber holten wir uns unsere Startunterlagen und wurden bereits mit einer großen Schachtel „Riesendatteln“ aus der Region plus einer sehr edlen Medaille überrascht. Der eVan scheint zum Souvenirbus zu werden:-)

Etwas ungläubig haben wir ausgeschaut, als es hieß, dass wir uns über die Wegmarkierungen keine Sorgen machen sollten. Denn ALLE 20 m gebe es eine Markierung. Natürlich haben wir beide das sehr stark bezweifelt, sollten aber am nächsten Tag sehr positiv überrascht werden. Denn in der Tat! Auf den gesamten 26 km gab es alle 20 m eine Wegmarkierung. Ist das nicht verrückt?

Natürlich hat mich auch mein erstes reales Treffen mit dem „Roi de désert“ LAHCSEN AHANSEL sehr gerührt. Wer die Laufgeschichte des mehrfachen Gewinners des Marathon de Sables noch nicht kennt, dem kann ich nur sehr ans Herz legen zumindest über WIKIPEDIA sich einen kurzen Überblick (über seinen Bruder) zu verschaffen. Ein tolles Interview über seinen Bruder Mohamed hat DER SPIEGEL bereits in 2014 verfasst.

RACE TAG

Um 6:30 klingelte der Wecker. Es war noch stockdunkel inmitten der Palmerie, wo wir untergekommen sind. Ich gönnte mir den Luxus einer heißen Dusche um wach zu werden. Die Sonne ging auf und es herrschte eine sehr friedliche und angenehme Stimmung. Ich freute mich auf den heutigen Tag. Mit dem Elektrobus ging es Richtung Start. Doch ein kurzer Espressostopp musste vorab sein. Mein einziges „Doping“.

Bis gestern war ich mir immer noch nicht sicher, ob ich mit Sandalen oder mit Schuhen laufen sollte. Denn folgendes Bild kursiert durch das Netz was mich verunsichern ließ. Deshalb packte ich gestern Abend kurzerhand meine Laufschuhe in den Rucksack und zog heute früh meine Laufsandalen an.

Beim Ankommen an den Startpunkt herrschte bereits hektiges Treiben. Zahlreiche Läufer waren bereits am Aufwärmen. Doch zuerst hieß es noch die vier Hundies einige hundert Meter weiter frei laufen zu lassen. Die Uhr zeigte mittlerweile 8h15 an. Um 08:30 sollte es los gehen. Nach einem Schattenparkplatz sah es erstmal nicht aus. Doch Team BERLIN hatte mir gestern noch zwei zusätzliche Ventilatoren mitgebracht. Ich hoffe es reicht aus. Da mir mein Arbeitgeber leider immer noch einiges an Geld schuldig ist, hat es leider immer noch nicht für eine Solarfläche auf dem Dach inklusive Innenkühlung gereicht. Gerade bei solchen Angelegenheiten ärgere ich mich immer noch darüber, wie sehr ich doch anscheinend hier wegen aktueller finanzieller Probleme ausgenutzt werde.

Kurzum, um 08:29 schaffte ich es an den Start. Sehr überrascht war ich, als dann ebenfalls zeitgleich noch ein Bus mit ca. 50 Läufern eintraf. Bekannte Gesichter, der Bus kam aus Agadir. Ebenfalls wurde ich auf eine kleinere Laufgruppe bestehend aus Schweizern und Deutsche aufmerksam.

Der Startschuss fiel. Nur knapp 1 km dauerte es bis wir zu dem von mir gefürchteten „Steineanstieg“ des Hausberges gelangten. Doch es war alles halb so schlimm. Denn alle vor mir fingen an vom Lauf- ins Marschtempo zu wechseln und somit war es kein Problem mit den Sandalen.

Die eigentliche Herausforderung für Sandalenläufer kommt im Anschluss, beim Bergablaufen. Hier geht es doch über einiges Geröll und Konzentration ist gefordert. Demzufolge kam der Panoramablick runter ins Tal etwas zu kurz.

Nach ca. 8 km (?) kam sie auch bereits, die erste Verpflegungsstelle. Wie bereits angekündigt gab es bei der ersten Verpflegungsstelle „nur“ Wasser, die zuckerhaltigen Getränke sollten dann bei den nächsten Versorgungen vorhanden sein. Ich selbst war froh, dass ich für den Anstieg bereits meine eigenen Getränke dabei hatte. Kleiner Tipp: Für die 52 km Ambitionierten, unbedingt hier eigene Getränke mitnehmen, denn Ihr lauft diesen Berg ja zweimal hoch. Und von der letzten Verpflegungsstelle der 26 km Runde bis zur ersten sind es dann doch gute 10 km, und das bei Mittagshitze!

Für die 14 km geht es an der ersten Verpflegungsstelle nach Rechts, alle anderen zweigen hier nach links ab. Nach einem knappen km wurde die Strasse erreicht. Für Sandalenläufer ist es nun wieder einfacher und es kann auch wieder etwas an Tempo angezogen werden. Doch nur ca. 1 km später geht es bereits wieder rechts ab ins „Geröll“. An dieser Stelle erneut eine kleine Anmerkung: Wir befinden uns in einem Schwellenland. Die Unterschiede zwischen der ländlichen einfachen Bevölkerung und den Herkunfsländern der meisten europäischen Läufern sind enorm. Es befinden sich dann doch alle 300 m kleine Gruppen mehr oder weniger „verwahrlosten“ Kinder mit der Anfrage nach Geld oder Kugelschreibern. Doch alles harmlos. Nett lächeln und weiter. Das ein oder andere Kind läuft noch ein paar Meter hinterher und dann ist aber auch gut. Nach einem erneuten kleinen Anstieg dann eine längere ebene Geröllebene.

Für Sandalenläufer aber machbar, wenn auch weiterhin etwas an Tempo rausgenommen werden muss. Eine Strasse gilt es zu überqueren und dann kam wohl der beste Verpflegungsstand ever:


Hier gab es nicht nur gekochte Eier, Trockenobst inklusiver lokalen Datteln, aber auch den „marokkanischen Whiskey“. Und es stand eine Fantaflasche auf dem Tisch. Endlich! Durstig nach Zuckergetränk hatte ich diese Flasche bereits in meinen Händen um meinen eigenen Trinkvorrat aufzufüllen, als auf einmal ein „Nein-Schrei“ mich zum Innehalten bewegte. Das wäre keine Fanta. Aha! Ja, korrekt, außen Fantabeschriftung, Inhalt aber Olivenöl. Uups, na, das wäre wohl runtergegangen wie Öl…wir mussten alle herzlich lachen.

Weiter ging es durch ein traditionelles Lehmdorf, bevor es dann in die Oasis reinging. Das ist ohne Zweifel für Barfussläufer der beste Teil um wieder Geschwindigkeit aufzunehmen und vor allem die Aussicht als auch den Schatten zu genießen. Auch die Bewohner der Oasis sind sehr freundlich und zuvorkommend.

Im Anschluss kommt erneut eine Verpflegungsstelle. Diesmal mit den gewünschten Zuckergetränken. Hier werde ich darüber informiert, dass ich zweite Frau sei und dass die erste Frau nicht weit vor mir sei. Na dann! Auf gehts! Ich merkte wie meine Beine schneller wurden. Doch nun ging es in den Sandpart über. Wunderschön und der Vorteil der Sandalen ist definitiv, dass der Sand zwar vorne reingeht aber auch hinten wieder raus. Der ein oder andere Schuhläufer, hat doch sehr viel Sand mit ins Ziel gebraucht bzw. musste seinen „Schuhsandkasten“ mehrfach unterwegs leeren.

Am Horizont erblickte ich endlich eine Person mit weißem T-Shirt. Es könnte durchaus eine Frau sein. Es lagen noch ca. 5 km vor mir bis zum Ziel. Wenn ich mich nun zu sehr verausgabe und die erste Frau das merken sollte, dann hätte ich nicht mehr die Kraft ein höheres Tempo in diesem Sandkasten bis zum Ende durchzuhalten. Also langsam aufholen. Doch zu meiner Überraschung wurde die erste Frau immer langsamer. Das war das Zeichen wieder an Tempo anzusetzen. Kurz hinter ihr merkte ich, dass es durchaus auch ein Mann sein könnte. Ich holte auf gleiche Höhe auf. Es war definitiv ein Läufer und keine Läuferin. Komplett aus der Puste erzählte ich ihm diese Geschichte und auch er musste lachen. Er kam ebenfalls aus Agadir und wir spornten und die letzten 4 km gemeinsam an. Und ich las bereits in einem anderen Artikel, dass am Schluss noch eine große Sanddüne kommen sollte. Die Kraft hierfür liess dann doch ziemlich nach und schwups waren wir auch schon auf der Teerstrasse in Zagora. Kurzum, die gigantische Düne gab es wohl mal in einem vorherigen Lauf auf den 52 km.

Mit Stolz und Freude lief ich in das Ziel ein. Die erste Frau habe ich zwar nicht mehr erreichen können, dennoch freute ich mich sehr über meine 3h30 Zeit und meinen ersten Sahara Trail überhaupt. Doch am meisten freuten ich mich, dass ich es geschafft habe diesen Trail in Sandalen zu laufen. Wirklich alle, inklusive der Veranstalter haben mir zuvor davon abgeraten. Deshalb habe ich unter anderem auch das erste Mal meine Laufschuhe auf den Rücken geschnallt. Am Ziel gab es eine 1.5 l Wasserflasche und eine weitere tolle Medaille. Und dann gratulierte man mir zur ersten Frau des 26 km Laufs. Wie jetzt? Genau! Die angebliche Läuferin vor mir gehörte wohl zur 52 km Runde. Ich erzählte meine Geschichte und alle lachten.

Dann aber schnell zum Elektrobus. Dieser stand in der prallen Sonne mit den vier Hunden drin. Die Größe hat den Vorteil, dass es doch einige Zeit braucht, bis das Fahrzeug sich im Innenraum komplett erhitzt. Ich hatte selbstverständlich einen Fenstersonnenschutz plus die 2 Ventilatoren. Dennoch war es bereits ziemlich heiß im Fahrzeug, doch den Hunden ging es gut. Ich drehte kurz eine Runde mit Ihnen und ging zum Ziel zurück.

Hier sollte die nächste Überraschung folgen. Der Kameramann kam auf mich zu. Nein, nicht für ein Interview, sondern um mich als Freund zu begrüßen. Ach wie klein ist die Welt! Said hatte bereits die erste Erallye für uns gefilmt und wir haben uns mehrfach in Marokko bei den unterschiedlichsten Events getroffen. Heute war er für den arabischen Fernsehsender AlJazeera vor Ort und kam mit der Idee auf, das Rallye Team Berlin zu interviewen, welche ja mit dem Elektrofahrzeug von Berlin bis zum Sahara Trail gefahren sind. Top!

Im Anschluss stellte sich heraus, dass Said auch ein guter Freund des Veranstalters ist und ebenfalls diesen jährlich mit Videos unterstützt.

Dann kam auch Jörg ins Ziel. Wir hatten uns bereits etwas Sorgen gemacht, doch alles gut. Auch er fand den Lauf einmalig und war erneut sehr erfreut, dass er „zufällig“ auf diesen Lauf aufmerksam wurde. Das freute mich natürlich als Ideengeberin ebenfalls.

Gemeinsam ging es zur Unterkunft zurück. Duschen, Ausruhen und um 16 Uhr ging es wieder zur Siegerehrung. Diese fand zwar erst gegen 17 Uhr statt, da die 52 km Läufer doch noch nicht alle im Ziel waren und ein wichtiger „Offizieller“ ebenfalls noch für die Siegerehrung erwartet wurde. Wir nutzten dieses Zeit um uns mit der deutschen Laufgruppe über die Erfahrungen während des Trails auszutauschen.

Dann ging es los. Die besten drei Läufer/Innen der drei unterschiedlichen Laufstrecken bekamen jeweils einen mächtigen Pokal in Form der Hand von Fatima. Auch alle Läufer, die die 52 km beendet hatten. Wirklich alle? Nein, ein Pokal stand noch auf dem Tisch, als der Veranstalter sich bereits bei allen Teilnehmern bedankte. Und ich stand noch da ohne Pokal. Nach einigem Zögern habe ich mich dann doch gemeldet. Lahcen war es höchst peinlich und innerhalb von Sekunden waren alle Kameras etc. wieder aufgebaut und mir wurde feierlich mein Pokal überreicht. Als erste Frau der 26 km ins Ziel, aber auch als einzige Frau! WOW! Das hat mich doch etwas erstaunt, denn es gab doch mehrere Frauen im Teilnehmerfeld. Diese sind aber alle entweder 14 km oder 52 km gelaufen. Na gut, dass ich das nicht bereits am Anfang erfahren habe plus unterwegs den zusätzlichen Ansporn hatte durch die Zwischeninfo, dass ich zweite Frau wäre. Etwas schade fand ich es, dass es weder beim 26 km Lauf noch beim 52 km Lauf eine Marokkanerin teilgenommen hatte.

TAG NACH DEM LAUF

Tatsächlich hätte ich mir die Schmerzen schlimmer vorgestellt. Meine Füße taten mir überhaupt nicht weh, umso mehr allerdings meine Oberschenkel. Berglauf war noch nie wirklich meine Spezialität.

Team Berlin ist bereits am Morgen in Aufbruchstimmung gewesen. Auch war es mein Plan an diesem Tag abzufahren, doch mein Fahrzeug war erst zur Hälfte vollgeladen. Wir verabschiedeten uns somit und hoffen auf ein kurzes Wiedersehen in der Nähe von Agadir.

Mit den Hunden ging es erstmal für einen längeren Spaziergang in die Palmerie. Es war keine Menschenseele unterwegs und alle genossen Ihren Freilauf. Dann war erstmal Siesta angesagt und am Abend traf ich mich zur Nachbesprechung des Laufs mit dem Veranstalter.

Wir hatten ein spannendes Gespräch und ich bin gespannt was sich hieraus ergeben wird.

ZWEI PREMIEREN in Schotten: Halbmarathon barfuß & EcoGrandPrix

Zufälle gibt es immer wieder. So auch am zweiten Oktoberwochenende.

Martin Güngerich, Gründer und Leiter der (Barfuß-) Laufschule Marburg war sehr aufmerksam und hat herausgefunden, dass nach siebenjähriger Pause der Schottenener Stauseelauf wieder stattfindet. Da nicht jeder Lauf in der Region barfusstauglich ist, haben wir von der Laufschulleitung das als sehr positiv aufgefasst, denn Martin lief bereits vor über 7 Jahren hier seine Halbmarathonbestzeit und hat somit mehr als bewiesen, dass die Runde um den Schottener Stausseelauf barfussgeeignet ist.

Und wie es der Zufall wollte, sollte auch der erste EcoGrandPrix auf dem berühmten Schottener Ring stattfinden. Dass es sich hierbei wirklich um das gleiche Schotten handelte, konnte ich erst nicht glauben, doch es sollte wahr sein.

Somit gelang es mir an diesem Wochenende mehrere „Fliegen mit einer Klappe“ zu schlagen, oder besser formuliert, mehrere tolle Ereignisse unter einem Hut zu bringen. Hierzu gehören nicht nur die Events, sondern wieder in der „zweiten Heimat“ zu sein, alte und neue Bekannte zu treffen und vor allem wieder Gesicht in der Sport- als auch Emobliitätsszene zu zeigen. Es ist nicht immer ganz so einfach zwischen zwei Kontinenten auch die realen Kontakte zu halten, welche natürlich viel wichtiger sind als die virtuellen.

Ziemlich viel Freude hat es mir allerdings genommen, dass ich weiterhin wie versprochen nicht meine Hunde sehen konnte.

Aber ich fange mal von vorne an.

In Marburg sind Martin (nein, nicht der Martin aber der andere Martin), erstmal Essen gegangen um unsere Kohlenhydratspeicher aufzufüllen aber auch um mich persönlich up to Date mit den neuesten Ereignisse rund um die Laufschule Marburg zu setzen. Als Teil der Laufschulleitung ist mir eine persönliche Mitteilung auch viel wichtiger als über Emailverlauf. Am nächsten Morgen ist ein Bekannter von mir extra 100 km elektrisch angereist, um mit mir vor dem Halbmarathon im Café Barfuß noch einmal meinen Kohlenhydratspeicher aufzufüllen, aber natürlich vor allem um sich auszutauschen. Denn wie bereits eben erwähnt, das VIRTUELLE ist weit entfernt vom PERSÖNLICHEN Austausch. Ich habe es alles sehr genossen und in guter Stimmung sind das Team Laufschule Marburg am Nachmittag mit vier Läufern nach Schotten aufgebrochen.

Nach einigen Startschwierigkeiten (korrekt, der Start war dann doch etwas mehr als die angegebenen 1.2km vom Ziel entfernt, so dass wir direkt vom Einlaufen in den Start übergehen mussten), waren wir vier aber wieder motiviert und konnten zusammen zeigen, dass Barfußlaufen keine Einbussen der Laufzeit bedeutet. Alle vier Barfussläufer überquerten die Ziellinie unter zwei Stunden. Für mich war es das erste Mal, dass ich einen Halbmarathon barfuß in einer Zeit von 1h53 schaffte und habe mich sehr gefreut, als zweite Frau und in meiner Altersklasse sogar als erste Frau über die Zielline gelaufen zu sein. Dies gab mir die Chance in einem kurzen Interview an die Journalisten über das Barfußlaufen zu sprechen und unsere Laufschule Marburg zu erwähnen. Ich freue mich immer wieder den Lebensstil der Nachhaltigkeit und Gesundheit (LOHAS) nach Außen zu vertreten. Und nein, LOHAS bedeutet selbstverständlich nicht nur E-Mobilität 🙂

Vier Barfussläufer der Laufschule Marburg in Schotten.
Interview über das Barfußlaufen.

Bis zum EcoGrandPrix hatte ich es im Anschluss nur wenige Kilometer. Der Start war am selben Tag um 14 Uhr und da es sich um eine 24h Challgenge handelte, habe ich versucht den verpassten Nachmittag Nachts nachzuholen. Bis ca. 3 Uhr morgens habe ich es ausgehalten und sogar noch eine Tesla Kontrollfahrt um 2 Uhr morgens auf dem Schottenring erhalten. Toll, wieder alle zu sehen!

Mit dabei ist auch ein Team der Electrified Women gewesen. Und zu aller Überraschung konnte dieses Team auch gleich den sechsten Platz ergattern. Mit vielen vom Team hatte ich bis dato nur virtuell Kontakt, nun endlich auch PERSÖNLICH.

Endlich mal wieder richtig lachen können..

Ein gelungenes. Wochenende, was mir auch wieder etwas Kraft für die kommenden Tage gegeben hat. Bis auf dass gleich am Folgetag die Schreckensmeldung des Mediators kam:

DIE IMMER NOCH NICHT WIRKLICH ANGEGANGENE MEDIATION SEI SOLANGE AUF EIS GELEGT, BIS ALLE GERICHTSVERFAHREN ZUM RUHEN KOMMEN. Mehr dazu in einem nächsten Blogbeitrag.

Sleep, train, eat, sleep, conflictmanagement, sleep and repeat.

Fast eine Woche nach dem spektakulären ersten Triathlon und nach dem Überlebenskampf von TWIKE Hündin BAYDA geht es seit gestern wieder in die aktuelle übliche Routine. Schlafen, trainieren, essen, schlafen, Konfliktmanagement, schlafen etc. Die Hunde sind nicht spezifisch aufgezählt, da sie eigentlich überall mit dabei sind. Beim Trainieren sind sie im Fahrzeug und beim Schlafen in meiner Nähe bzw. auch im Fahrzeug. Unter Konfliktmanagement sind aktuell die Zeiten am PC zu verstehen, welche ich mit Anwälten und Mediator verbringe, auch hier sind die Hundies in der Nähe und ich meistens bei meinem aktuellen co-working Platz (meine geliebte E-Ladestation, fühle mich hier schon mit ins Team aufgenommen und fühlt sich gut an).

Während die Sportgruppe sich auf Ihren nächsten Triathlon am kommenden Wochenende vorbereitet, ist mein Fahrplan zwei Halbmarathone für die kommenden zwei Wochenende. Trotzdem war ich gestern beim Radtraining und heute beim Schwimmen mit dabei. Das Rad habe ich allerdings heute einer Kollegin zum Trainieren abgegeben. Wie gesagt, Rennräder für Frauen sind hier Mangelware und ich bin wirklich sehr froh, dass ich bei meinem letzten Deutschlandaufenthalt ein älteres gebrauchtes Rennrad für meine Größe ergattern konnte. Auch der Transport nach Marokko hat gut geklappt. Während mein Rennrad (Baujahr 2009) in Deutschland bereits belächelt wird, ist es hier noch eines der modernsten, bzw. Ist man überhaupt froh ein Rennrad zu haben. Bezüglich des Freiwasserschwimmens im Atlantik merkt man auch hier langsam, dass der Sommer vorbeigeht. Um den Winter über im Atlantik durchzutrainieren brauche ich dringend ein Ganzkörperschwimmanzug. Mal schauen was sich hier zeitnah organisieren lässt.

Der nächste Halbmarathon ist barfuß anvisiert und der darauffolgenden Marathon in Sandalen. Einmal weg von Schuhen ist es schwierig damit wieder anzufangen. Das trifft auch auf andere Sektoren in meinem Leben zu. Seit 30 Jahren weg vom Fleisch ist und wird ein no go bleiben. Ähnlich ist es mit dem Elektrofahrzeugfahren. Natürlich sollte man weiterhin flexibel bleiben, doch mit dem Fleisch würde es definitiv nicht mehr gehen.

Der Sport gibt mir weiterhin die Kraft, das tägliche Konfliktmanagement durchzustehen. Es zieht sich nun bereits seit 8 Monaten und von einigen von Euch bekomme ich hierfür einiges an Bewunderung, woher ich die Energie dafür habe und vor allem das Durchhaltevermögen. Na ja, die ersten 4 Monate stand ich unter Schock und dann hat die Sportgruppe beschlossen mit den Triathlon anzufangen und mich mitgezogen. Das tägliche Sportprogramm und somit meine neuen „Arbeitskollegen“ haben mir das Team gegeben, was ich wohl jahrelang bei der „eigentlichen Arbeit“ vermisst habe. Aus der Distanz arbeiten, ohne wirklich mit dem Team (welches?) Kontakt zu haben, lediglich Austausch mit IHM per Email (er ist das Team, er ist die Firma) und keine Video-, Wochen- und Monatsbesprechungen, hat mir eine notwendige Struktur bei der Arbeit genommen. Es wurde lediglich das Anfallende bearbeitet und es konnte weder ein Zeitplan noch ein richtiges Projektmanagement ohne Meilensteine aus der Entwicklung stattfinden. Hier beim Sport habe ich als Meilenstein den Wettkampftermin und den Trainingsplan, welchen es einzuhalten gibt um eben diesen Meilenstein termingerecht mit Erfolg zu erreichen. In Kombination mit einem motivierten Team hat das bis dato hervorragend geklappt und wenn Meilensteine erfolgreich erreicht werden, motiviert das auch für die nächsten Meilensteine und das Rad dreht sich positiv weiter. Und so sollte es eigentlich bei uns auf der Arbeit auch laufen. Doch wenn es kaum Meilensteine gibt, können diese auch nicht erreicht werden und das jährliche Aufschieben des Produktionstermines plus ein nicht vorhandenes Team hat wohl nach über 9 Jahre „Durchhalten“ nicht nur zu vermehrten Chaos und interne als auch externe Frustration geführt, sondern mit dem Dezember „10.000 Euro Newsletter“ auch zum finalen „Knall“. Ich bin gespannt auf die Mediation. Das Schiedsverfahren mit unserem TWIKE Partner aus Hannover hat mir die Augen geöffnet. Selbst wenn jemand noch so verbohrt ist, kann man Personen „knacken“, das heisst, wenn es professionell angegangen wird, kann man es tatsächlich schaffen Probleme zu lösen, selbst wenn die Gegenseite diese anfangs verweigert.

Never give up! Everything will be alright! Stay calm and let the mediator (court/judges) do their work! Und in der Zwischenzeit trainiere ich weiter 🙂

P.S: Korrekt, hätten wir diese ganze Energie in einen Teamcoach und in das Projekt gesteckt, wären wir nun schon viel viel weiter. Nun muss das ganze aufgeholt werden. Also zurück zur Basis, diese stabilisieren und mit vereinten Kräften auf Überholspur gehen.

MEIN ERSTER TRIATHLON

Wer hätte es gedacht! Im Frühjahr beschloss unser Verein in Agadir erstmals auch die Abteilung Triathlon hinzuzunehmen. Anlass hierfür war unter anderem auch die Austragung der Afrikanischen Triathlon Championschip diesen Sommer in unserer Stadt. Auch ich wurde gefragt, ob ich Interesse hätte, aber ehrlich gesagt, war ich noch nie so richtig intensiv mit dem Schwimmen und Fahrradfahren kann ich zwar, auch Rennradfahren, doch habe ich das nie irgendwie für ein Rennen trainiert. Und der weitere Faktor war, dass der Triathlon im September stattfinden sollte…da bin ich normalerweise in Deutschland bzw. auf der elektrischen Fahrt von Deutschland nach Marokko. Kurzum, kam für mich im Frühjahr nicht in Frage, des Weiteren muss auch erstmal das von den anderen Seite „künstlich“ herbeigeführte Drama beendet werden. Und für eine Teilnahme an einen Triathlon braucht es ein gut strukturiertes Training vor Ort mit einem Team. Mein Plan war Ende Juni mit dem eVan nach Deutschland aufzubrechen um pünktlich im Juli zu einem Termin vor dem Arbeitsgericht zu erscheinen.

Doch dann kam alles etwas anders. Dadurch, dass ja ohne mein Wissen bereits Mitte März die Versicherung für den Bus nicht verlängert worden ist (absichtlich oder schlicht vergessen? Anderer Blogbeitrag), bin ich im April erstmal ohne dieses Wissen ohne Versicherung weiter damit gefahren. Als der Bus dann offiziel (wurde ja bereits von mir gekauft) in meine Hände ging, kam die große Entdeckung, dass man mich bereits einen Monat ohne Versicherung fahren lies. Und nicht jede Versicherung versichert für Marokko und schon gar nicht, wenn man selbst seit 10 Jahren kein Fahrzeug mehr versichert hat.

Kurzum, ich bekam keine Versicherung, die andere Seite wollte sie nicht weiterzahlen (auch nicht wenn ich bezahle), und so blieb mir nichts anderes übrig, als ohne offizielle Versicherung in Marokko weiter zu fahren. Doch eine Grenzüberfahrt ohne Versicherung war für mich nicht möglich. Somit hat man es geschickt verhindert, dass ich mit den Hunden über längere Zeit nach Deutschland komme. 1:0 für die andere Seite…aber ich nehme stark an, dass das noch ein Nachspiel hat vor Gericht…denn eine Versicherung abzumelden ohne Bescheid zu sagen …. Dass sollen die Anwälte klären bzw. Thema der Mediation.

Also blieb ich in Marokko und nahm am Triathlontraining teil. Ich hatte natürlich auch keinen Triathlonanzug mitbestellt, doch in letzter Minute gab es auch noch ein „übriggebliebener“ für mich.

Und das Triathlontraining hat mir mega geholfen. Wir hatten 7 Tage die Woche Training, manchmal auch zweimal täglich. Ich war wieder so richtig müde, hatte wieder ein Hungergefühl, besser geschlafen und es ging hauptsächlich um essen, schlafen, trainieren und Hunde und nicht zu vergessen Gerichte, Mediationen, Anwälte etc. Der Sport war und ist mein Kanal zum Dampfablassen geworden. Während eines Deutschlandaufenthaltes fand ich auch ein gebrauchtes Rennrad, denn diese sind nur schwer in Marokko zu bekommen und auch ein Grund, warum nicht alle Frauen unseres Vereins teilnehmen konnte.

Der Verein meldete mich im marokkanischen Verband an und wir hatten grünes Licht bis zur letzten Minute, dass ich für Marokko starten dürfte, da es sich ja um einen internationalen Triathlon handelte. Erst in letzter Minute wurden wir informiert, dass das nicht ginge und ich hätte eine Woche Zeit mir einen deutschen Verein zu suchen, welcher mich dann im deutschen Triathlonverband registrieren müsste. Ui! An dieser Stelle besten Dank an das Team Erdingeralkoholfrei für die Aufnahme und an den Verband. Das hat alles innerhalb von drei Tagen geklappt!

Das Training verlief ok. Aussetzer hatte ich immer, wenn mal wieder eine Mediation abgesagt wurde bzw. Ich in Deutschland vor Gericht anwesend sein musste, bzw. wenn die Firma sich wieder einen Ausrutscher leistete. Und dann zwei Wochen vor dem Triathlon hat BAYDA noch schlapp gemacht und sie hatte Priorität. Zwei Tage vor dem Triathlon erfuhr ich von einem Event der Firma, welches so nicht abgemacht wurde…kurzum, der negative Stress nahm zu und ich wurde krank. Doch ich liess nicht locker auch wenn die zwei Tage vor dem Triathlon noch durchgefiebert habe und auch nicht mehr zum Training ging.

Am Triathlontag regnete es. Es regnet hier fast nie! Wir haben Ärzte bei uns im Team und ich wurde noch vor dem Lauf versorgt. Mit dem Ehrenwort abzubrechen wenn es nicht mehr ging, zog ich mein Trikot an und hoffte, dass mich das Adrenalin aufputschen würde. Ähnlich wie bei meinem 50 km Traillauf letzten Sommer beim Burgwaldmarathon. Und es funktionierte.

1.5km Schwimmen standen zuerst an. Ich wusste, dass ich nicht 100 Prozent meiner Kräfte habe und wusste, dass ich mit Brustschwimmen ähnlich schnell schwamm als mit Kraul, dafür aber effizienter. Somit entschied ich mich für Brustschwimmen und war somit bei jeder Disziplin eine Ausnahme. Beim Schwimmen die einzige mit Brust, beim Radfahren die einzige in Sandalen, beim Laufen die einzige ohne Schuhe. Korrekt, was für mich gut ist, muss nicht für andere gut sein, doch ich muss auch nicht dass machen, was die anderen machen. Jeder macht sein Ding im legalen Bereich und ich fühle mich gut mit dem wie ich das mache und es ist mir auch erlaubt.

Das Schwimmen war ok. Ich versuchte es ruhig anzugehen, da ich ja nicht wusste, ob ich überhaupt die Kraft habe es durchzuhalten. Nach 750m ging es zurück zum Strand, kurzer Lauf um die Boje und zur zweiten Runde. Ich fühlte mich ok. Ich hatte ein Mädel direkt vor mir, doch hierzu keine Energie daran zu denken auf Überholmanöver zu gehen. Mein Ziel war mich selbst ans Ziel zu bringen.

Nach dem Schwimmen gab es ca. 200 m zum Laufen bevor man den Transitbereich erreichte. Da merkte ich bereits, dass ich k.o war. Zum schnellen Laufen reichte es kaum noch. Beim Transitbereich versuchte ich mich zu konzentrieren. Als erstes den Helm auf. Dann den Laufgürtel, dann die Sandalen. Und los! Nach der grünen Linie durfte ich aufs Fahrrad steigen. Es regnete aus allen Kübeln und ich sah bereits kaum was durch meine Brille. Vorsichtig fahren, nicht bremsen, bei den Kreisverkehren langsam machen. Immer mal wieder hat mir jemand Helm zugerufen. Mmh, ich hatte ja meinen Helm auf, geschlossen war er auch…doch dann merkte ich es. In der ganzen Aufregung hatte ich vergessen die Badekappe auszuziehen. Beim Triathlon gibt es strenge Regeln und allerlei Strafpunkte für die kleinsten Fehler. Ich war am überlegen irgendwo kurz anzuhalten um die Badekappe in den nächsten Graben zu werfen, hatte aber Angst disqualifiziert zu werden, wenn ich vom Fahrrad absteige und dann noch den Helm abziehe. Es fuhren die ganze Zeit Kontrollmotorräder rauf und runter. Gut, dann habe ich während den 40 km versucht die Badekappe immer weiter in den Helm reinzuschieben…was auch irgendwie geklappt hat. Ich bin 100 Prozent auf den Regen konzentriert und dachte an nichts anderes mehr. Ich versuchte dennoch in meiner angestrebten Zeit unter 1h30 zu bleiben, was mir auch einigermaßen gelang. Und dann ging es auch bereits in die Transitzone.

Mit dem Fahrrad im Regen zu rennen ist gar nicht so einfach. Schnell Helm aus, und zwar so, dass man nicht sah, dass ich die Badekappe noch drin hatte, Nummernschild nach vorne, Sandale aus, was trinken, Trockenobst in Mund und Hände und los. Korrekt, direkt vom Rennradfahren in den Laufschritt, auch das ist nicht einfach für die Beine. Die erste Runde gelang noch gut unter einem 5er Schnitt. Barfuss im Regen ist auch nicht ganz so einfach, ich bin hochkonzentriert. Doch ich merke, dass ich krank bin. Ich schaffe das Tempo unter 5 min / km nicht zu halten. Dann steht mein Trainer auf einmal auf der Seite und brüllt mich an, warum ich es nicht mehr auf 4 min 40 schaffe. Und ich denke nur, wow, wieso feuerst Du mich an und bist nicht selbst noch am Laufen. Zwei Möglichkeiten, entweder ich bin viel zu langsam und er bereits am Ziel (denn die Männer sind 15 Minuten vor uns gestartet), oder er ist disqualifiziert worden. Letzteres war dann der Fall. Er ist beim Fahrradfahren gestürzt und das Rennrad wurde hierbei beschädigt.

Kurzum, ich war eigentlich gar nicht so schlecht in der Zeit und überholte auch noch einige Männer. Die Frauen konnte ich nicht einschätzen, wer vor oder hinter mir war. In der dritten Runde fing mein rechtes Bein an wehzumachen. Das hatte ich noch nie und so kurz vorm Ziel wollte ich mir kein AUs erlauben, also Tempo reduzieren und einfach irgendwie ins Ziel kommen. In der vierten Runde ging es wieder besser und ich konnte nochmal alles geben und mit einem tollen Sprint ins Ziel einlaufen. 3h12! Wahnsinn. Und ich hatte mir bereits ausgerechnet, dass es toll wäre bei meinem ersten Triathlon mit 3h30 ins Ziel zu kommen. Und dann gilt ja noch den Vorsprung der Männer abzuziehen. Kurzum meine offizielle Finisherzeit lautet: 3h01 !!! Das ist einfach Mega! Mit Erkältung, Starkregen etc! Ich bin total geflashed.

Es war wohl die ganze Ambiente, aber auch die tolle Gruppe. Der gesamte Verein war da zum Anfeuern und ich merkte einfach wie gut mir das mit dem ganzen Drama tat. Auch wie sehr mir es fehlt in einem Team zu sein, wo alle füreinander da sind und sich füreinander einsetzen. Nach sovielen Jahren ohne richtiges Sporteam noch Arbeitsteam.

Wenn ich etwas positives aus dem aktuellen Drama mitnehme, dann ist es definitiv, dass es mich zur Triathletin gemacht hat. Die olympische Distanz (1.5km Schwimmen, 40km Rad, 10 Laufen) ist definitv meins. Die Sprintdisziplin wäre mir wohl zu schnell. Meine Fähigkeit liegt mehr in der Ausdauer. Unser Team möchte sich auf den IRONMAN 70.3 vorbereiten. Und nun bin ich sozusagen angefixt. Ich möchte auch! Das wäre dann für 2023 1.9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21 km Laufen.

Doch wie bekomme ich es in mein Plan für 2023 unter? Kann ich denn überhaupt bereits einen Plan machen? Anbei Plan A, B und C

Plan A: Mediation regelt Arbeitsverhältnis. Alles andere ist dann mit dem Arbeitgeber zu besprechen.

Plan B: Gericht regelt Arbeitsverhältnis im Frühjahr 2022. Erst dann Plan wie es weitergeht.

Plan C: Elektrische Fahrt ins südlichere Afrika plus parallel Schreiben des Buches twikingfuture.

Plan D: In Agadir bleiben, auf Triathlon trainieren, plus Schreiben des Buches twikingfuture.

Alle vier Pläne lassen sich eventuell kombinieren, in dem ich erstmal losfahre und bis April wieder zumindest in Marokko angekommen bin. Das hieße, dass ich im Februar wieder umkehren müsste…

Die nächsten Schritte heißen nun aber erstmal Deutschlandabstecher, laufende Gerichtsprozesse, neue Gerichtsprozesse, Mediation und vor allem BAYDA gesund zu bekommen.

Daumen drücken! Denn eigentlich war es so angemacht, dass die Mediation vor Ort direkt nach dem Triathlon beginnen sollte, so dass es einen fließenden Übergang gibt und ich keine „Lücke“ habe. Bis dato sind wir aber noch nicht soweit, so dass alles wieder ganz leicht eskalieren kann, in dem ich sehe, dass die Mediation für die andere Seite keine Prio hat, diese sich aber gleichzeitig „aufregt“, wenn immer mehr über die Firma und das Fahrzeug von meiner Seite bekannt wird…denn ich setze weiterhin auf Transparenz und Ehrlichkeit innerhalb der Community als auch in der Aussenkommunikation und möchte das auch weiterhin so beibehalten dürfen. Deshalb braucht es hier dringend eine Mediation, wie wir auch bezüglich Arbeiten weiter machen können, bezüglich eines Statements nach aussen. Von meiner Seite hatte ich ebenfalls viel an Gesundheit und auch Ausgaben eingebüßt, und könnte verzeihen wenn hierbei die letzten 6 Monatsgehälter bezahlt werden (wäre bei einem Gewinn vor Gericht ebenfalls so üblich), plus die fehlenden drei Jahresgehälter, plus die 100 Urlaubstage plus mehr Verantwortung im Job plus eine Mediationsausbildung. In meinen Augen ein faires Angebot, doch das ist nur meine Sichtweise. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Doch mein Angebot halte ich auf jeden Fall für einen Versuch wert. Da sich das neue Fahrzeug jedoch immer noch um ein bis zwei Jahre verschieben kann, gilt auch mit Hilfe eines Coaches zu versuchen wieder ein Team zu werden. Das hatten wir zuletzt 2016. Da waren wir noch eine richtige Mannschaft. In den letzten 5 Jahren wurde viel reduziert bzw. Einige sind gegangen, so dass wir uns nicht mehr wirklich als Team bezeichnen konnten und erst recht kein Teamgefühl mehr aufkommen konnte bzw. Kam. Ich bin weiterhin zuversichtlich. Es ist ganz bestimmt nicht einfach für die andere Seite mit einer sterbenden Mutter, einer Schwester, welche eher kontraproduktiv ist, einem sich dauernd streitendem Bruder und parallel mit Millkonen von Euro an Schulden und einem hohen Risiko das alles auf zwei Schultern alleine zu stemmen. Die Konsequenz ist, dass man sich komplett vom sozialen Netz zurückzieht und sich nur noch 7 Tage von morgens bis spätabends für das eine Thema interessiert. ….das kann über die Jahre nicht gut gehen und ging auch nicht gut. Jetzt müsste zusammen der Wendepunkt erreicht werden. Doch dass müssen beide wollen und dazu brauchen wir den Mediator.

Mir hat der Triathlon gezeigt, dass es zu unerwartenden Leistungen kommen kann, wenn ein Team zusammenhält und sich gegenseitig motiviert. Ich sehe hierbei keinen Unterschied zur Arbeit. Unsere Arbeit hat ebenfalls etwas mit Hoch und Tiefs und vielen Emotionen zu tun und ist bestimmt kein 0815 Job und auch nicht von 8 bis 17 Uhr Job. Auf gutes Gelingen!

Triathlon und Mediation am Scheitern?

Nein, das wäre gar nicht gut, denn die Kombination aus beiden gibt mir aktuell die Kraft.

Seit dem erfahren Schock im Februar (angefangen bereits im Dezember), habe ich versucht mit dem Sport weiterzumachen, doch ging einfach ca. 2 Monate gar nichts und schon gar nicht alleine. In der Gruppe in Agadir habe ich es dann gewagt „Gesicht“ zu zeigen. Bevor ich im Februar nach Deutschland geflogen bin, bin ich noch in der „schnellsten“ Untergruppe dabei gewesen, nach Rückkehr aus Deutschland zwei Monate später, war ich als „Fußgänger“ mitdabei. Es konnte sich keiner erklären, aber ich konnte einfach nicht mehr laufen. Somit bin ich dann in der „langsamsten“ Untergruppe mitgegangen. Es hat wohl ca. 2 Monate gedauert bis ich wieder joggen konnte…und dies war immer im Kombination mit einer Mediationszusage von Seiten des anderen. Es gab mir Hoffnung und Optimismus. Ein großer Anteil am Sport macht der Kopf aus. Und nach jeder enttäuschenden Mediationsabsage ging gar nichts mehr … dieses Wechselspiel durfte ich bereits 6 Mal miterleben.

Nun sind wir beim 7. Mediationsversuch angelangt. Der „Beginn“ hat sich sehr lange gezogen, doch in diesem Moment war ich bereits mitten im Endspurt des Triathlontrainings für den Triathlon am 29.09 vor Ort. Als der Verein im Frühjahr beschloss beim Triathlon Agadir mitzumachen, habe ich verneint. War ich doch sicher, dass ich Ende September noch in Deutschland bzw. Wie bis dato üblich auf dem Rückweg von Deutschland nach Marokko. Doch aktuell ist einfach nichts planbar bei mir. Somit habe ich irgendwann entschieden, dass mir das ein bis zweimal tägliche Training mit der Gruppe gut tat. Es gab fast nur noch Sport, Essen, Laufen und Hundies. Dank dem Sport waren im Anschluss Körper als auch Geist angenehm müde, ich schlief wieder besser und auch das Hungergefühl stellte sich wieder ein. Aus Deutschland besorgte ich mir ein gebrauchtes Rennrad und die Kombination aus Schwimmen, Radfahren und Laufen tat und tut mir wirklich sehr gut. Alles in frischer Luft und mit einer sehr motivierenden Gruppe. Ohne wäre ich wohl noch länger meinem „Schicksal“ überlassen worden.

Dennoch hat dieser Schock bzw. Dieses Traumata noch Oberhand über mich. Wenn man mich darauf anspricht mache ich zu. Zu oft wurde bereits einfach die gleiche Leier erzählt, doch dennoch muss auch ich das Erlebte und weiterhin noch das kommende verarbeiten. Somit kann ich das auch nicht alles nur mit einem kleinen Freundeskreis besprechen und bin froh, dass ich eine größere Gruppe um mich herum habe, welche das ganze Drama seit mindestens. Dezember fast täglich mitbekommt und mich weiterhin versuchen zu tragen.

Kurzum, wir sind im Endspurt der Triathlonvorbereitung und jetzt gibt es sozusagen 3 Herausfordernungen.

  1. Stirbt meine Hündin BAYDA?
    • Das nimmt mich seit einer Woche sehr mit …mehrere Tierarztversuche gab es und jeden Morgen weiß ich nicht ob Sie in der Nacht über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Mehr dazu in einem anderen Blogbeitrag.
  2. Darf ich überhaupt am Triathlon starten?
    • Eine Woche vor dem Start haben wir erfahren, dass ich mit meinem marokkanischen Starterpass an allen Triathlons für Marokko starten darf, ausser an internationalen Wettbewerbern. Und ja, der einzige internationale Triathlon dieses Jahr in Marokko ist ausgerechnet der Triathlon in Agadir am 29.09.2022. Kurzum, ich darf nicht für Marokko an den Start gehen und brauche somit in wenigen Tagen einen deutschen Verein, welcher mich für den deutschen Triathlonverband anmeldet, der mir wiederum den deutschen Starterpass aushändigt. Machbar innerhalb von 4 Tagen und aus der Entfernung? Ich habe die letzten zwei Tage mich mit diesem Thema beschäftigt. Mittlerweile bin ich Mitglied beim Team Erdinger Alkoholfrei (passt irgendwie zu Marokko….) und die Deutsche Triathlon Union weiß Bescheid. Jetzt müssen nur noch der Teamvorstand und die Union miteinander kommunzieren. Was aussah wie ein Scheitern, könnte also doch noch funktionieren (Stand heute 20.09.2022)
  3. Scheitert der 7. Mediationsversuch
    • Bevor wir überhaupt an den Mediationsvertrag gelangten, droht das Ganze wieder zu Scheitern und hat mir nochmals gezeigt, dass ohne die Klärung und das Finden einer Lösung für dieses von der anderen Seite aufgestellte Drama, mir auch der Sport nicht hilft. Da bin ich wie eine Fahne im Wind und kann noch nicht viel eigene Dynmamik einbringen.k Nachdem es erneut danach aussieht, dass die andere Seite Ihre Versprechen von ERGEBNIS- und THEMENOFFENHEIT als auch „nach WIE UND WO DES MEDIATORS“ NICHT einhält, war es bei mir auch wieder vorbei. Sehr dunkelrotes Thema, was weiterhin die „Macht“ übe mich hat. Am Samstag konnte ich leider die letzte „Schwimmeinheit“ nicht mitmachen. Es ging einfach nichts mehr, plus dass Hund BAYDA mitten im Sterbeprozess ist. Glücklicherweise habe ich am Sonntag wieder die Kurve bekommen durch Einreden meinerseits, dass die andere Person eigentlich eine korrekte Person ist und sich bestimmt (!?) an sein Versprechen halten wird. Denn ohne Mediation kommen wir in Teufels Küche. Bis dato muss ich noch an zwei Anwälte antworten ….doch schiebe ich es immer wieder weg von mir … es ist der falsche Weg.

Kurzum, zwei wichtige Themen am Scheitern jedoch mit der Möglichhkeit einer Wendung.

Wenn Unternehmen an Sportveranstaltungen teilnehmen – Firmenläufe sind im Kommen.

Dass das ein oder andere Unternehmen bei einem lokalen Event als Sponsor auftritt ist nichts neues. Doch immer mehr Unternehmen nehmen jetzt auch aktiv an Sportveranstaltungen mit Firmenshirts nicht nur zu Marketingzwecken teil. Denn der Trend geht immer mehr zum Teamspirit hin und genau hier sind z.B. Laufveranstaltungen tolle Ereignisse, damit sich das Team auch ausserhalb des alltäglichen Arbeitsalltags motivieren kann bzw. einen Gruppenspirit sich entwickeln bzw. verbessern lässt. Egal ob sportlich oder nicht sportlich, bei vielen „Jedermannsläufen“ ist für jedes Niveau etwas dabei. Firmenläufe stehen für Spaß, Teamspirit, Mitarbeitermotivation und emotionale Erlebnisse bei den Zieleinläufen.

So z.B. auch beim jährlich stattfindenden Burgwaldmärchenmarathon. Bitte nicht vom Namen her täuschen lassen, denn hier kommt jeder auf seinen „Geschmack“. Von Wandern, über 5 km bis hin zum Ultra von 52 km.

Und was liegt näher, bei einem Unternehmen, dessen grösserer Kundenstamm und mind. eine Mitarbeiterin sich als LOHAS (siehe auch LOHAS in Marokko) bezeichnen, ebenfalls ein Firmenteam zu gründen. Gesagt getan, im Jahr 2021 habe ich grünes Licht bekommen um #teamtwike ins Leben zu rufen. Doch das „Team“ sollte sich natürlich nicht nur auf das Firmenteam beziehen, denn weiterhin ist die Community dafür verantwortlich, dass dieses Firmenteam überhaupt existieren kann und es mit dem Projekt weitergeht. Kurzum, natürlich wollte ich auch die Community hier einbeziehen und habe dafür ebenfalls grünes Licht erhalten. In unserem Community Verteiler wurde auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht und als erster gemeinsame Lauf wurde der lokale Burgwaldmarathon 2021 ausgewählt. Jeder Teilnehmer des #teamtwike bekam ein passendes Laufshirt und am Abend davor gab es die sogenannte „Pastaparty“ innerhalb der Community. Toll fand ich, dass es sogar einige aus der Community gab, welche nicht mitlaufen wollten, dafür aber als Streckenposten unterstützen. Mega! Und somit hatten wir auch ein TWIKE mitten auf der Strecke stehen, ein Firmenfahrzeug am Start und einige TWIKE Piloten kamen mit dem TWIKE, so dass dieses auch auf den Parkplätzen gut sichtbar war. Der Marketingeffekt sollte somit nicht zu kurz kommen, gerade weil bei dieser Veranstaltung Läufer aus ganz Deutschland kommen. Warum? Denn die Idee mit den Märchenfiguren im „Märchenwald“ ist einfach einmalig, zudem hat der Laufveranstalter nicht nur sehr günstige Teilnahmepreise, sondern auch einfach die besten T-Shirts und Medaillen. Einige Läufer nehmen nur deshalb teil! Und ja, wir haben sogar das Angebot erhalten, dass im Folgejahr ein TWIKE 5 auf das Laufshirt draufkommen könnte…mega! Leider kam für dieses Jahr einiges an Turbulenzen zu Stande, wie Ihr hier im Blog nachlesen konntest, so dass dieses Jahr alles abgeblasen wurde …doch ich bin zuversichtlich, dass alles bis nächstes Jahr geregelt ist … wieder die TWIKE Community für das #teamtwike am Start sein wird, der Prototyp ebenfalls und wir alle gemeinsam ein tolles Sommerfest bei der Firma erleben können und diese ganze Geschichte damit der Vergangenheit angehört und alle wieder zusammen lachen, laufen und sich freuen können.

Wer Interesse an #teamtwike hat, darf mich gerne unter salledu@hotmail kontaktieren. Diese Gruppe ist übrigens auch bei STRAVA und beim KM-SPIEL registriert. Ich würde mich freuen, hier den ein oder anderen von Euch begrüßen zu dürfen und nochmehr natürlich auf ein persönliches Treffen beim Burgwaldmarathon 2023.

Wer sportlich auf Instagram dabei ist, darf mir auch gerne auf @greenzora_ma folgen und immer Up To Date bleiben.

Ich drücke allen Läufer – und LäuferInnen die Daumen für morgen und vielen Dank an den sehr engagierten Veranstalter. P.S Intern: Die Burgwaldmütze ist natürlich immer bei mir 🙂