PRO INDIVIDUELLE MOBILITÄT

Pro individuelle Mobilität? Und das sage gerade ich? Denn ich gehöre eigentlich seit Klein auf eher zur Kategorie „Pro Fahrrad“. Diese Kategorie ist gehört zwar auch zur individuellen Mobilität, doch möchte ich mich hier auf die „Fahrzeug-Kategorie“ konzentrieren.

Bereits während den Leistungskursen beim Abitur wäre ich ohne individuelle Mobilität nicht zu meinem Sportabitur gekommen. Da wir nur drei Personen von unserem Gymnasium waren, haben wir uns mit einem anderen Gymnasium zusammengetan, um überhaupt die Möglichkeit zu haben, einen Leistungskurs zu gründen (damals gab es noch Leistungskurse …). Das bedeutete für uns, dass wir zweimal die Woche 30 km zum nächsten Gymnasium fahren mussten, und das während der Mittagspause. Ohne meinen Käfer (mein erstes Fahrzeug) wäre das nicht möglich gewesen.

Nach meinem Studium und in einjähriger Warteschleife auf das Aufbaustudium in Jordanien war mir klar, dass ich dieses Jahr gerne in Marokko verbringen möchte, auch um meine Arabischkenntnisse weiter zu verbessern. Nachdem ich bereits nach Marokko und durch Marokko mit dem Fahrrad gefahren bin, im Anschluss dort auch studiert habe und mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war, war mir klar, dass ich in dem freien Jahr etwas Ruhe brauche. Denn Reisen bzw. Alltag als Frau in einem muslimischen Land ist leider in öffentlichen Verkehrsmitteln immer noch nicht ganz so einfach. Auch sich nachts auf der Strasse zu bewegen, auf den Bus oder Taxi zu warten etc. Läuft leider nur selten ohne „Anmache“ ab. Auch hier war mir klar, wenn nochmal zurück nach Marokko, dann in einem eigenen Fahrzeug. Und just in dem Moment kam mir das TWIKE über den Weg gefahren und dieses ganze Geschichte hier hat ihren Anfang genommen. Denn es wäre wirklich in der Tat kein anderes Fahrzeug für mich in Frage gekommen. Bis auf den bisher gehabten Käfer hat mich in 2011 kein weiteres Fahrzeugmodell angesprochen. Die meisten meiner „Besitztümer“ passen zu mir und sind nicht nur Mittel zum Zweck. Auch in einem Fahrzeug verbringe ich Zeit und ich möchte mich gerne damit identifizieren können. Das TWIKE und ich, das war der perfekte Match von Anfang an.

Bereits auf der ersten größeren Wüstenexkursion bekam ich meine Partnerin BAYDA hinzu. Mit Hund in Marokko in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Taxi wäre ein NoGO. Auch hier wieder, dank eines Fahrzeuges war mir die Begleitung von BAYDA überhaupt erst möglich. Aber selbst die Rückreise nach Deutschland wäre zwar mit dem Flugzeug und Hund gegangen, doch diesen Stress möchte man seinem Hund nur im Notfall zumuten. Ich tat es einmal, als ich mein rechtes Augenlicht verlor und mir die lange elektrische Reise noch nicht zutraute mit einem Auge. Kurzum, das war dieser Notfall und dafür ist es ok gewesen. Hätte ich wahrscheinlich ein anderes Fahrzeug mit Airbag gehabt, hätte ich mir wohl auch die Fahrt auf eigenen Rädern zugetraut. Dann kam der zweite Hund dazu. Auch dieser hatte noch Platz im Fahrzeug. Aber für den dritten und vierten Hund kamen wir in Bedrängnis. Hierzu möchte ich auch sagen, dass diese anderen zwei Hunde nicht von mir „geplant“ waren. Als „Gutmensch“ habe ich einer lokalen Hundeorganisation zugesagt, diese bei mir zu versorgen, bis ich wieder nach Deutschland gehe. Dann kam der Autosalon in der Schweiz und diese Hundeorganisation hat mich im Stich gelassen. Nach vielen Streitereien bat man mir an, die Hunde in die Schweiz zu vermitteln, doch sie dürften mir den neuen Besitzer nicht mitteilen. Ein NoGO für mich, denn die Hunde sind bereits teil der kleinen Hundefamilie geworden. Kurzum, dann waren es vier Hunde und der Stress begann. Ich konnte kaum länger als 2h von zu Hause weg, ich konnte nicht mehr irgendwo länger hinfahren, wo ich normalerweise die ersten beiden Hunde mitgenommen hätte im „Hobbit-Fahrzeug“. Ich bin sozusagen zur kompletten „Hausfrau“ geworden. Home Office und Freizeit zu Hause. Ein No Go. Und dann kamen 2 Jahre COVID. Wir wurden komplett drei Monate ins Haus gesperrt und durften kaum mit den Hunden überhaupt raus. In dieser Zeit hat sich mein Auge entzündet und es gab keine Möglichkeit nach Deutschland zu fliegen, obwohl der Chefarzt der Augenklinik persönlich einen Brief an die deutsche Botschaft geschrieben hat. Mein Hund BOB fing an am ganzen Gesicht zu bluten und die marokkanischen Tierärzte konnten nichts tun …etc etc. Auch an diesem Beispiel des „Eingesperrtsein“ und Mangel an realen sozialen Kontakten plus realen Arbeitskollegen sieht man, wie in vielen Fällen Mobilität bzw. In meinem Fall individuelle Mobilität wichtig ist. Ich fühlte mich einfach komplett vom realen Leben abgekoppelt.

Im Herbst 2022 haben wir uns endlich mal zusammengesetzt. Denn der Firma ging es nicht gut und die einzige Möglichkeit, dass wir am Firmensitz mit vier Hunden uns bewegen konnten, war in dem wir alle Hunde in den Firmenbus platziert haben. Das war die einzige Möglichkeit für uns rauszukommen bzw. auch an Events oder Besprechungen ausserhalb des kleinen Dorfes teilzunehmen. Auch hier wieder ohne die individuelle Mobilität des Firmenbusses würde es in unserem Fall mit vier Hunden nicht gehen.

Letzten Sommer bin ich zweimal mit BOB und BAYDA im ICE nach Berlin gefahren. Kurzum, die Hunde haben jeweils das doppelte bezahlt als ich und bei Verspätungen im Zug und der Hitze draussen war das alles kein Spass.

Kurzum, ich kann verstehen, dass besonders mit Hunden aber auch mit Kindern individuelle Mobiltät weiterhin wichtig bleiben wird. Carsharing mit 4 Hunden? Äh nein!

Und dann haben wir im Oktober 2022 endlich den glorreichen Einfall gehabt, dass auch ich einfach einen Bus in Marokko bräuchte, um soziale Kontakte vermehrt real zu pflegen aber auch das „Home Office“ angenehmer zu machen, denn ich könnte tatsächlich auch mal ausserhalb von zuHause arbeiten. Sei es in einem Coworkingspace (ja, gibt es auch hier in Marokko), oder an einer Ladestation, im Bus, an einem schönen ruhigen Ort wo die Hunde gleichzeitig draußen liegen können…so viele tolle Möglichkeiten. Warum sind wir da bloss nicht vorher drauf gekommen? Weil wir nur noch an die „Arbeit“ gedacht haben, 24h 7 Tage am Stück…es ging einfach nur drum von einem Monat in den nächsten zu kommen, alles andere hatte keine Priorität mehr.

Ich esse seit meinem 12. Jahr kein Fleisch mehr! Was hat das in diesem Kontext zu suchen? Mit den Benzinern geht es mir ähnlich. Ich möchte einfach nicht mehr an eine Tankstelle fahren. Ich möchte keinen Benziner mehr fahren, ein Elektrofahrzeug zu fahren ist etwas komplett anderes. Ich möchte keinen Rückschritt mehr machen. Kurzum, ich könnte es einfach nicht mehr. Aber erstmal einen bezahlbaren Elektrobus finden. Ein Neufahrzeug kommt nicht in Frage, denn wie Ihr ja mitgekommen habt, habe ich ja sogar auf Gehalt verzichtet in den Jahren, wo es der Firma wirklich nicht gut ging. Das Gehalt ist leider bis heute noch nicht ausgezahlt worden…und auch im Oktober 2022 hatte die Firma nicht ausreichend Geld für ein zusätzliches Fahrzeug für die TWIKE Fleet. Aber man darf auch mal Glück haben. Wir haben den gebrauchten Maxus für sehr wenig Geld erhalten und dieses habe ich vorgestreckt und das Fahrzeug ging dann in unsere Firmenfleet über. Ab diesem Moment sollte alles besser werden! Es war zwar ein Umstieg nach 10 Jahre „Mini Fahrzeug“ auf „SUV XXL“ umzusteigen, doch bis auf das Rückwärtseinparken (keine Rückfahrkamera) habe ich mich glaube ich ganz gut gemacht. Auch die Hunde liebten das Busfahren und somit stand unserer eVAN Tour nach Marokko nichts im Wege. Ich freute mich und auch der gemeinsame Busausbau brachte uns endlich mal auf andere Gedanken. Das einzige Problem war, dass der Bus nicht an Schuko läd … auch für unseren Chief-Techniker ein unlösbarer Problem. Doch wir hatten keine Zeit mehr und Martin war sich sicher bis an Weihnachten vor Ort eine Lösung gefunden zu haben … und dann kam alles anders, da Marokko die Grenzen hinter mir zugemacht hat und diese bis Februar nicht mehr geöffnet und deshalb hat sich dieses aktuelle Drama entwicklen können…

Wieder zurück zum Thema: Individuelle Mobilität ist wichtig! Auch für Personen (wie mich), welche am Liebsten ohne Fahrzeug auskommen würden. Doch die Alternative wäre keine Hunde zu haben und das ist nicht mehr rückgängig zu machen. Wir haben den besten Weg mit dem eBus eingeschlagen, sind zu „Corona-Opfern“ geworden und hätten diesen Weg einfach nur weitergehen sollen. Das Problem des Schukoladens konnten mittlerweile die marokkanischen Experten zusammen mit der deutschen MAXUS Community regeln. Hut ab!

Und jetzt? Auch das neue geplante Fahrzeug würde uns ausreichen. Denn der Plan war bis dato zwei Hunde in den Kofferaum und zwei Hunde in einem speziellen Outdoor-Anhänger (korrekt, das neue Fahrzeug soll eine Anhängerkupplung haben … doch das Zuggewicht ist noch etwas limitiert…). Das einzige was mir weiterhin sehr wichtig wäre, wäre ein Airbag. Doch auch hier gibt es mittlerweile auch Helme mit Airbag und vielleicht bis zum wirklichen Produktionstermin auch noch andere Lösungen .

Kurzum, auch das neue Fahrzeug würde in mein Konzept der individuellen Mobilität passen.

Wir sind gespannt und drücken der Mediation die Daumen. Denn weiterhin sind wir gegen SPALTUNG und für GEMEINSAM. Wir halten unser Wort und würden Entschuldigungen annehmen gegen Ausgleich des bisher entstandenen Schadens. Das ist in unseren Augen fair! Doch erstmal müssen beide Seiten für eine ergebnisoffene, themenoffene und nach dem „wie und wo des Mediators“ (Pendelmediation gekoppelt mit Mediation vor Ort) „brennen“. Daran sind leider sechs Mediationsversuche gescheitert, doch habe ich diese drei Punkte auch schriftlich versichert bekommen plus Entschuldigungen der anderen Seite, falls diese etwas falsch gemacht haben sollte.

Kurzum, wenn jeder hier sein Wort hält sollte eigentlich nichts mehr schief gehen können (ausser, dass BAYDA dann vielleicht bereits über der REGENBOGENBRÜCKE ist ohne ihr Herrchen nochmals gesehen zu haben. Das könnte ich nur schwer verzeihen.)

P.S: Auch dieser Artikel entstand nicht im Home – Office. Alle vier Hunde sind im Van auf dem Parkplatz, während ich an meinem Favoritentisch an einer Tankstelle sitze. Die Mitarbeiter sitzen alle um den Fernseher um ein Fussballspiel anzuschauen und ich fühle mich hier aufgehoben und finde meine Ruhe an diesen Blog dranzugehen. Kurzum, individuelle Mobilität spielt bei vielen Dinge eine Rolle, aber nicht nur. Auch die Ambiente, das Team, Absprachen etc. Sind wichtig. Doch für all diese Punkte gibt es eine Lösung … doch wenn BAYDA über die REGENBOGENBRÜCKE geht ist sie erstmal nicht zurückzuholen. Deshalb drängt es mir etwas an Zeit … leider hat BAYDA noch eine zweite Baustelle entwickelt und wird voraussichtlich noch diese Woche operiert werden müssen. Nach dem Triathlon sind nun meine Gedanken bei Ihr…und ja, die Mediation spielt auch noch eine Rolle, doch aktuell bin ich bei BAYDA.

MEIN ERSTER TRIATHLON

Wer hätte es gedacht! Im Frühjahr beschloss unser Verein in Agadir erstmals auch die Abteilung Triathlon hinzuzunehmen. Anlass hierfür war unter anderem auch die Austragung der Afrikanischen Triathlon Championschip diesen Sommer in unserer Stadt. Auch ich wurde gefragt, ob ich Interesse hätte, aber ehrlich gesagt, war ich noch nie so richtig intensiv mit dem Schwimmen und Fahrradfahren kann ich zwar, auch Rennradfahren, doch habe ich das nie irgendwie für ein Rennen trainiert. Und der weitere Faktor war, dass der Triathlon im September stattfinden sollte…da bin ich normalerweise in Deutschland bzw. auf der elektrischen Fahrt von Deutschland nach Marokko. Kurzum, kam für mich im Frühjahr nicht in Frage, des Weiteren muss auch erstmal das von den anderen Seite „künstlich“ herbeigeführte Drama beendet werden. Und für eine Teilnahme an einen Triathlon braucht es ein gut strukturiertes Training vor Ort mit einem Team. Mein Plan war Ende Juni mit dem eVan nach Deutschland aufzubrechen um pünktlich im Juli zu einem Termin vor dem Arbeitsgericht zu erscheinen.

Doch dann kam alles etwas anders. Dadurch, dass ja ohne mein Wissen bereits Mitte März die Versicherung für den Bus nicht verlängert worden ist (absichtlich oder schlicht vergessen? Anderer Blogbeitrag), bin ich im April erstmal ohne dieses Wissen ohne Versicherung weiter damit gefahren. Als der Bus dann offiziel (wurde ja bereits von mir gekauft) in meine Hände ging, kam die große Entdeckung, dass man mich bereits einen Monat ohne Versicherung fahren lies. Und nicht jede Versicherung versichert für Marokko und schon gar nicht, wenn man selbst seit 10 Jahren kein Fahrzeug mehr versichert hat.

Kurzum, ich bekam keine Versicherung, die andere Seite wollte sie nicht weiterzahlen (auch nicht wenn ich bezahle), und so blieb mir nichts anderes übrig, als ohne offizielle Versicherung in Marokko weiter zu fahren. Doch eine Grenzüberfahrt ohne Versicherung war für mich nicht möglich. Somit hat man es geschickt verhindert, dass ich mit den Hunden über längere Zeit nach Deutschland komme. 1:0 für die andere Seite…aber ich nehme stark an, dass das noch ein Nachspiel hat vor Gericht…denn eine Versicherung abzumelden ohne Bescheid zu sagen …. Dass sollen die Anwälte klären bzw. Thema der Mediation.

Also blieb ich in Marokko und nahm am Triathlontraining teil. Ich hatte natürlich auch keinen Triathlonanzug mitbestellt, doch in letzter Minute gab es auch noch ein „übriggebliebener“ für mich.

Und das Triathlontraining hat mir mega geholfen. Wir hatten 7 Tage die Woche Training, manchmal auch zweimal täglich. Ich war wieder so richtig müde, hatte wieder ein Hungergefühl, besser geschlafen und es ging hauptsächlich um essen, schlafen, trainieren und Hunde und nicht zu vergessen Gerichte, Mediationen, Anwälte etc. Der Sport war und ist mein Kanal zum Dampfablassen geworden. Während eines Deutschlandaufenthaltes fand ich auch ein gebrauchtes Rennrad, denn diese sind nur schwer in Marokko zu bekommen und auch ein Grund, warum nicht alle Frauen unseres Vereins teilnehmen konnte.

Der Verein meldete mich im marokkanischen Verband an und wir hatten grünes Licht bis zur letzten Minute, dass ich für Marokko starten dürfte, da es sich ja um einen internationalen Triathlon handelte. Erst in letzter Minute wurden wir informiert, dass das nicht ginge und ich hätte eine Woche Zeit mir einen deutschen Verein zu suchen, welcher mich dann im deutschen Triathlonverband registrieren müsste. Ui! An dieser Stelle besten Dank an das Team Erdingeralkoholfrei für die Aufnahme und an den Verband. Das hat alles innerhalb von drei Tagen geklappt!

Das Training verlief ok. Aussetzer hatte ich immer, wenn mal wieder eine Mediation abgesagt wurde bzw. Ich in Deutschland vor Gericht anwesend sein musste, bzw. wenn die Firma sich wieder einen Ausrutscher leistete. Und dann zwei Wochen vor dem Triathlon hat BAYDA noch schlapp gemacht und sie hatte Priorität. Zwei Tage vor dem Triathlon erfuhr ich von einem Event der Firma, welches so nicht abgemacht wurde…kurzum, der negative Stress nahm zu und ich wurde krank. Doch ich liess nicht locker auch wenn die zwei Tage vor dem Triathlon noch durchgefiebert habe und auch nicht mehr zum Training ging.

Am Triathlontag regnete es. Es regnet hier fast nie! Wir haben Ärzte bei uns im Team und ich wurde noch vor dem Lauf versorgt. Mit dem Ehrenwort abzubrechen wenn es nicht mehr ging, zog ich mein Trikot an und hoffte, dass mich das Adrenalin aufputschen würde. Ähnlich wie bei meinem 50 km Traillauf letzten Sommer beim Burgwaldmarathon. Und es funktionierte.

1.5km Schwimmen standen zuerst an. Ich wusste, dass ich nicht 100 Prozent meiner Kräfte habe und wusste, dass ich mit Brustschwimmen ähnlich schnell schwamm als mit Kraul, dafür aber effizienter. Somit entschied ich mich für Brustschwimmen und war somit bei jeder Disziplin eine Ausnahme. Beim Schwimmen die einzige mit Brust, beim Radfahren die einzige in Sandalen, beim Laufen die einzige ohne Schuhe. Korrekt, was für mich gut ist, muss nicht für andere gut sein, doch ich muss auch nicht dass machen, was die anderen machen. Jeder macht sein Ding im legalen Bereich und ich fühle mich gut mit dem wie ich das mache und es ist mir auch erlaubt.

Das Schwimmen war ok. Ich versuchte es ruhig anzugehen, da ich ja nicht wusste, ob ich überhaupt die Kraft habe es durchzuhalten. Nach 750m ging es zurück zum Strand, kurzer Lauf um die Boje und zur zweiten Runde. Ich fühlte mich ok. Ich hatte ein Mädel direkt vor mir, doch hierzu keine Energie daran zu denken auf Überholmanöver zu gehen. Mein Ziel war mich selbst ans Ziel zu bringen.

Nach dem Schwimmen gab es ca. 200 m zum Laufen bevor man den Transitbereich erreichte. Da merkte ich bereits, dass ich k.o war. Zum schnellen Laufen reichte es kaum noch. Beim Transitbereich versuchte ich mich zu konzentrieren. Als erstes den Helm auf. Dann den Laufgürtel, dann die Sandalen. Und los! Nach der grünen Linie durfte ich aufs Fahrrad steigen. Es regnete aus allen Kübeln und ich sah bereits kaum was durch meine Brille. Vorsichtig fahren, nicht bremsen, bei den Kreisverkehren langsam machen. Immer mal wieder hat mir jemand Helm zugerufen. Mmh, ich hatte ja meinen Helm auf, geschlossen war er auch…doch dann merkte ich es. In der ganzen Aufregung hatte ich vergessen die Badekappe auszuziehen. Beim Triathlon gibt es strenge Regeln und allerlei Strafpunkte für die kleinsten Fehler. Ich war am überlegen irgendwo kurz anzuhalten um die Badekappe in den nächsten Graben zu werfen, hatte aber Angst disqualifiziert zu werden, wenn ich vom Fahrrad absteige und dann noch den Helm abziehe. Es fuhren die ganze Zeit Kontrollmotorräder rauf und runter. Gut, dann habe ich während den 40 km versucht die Badekappe immer weiter in den Helm reinzuschieben…was auch irgendwie geklappt hat. Ich bin 100 Prozent auf den Regen konzentriert und dachte an nichts anderes mehr. Ich versuchte dennoch in meiner angestrebten Zeit unter 1h30 zu bleiben, was mir auch einigermaßen gelang. Und dann ging es auch bereits in die Transitzone.

Mit dem Fahrrad im Regen zu rennen ist gar nicht so einfach. Schnell Helm aus, und zwar so, dass man nicht sah, dass ich die Badekappe noch drin hatte, Nummernschild nach vorne, Sandale aus, was trinken, Trockenobst in Mund und Hände und los. Korrekt, direkt vom Rennradfahren in den Laufschritt, auch das ist nicht einfach für die Beine. Die erste Runde gelang noch gut unter einem 5er Schnitt. Barfuss im Regen ist auch nicht ganz so einfach, ich bin hochkonzentriert. Doch ich merke, dass ich krank bin. Ich schaffe das Tempo unter 5 min / km nicht zu halten. Dann steht mein Trainer auf einmal auf der Seite und brüllt mich an, warum ich es nicht mehr auf 4 min 40 schaffe. Und ich denke nur, wow, wieso feuerst Du mich an und bist nicht selbst noch am Laufen. Zwei Möglichkeiten, entweder ich bin viel zu langsam und er bereits am Ziel (denn die Männer sind 15 Minuten vor uns gestartet), oder er ist disqualifiziert worden. Letzteres war dann der Fall. Er ist beim Fahrradfahren gestürzt und das Rennrad wurde hierbei beschädigt.

Kurzum, ich war eigentlich gar nicht so schlecht in der Zeit und überholte auch noch einige Männer. Die Frauen konnte ich nicht einschätzen, wer vor oder hinter mir war. In der dritten Runde fing mein rechtes Bein an wehzumachen. Das hatte ich noch nie und so kurz vorm Ziel wollte ich mir kein AUs erlauben, also Tempo reduzieren und einfach irgendwie ins Ziel kommen. In der vierten Runde ging es wieder besser und ich konnte nochmal alles geben und mit einem tollen Sprint ins Ziel einlaufen. 3h12! Wahnsinn. Und ich hatte mir bereits ausgerechnet, dass es toll wäre bei meinem ersten Triathlon mit 3h30 ins Ziel zu kommen. Und dann gilt ja noch den Vorsprung der Männer abzuziehen. Kurzum meine offizielle Finisherzeit lautet: 3h01 !!! Das ist einfach Mega! Mit Erkältung, Starkregen etc! Ich bin total geflashed.

Es war wohl die ganze Ambiente, aber auch die tolle Gruppe. Der gesamte Verein war da zum Anfeuern und ich merkte einfach wie gut mir das mit dem ganzen Drama tat. Auch wie sehr mir es fehlt in einem Team zu sein, wo alle füreinander da sind und sich füreinander einsetzen. Nach sovielen Jahren ohne richtiges Sporteam noch Arbeitsteam.

Wenn ich etwas positives aus dem aktuellen Drama mitnehme, dann ist es definitiv, dass es mich zur Triathletin gemacht hat. Die olympische Distanz (1.5km Schwimmen, 40km Rad, 10 Laufen) ist definitv meins. Die Sprintdisziplin wäre mir wohl zu schnell. Meine Fähigkeit liegt mehr in der Ausdauer. Unser Team möchte sich auf den IRONMAN 70.3 vorbereiten. Und nun bin ich sozusagen angefixt. Ich möchte auch! Das wäre dann für 2023 1.9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21 km Laufen.

Doch wie bekomme ich es in mein Plan für 2023 unter? Kann ich denn überhaupt bereits einen Plan machen? Anbei Plan A, B und C

Plan A: Mediation regelt Arbeitsverhältnis. Alles andere ist dann mit dem Arbeitgeber zu besprechen.

Plan B: Gericht regelt Arbeitsverhältnis im Frühjahr 2022. Erst dann Plan wie es weitergeht.

Plan C: Elektrische Fahrt ins südlichere Afrika plus parallel Schreiben des Buches twikingfuture.

Plan D: In Agadir bleiben, auf Triathlon trainieren, plus Schreiben des Buches twikingfuture.

Alle vier Pläne lassen sich eventuell kombinieren, in dem ich erstmal losfahre und bis April wieder zumindest in Marokko angekommen bin. Das hieße, dass ich im Februar wieder umkehren müsste…

Die nächsten Schritte heißen nun aber erstmal Deutschlandabstecher, laufende Gerichtsprozesse, neue Gerichtsprozesse, Mediation und vor allem BAYDA gesund zu bekommen.

Daumen drücken! Denn eigentlich war es so angemacht, dass die Mediation vor Ort direkt nach dem Triathlon beginnen sollte, so dass es einen fließenden Übergang gibt und ich keine „Lücke“ habe. Bis dato sind wir aber noch nicht soweit, so dass alles wieder ganz leicht eskalieren kann, in dem ich sehe, dass die Mediation für die andere Seite keine Prio hat, diese sich aber gleichzeitig „aufregt“, wenn immer mehr über die Firma und das Fahrzeug von meiner Seite bekannt wird…denn ich setze weiterhin auf Transparenz und Ehrlichkeit innerhalb der Community als auch in der Aussenkommunikation und möchte das auch weiterhin so beibehalten dürfen. Deshalb braucht es hier dringend eine Mediation, wie wir auch bezüglich Arbeiten weiter machen können, bezüglich eines Statements nach aussen. Von meiner Seite hatte ich ebenfalls viel an Gesundheit und auch Ausgaben eingebüßt, und könnte verzeihen wenn hierbei die letzten 6 Monatsgehälter bezahlt werden (wäre bei einem Gewinn vor Gericht ebenfalls so üblich), plus die fehlenden drei Jahresgehälter, plus die 100 Urlaubstage plus mehr Verantwortung im Job plus eine Mediationsausbildung. In meinen Augen ein faires Angebot, doch das ist nur meine Sichtweise. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Doch mein Angebot halte ich auf jeden Fall für einen Versuch wert. Da sich das neue Fahrzeug jedoch immer noch um ein bis zwei Jahre verschieben kann, gilt auch mit Hilfe eines Coaches zu versuchen wieder ein Team zu werden. Das hatten wir zuletzt 2016. Da waren wir noch eine richtige Mannschaft. In den letzten 5 Jahren wurde viel reduziert bzw. Einige sind gegangen, so dass wir uns nicht mehr wirklich als Team bezeichnen konnten und erst recht kein Teamgefühl mehr aufkommen konnte bzw. Kam. Ich bin weiterhin zuversichtlich. Es ist ganz bestimmt nicht einfach für die andere Seite mit einer sterbenden Mutter, einer Schwester, welche eher kontraproduktiv ist, einem sich dauernd streitendem Bruder und parallel mit Millkonen von Euro an Schulden und einem hohen Risiko das alles auf zwei Schultern alleine zu stemmen. Die Konsequenz ist, dass man sich komplett vom sozialen Netz zurückzieht und sich nur noch 7 Tage von morgens bis spätabends für das eine Thema interessiert. ….das kann über die Jahre nicht gut gehen und ging auch nicht gut. Jetzt müsste zusammen der Wendepunkt erreicht werden. Doch dass müssen beide wollen und dazu brauchen wir den Mediator.

Mir hat der Triathlon gezeigt, dass es zu unerwartenden Leistungen kommen kann, wenn ein Team zusammenhält und sich gegenseitig motiviert. Ich sehe hierbei keinen Unterschied zur Arbeit. Unsere Arbeit hat ebenfalls etwas mit Hoch und Tiefs und vielen Emotionen zu tun und ist bestimmt kein 0815 Job und auch nicht von 8 bis 17 Uhr Job. Auf gutes Gelingen!

Mundtot gemacht?

Was für eine provozierende Überschrift, oder?

Ähnlich ergeht es in den letzten Tagen einigen Lesern von aktuellen Presseartikeln des Herstellers meines Fahrzeuges. Hier lautet die ein oder andere Überschrift „Mit einem E-bike mit 190 km/h über die Autobahn“. Vielen der Community hat dies nicht gefallen und es kam und kommt in diversen Gruppen zu heftiger Kritik. Doch der Hersteller bleibt „cool“ und antwortet folgendermaßen:

„Der erste Blickkontakt soll eine provozierende Schlagzeile helfen, den Leser in die Zeilen zu verführen.“

Ich bin kein großer Fan von dieser Art, denn wenn man sich die Mühe macht in den Kommentaren der jeweiligen Artikel nachzuschauen, so kommt diesbezüglich nur Negativkritik auf.

Doch gerne probiere ich es mal selbst aus mit dem Titel: Mundtot gemacht?

Wie ich auf diese Idee komme?

Nun, vor einiger Zeit hatten wir ja den Kammertermin, in der Tat liegt immer noch kein schriftliches Urteil vor, doch der Artikel ist schon fertig. Doch Martin alias die Firma wünscht sich nun dennoch eine Mediation. Das ist ein eigenes Thema für sich, doch weiß ich noch nicht ob ich darüber schreiben darf oder nicht ….denn nachdem jetzt tatsächlich auch der 6. Mediationsversuch gescheitert ist, sind erneut Forderungen für den 7. Versuch erhoben worden. Darin heißt es, es dürfe keine Diskussion hierüber in der Öffentlichkeit geführt werden. Bezüglich der Mediation bin ich damit 100 Prozent einverstanden. Selbstverständlich sollen die Inhalte der Mediation nicht in die Öffentlichkeit, so wie im besten Falle auch alle Verfahren während dieser Zeit ruhen gelassen werden.

Ob ich diese Forderung richtig verstanden habe, weiß ich nicht. Bezieht sich diese nur auf die Mediation oder auch auf andere Diskussionen? Eine Antwort hierzu steht noch aus.

„Wenn Du die Öffentlichkeit außen vorhältst, dann kannst Du einen Mediator erneut vorschlagen.“

Mmh, das ist halt die Sache. Denn von mir wurden bereits sechs Mediatoren vorgeschlagen, welche nach dem Erstkontakt mit Martin alle eine Absage gaben.

Logischerweise macht es somit Sinn, dass er den siebten Mediator so lange sucht, bis dieser sich einverstanden gibt und dieser dann Kontakt mit mir aufnimmt. Doch laut eigener Aussage fehle ihm hierzu aktuell die Kapazitäten.

Deshalb kommt es aktuell zum Stillstand mal wieder bzw. es fängt schon wieder an leicht zu eskalieren, da natürlich auch an die 6. Mediation Forderungen gestellt und erfüllt wurden, so wie bei den fünf vorherigen Mediationen, allerdings der Gegenpart, die Mediation ausbleibt.

Kurzum, es bleibt weiterhin spannend und es wäre für alle Seiten am Besten wenn diese Mediation zeitnah wie versprochen begonnen werden könnte.

Es liegen schriftlich vor: Einverständnis zur

  • Ergebnisoffenheit
  • Themenoffenheit
  • Wie und wo nach der Ansicht des Mediators

Bitte fragt mich nicht, warum es scheitern könnte. Soweit ich es bei den bisherigen Versuchen feststellen konnte, gab es folgende Gründe:

  • Absage der Mediatoren, da Forderungen erfüllt werden mussten.
  • Absage der Mediatoren, da die andere Seite erstmal Pendelmediation möchte.
  • Absage der Mediatoren, da wenig erfolgversprechend.

So, jetzt hoffe ich, dass diese Zeilen richtig verstanden werden und es nicht bereits in die „Mundtot“ Kategorie fällt. Diese habe ich so verstanden, dass während der Mediation beide Seiten „mundtot“ werden und das halte ich auch für eine Selbstverständlichkeit.